Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion deutlich schwächer als erwartet
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im April deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 1,8 (März: minus 0,9) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von lediglich 0,5 Prozent prognostiziert.
Handelskonflikte und Brexit bremsen deutsche Exporte aus
Die deutschen Exporte haben sich im April deutlicher abgeschwächt als erwartet. Die schwelenden Handelskonflikte in der Welt und die anhaltenden Brexit-Sorgen veranlassen die Wirtschaftsakteure offenbar zur Zurückhaltung. Im April fielen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Es war der stärkste Rückgang seit August 2015. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet.
Deutsche Arbeitskosten klettern im ersten Quartal schneller
Der Anstieg der deutschen Arbeitskosten hat sich im ersten Quartal 2019 beschleunigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, legten sie um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Im vierten Quartal 2018 hatte der Anstieg 0,2 Prozent betragen, im dritten Quartal 0,8 Prozent.
Bundesbank senkt deutsche Wachstumsprognosen deutlich
Die Deutsche Bundesbank hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland deutlich gesenkt. Wie sie im Rahmen ihrer aktuellen gesamtwirtschaftlichen Prognose mitteilte, rechnet sie für das laufende Jahr mit einem kalenderbereinigten Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur noch 0,6 Prozent. Im Dezember 2018 hatte die Bundesbank noch 1,6 Prozent Wachstum vorausgesagt. Die Prognose für 2020 wurde auf 1,2 (zuvor: 1,6) Prozent gesenkt. Für 2021 erwartet die Bundesbank 1,3 Prozent Wirtschaftswachstum.
New Yorker Fed-Chef: Wirtschaftsveränderungen fordern neuen Ansatz
Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York ist der Ansicht, bei grundlegenden Wirtschaftsveränderungen müssten die Notenbanker ihre zukünftige Geldpolitik neu bewerten. "Zukünftige Erholungen werden langsam verlaufen, und ein langsames Wachstum ist in der Regel durch eine niedrige Inflation gekennzeichnet", sagte John Williams laut dem Redetext für einen Vortrag beim Council on Foreign Relations in New York.
Grüne in Umfrage auf Rekordwert, Zustimmung für CDU-Chefin im Fall
Der Höhenflug der Grünen dauert an. Im neuen ARD-Deutschlandtrend gewinnen die Grünen im Vergleich zum Vormonat sechs Prozentpunkte und landen mit 26 Prozent auf dem ersten Platz. Die Union verliert drei Punkte und kommt auf 25 Prozent, während die SPD um sechs Punkte auf 12 Prozent abstürzen. Damit erreichen die Grünen ihren Spitzenwert im ARD-Deutschlandtrend, während die SPD im Rekordtief landen. Die Union lag bereits im Oktober 2018 bei nur 25 Prozent.
Merz: Große Koalition hält nicht über den Jahreswechsel hinaus
Friedrich Merz rechnet mit einem Ende der großen Koalition noch in diesem Jahr. "Die große Koalition hält nicht über den Jahreswechsel 2019/2020 hinaus", sagte der frühere CDU/CSU-Fraktionschef dem Handelsblatt. "Im technischen Sinne ist diese Regierung handlungsfähig. Aber es kommen keine neuen Ideen und auch keine großen gesellschaftspolitischen Anstöße mehr", sagte Merz.
Streit in der SPD um Flüchtlingspolitik
In der SPD ist ein Richtungsstreit um eine härtere Flüchtlingspolitik entbrannt. Der Vorsitzende der SPD in Nordrhein-Westfalen, Sebastian Hartmann, hat seiner Partei im Deutschlandfunk davon abgeraten, einen härteren Kurs nach dem Vorbild der dänischen Sozialdemokraten zu betreiben. Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hingegen hat seine Partei aufgefordert, sich am Erfolg der dänischen Sozialdemokraten bei den dortigen Parlamentswahlen ein Beispiel zu nehmen.
Bremer Grüne machen Weg für Koalition mit SPD und Linken frei
Nach dem Parteivorstand hat sich auch eine Mitgliederversammlung der Bremer Grünen für Koalitionsverhandlungen mit SPD und Linkspartei ausgesprochen. Der Parteitag fasste den Beschluss nach Parteiangaben mit einer Mehrheit von 94 Prozent. Die Grünen wollten "das Herz der neuen Koalition sein", erklärte die Partei.
Salvini und Di Maio bekräftigen Willen zur Zusammenarbeit
Nach einem erbitterten Koalitionsstreit und einer Rücktrittsdrohung von Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte haben seine beiden Stellvertreter Matteo Salvini und Luigi Di Maio ihren Willen zur Zusammenarbeit bekräftigt. Eines der wichtigsten Ziele der italienischen Regierung seien Steuersenkungen, erklärten Salvini und Di Maio nach einem Treffen in Rom. Ein weiteres Ziel der Regierung sei, wieder einen "konstruktiven Dialog" mit der EU zu beginnen.
Spaniens König beauftragt Ministerpräsidenten Sanchez mit Regierungsbildung
Fast sechs Wochen nach der Parlamentswahl in Spanien hat König Felipe VI. den amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sanchez mit der Regierungsbildung beauftragt. Das teilte Parlamentspräsidentin Meritxell Batet nach einem Treffen im Königspalast in Madrid mit. Sanchez sagte nach dem Treffen, er fühle sich geehrt und nehme die "Verantwortung" an.
Brexit-Partei verpasst Einzug ins britische Parlament bei Nachwahl
Die Brexit-Partei des rechtspopulistischen EU-Gegners Nigel Farage hat den Einzug in das britische Parlament bei einer Nachwahl im Osten Englands knapp verpasst. Wie die Wahlergebnisse zeigten, erreichte der Kandidat der erst im Februar gegründeten Partei, Mike Greene, in der Stadt Peterborough mit fast 29 Prozent der Stimmen Platz zwei. Wahlsiegerin wurde Lisa Forbes von der oppositionellen Labour-Partei mit 31 Prozent, gefolgt von den konservativen Tories mit 21 Prozent und den Liberaldemokraten mit 12 Prozent.
Französisches Parlament stimmt für Aufweichung von Tempo 80 auf Landstraßen
Die französische Nationalversammlung hat für eine Aufweichung des im vergangenen Jahr eingeführten Tempolimits von 80 Stundenkilometern auf Landstraßen gestimmt. Die beschlossene Neuregelung erlaubt es Bürgermeistern und den Präsidenten der Departements, die Höchstgeschwindigkeit wieder heraufzusetzen. Die Absenkung auf Tempo 80 war in Frankreich höchst umstritten und war einer der Auslöser der Gelbwesten-Protestbewegung.
Frankreichs Premier erinnert bei D-Day-Gedenken auch an gefallene Deutsche
Zum Abschluss der Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie hat Frankreichs Premierminister Édouard Philippe auch der getöteten deutschen Soldaten gedacht. "1944 waren sie die feindlichen Soldaten. Heute liegen auch sie hier in der Nähe begraben. Und ihre Kinder oder ihre Enkelkinder sind nicht nur unsere Verbündeten, sie sind auch unsere Freunde", sagte Philippe in Courseulles-sur-Mer.
Ermittlungen: Bislang kein Beweis für Verwicklung des Iran in Attacken auf Schiffe
Nach den Angriffen auf vier Schiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate gibt es bislang keine Beweise für eine Verwicklung des Iran. Bei einer Vorstellung der bisherigen Ermittlungsergebnisse vor dem UN-Sicherheitsrat erklärten die Emirate, Saudi-Arabien und Norwegen lediglich, die Sprengstoffangriffe seien vermutlich von einem "staatlichen Akteur" verübt worden.
US-Senatoren fordern Untersuchung der Fed zu Trump und der Deutschen Bank
Die Demokraten im US-Senat haben die US-Notenbank aufgefordert, die Beziehungen der Deutschen Bank zu Präsident Donald Trump und seinem Schwiegersohn Jared Kushner zu überprüfen. Der ranghöchste Demokrat im Bankenausschuss des Senats, Sherrod Brown, und andere Senatoren schrieben an die Fed, nach Medienberichten über verdächtige Geldflüsse an Firmen von Trump und Kushner müsse "gründlich" untersucht werden, ob die Deutsche Bank die US-Geldwäschevorschriften einhalte.
US-Demokraten rufen Trump zu Verzicht von Rede am 4. Juli auf
Die oppositionellen US-Demokraten haben Präsident Donald Trump aufgerufen, auf eine geplante Rede am Nationalfeiertag am 4. Juli zu verzichten. Drei demokratische Abgeordnete erklärten, die Veranstaltungen am 4. Juli auf der Promenade National Mall in Washington seien über Jahrzehnte unpolitisch und nicht parteipolitisch geprägt gewesen.
Mexikanische Regierung will an Südgrenze 6.000 Nationalgardisten einsetzen
Um US-Präsident Donald Trump im Migrationsstreit zu besänftigen, will Mexiko 6.000 Nationalgardisten an seiner Südgrenze einsetzen. Das sagte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard bei Gesprächen mit US-Regierungsvertreter in Washington. Damit soll die Einreise zentralamerikanischer Migranten auf dem Weg in die USA verhindert werden.
Mexikanische Regierung sperrt Konten von mutmaßlichen Schleusern
Vier Tage vor dem möglichen Inkrafttreten von US-Strafzöllen hat die mexikanische Regierung die Blockade von Bankkonten einer mutmaßlichen Schleuserbande bekanntgegeben. Die Gruppe sei an der Organisation von Flüchtlingstrecks in Richtung Norden beteiligt gewesen, teilte das Finanzministerium in Mexiko-Stadt mit. Ermittler des Ministeriums identifizierten den Angaben zufolge 26 mutmaßliche Schleuser.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Industrieproduktion Apr +0,4% gg Vm
Frankreich/Industrieproduktion Apr PROGNOSE: +0,3% gg Vm
Frankreich/Industrieproduktion März rev -1,1% (vorl: -0,9%) gg Vm
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June 07, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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