Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Exporte haben sich im April deutlicher abgeschwächt als erwartet. Die schwelenden Handelskonflikte in der Welt und die anhaltenden Brexit-Sorgen veranlassen die Wirtschaftsakteure offenbar zur Zurückhaltung. Im April fielen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Es war der stärkste Rückgang seit August 2015.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 0,5 Prozent niedriger.
Die Importe fielen im April um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 2,1 Prozent.
Kalender- und saisonbereinigt ergab sich ein Außenhandelsüberschuss von 17,0 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 19,0 Milliarden Euro gerechnet.
Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 22,6 Milliarden Euro. Ökonomen hatten 21,0 Milliarden Euro erwartet.
Besonders schlecht lief das Exportgeschäft mit EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören, wie etwa Großbritannien und Polen; die Ausfuhren in diese Länder lagen um 8,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Exporte in die Eurozone sanken um 0,5 Prozent, in alle EU-Länder insgesamt um 3,5 Prozent.
Ein wenig besser lief das Exportgeschäft mit Ländern außerhalb der EU, den sogenannten Drittstaaten, zu denen etwa China, Russland, Brasilien und auch die USA zählen. Die Ausfuhren in diese Länder lagen im April um 4,0 Prozent höher.
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June 07, 2019 02:32 ET (06:32 GMT)
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