Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó hat weiteren Gespräche mit der Regierung von Staatschef Nicolás Maduro in Oslo vorerst eine Absage erteilt. "Es ist kein weiteres Treffen geplant", sagte der Oppositionsführer am Freitag. Neue Gespräche würden nur Sinn machen, wenn die Regierung in Caracas sich auf die Bedingungen der Opposition einlasse. "Unsere Agenda ist: Ende der unrechtmäßigen Machtübernahme, Einsetzung einer Übergangsregierung und freie Wahlen."
Die norwegische Regierung hatte zuletzt versucht, zwischen den verfeindeten Lagern zu vermitteln. Mehrfach trafen sich Unterhändler der Regierung und der Opposition in Oslo. Parlamentspräsident Guaidó und Staatschef Maduro liefern sich seit Monaten einen erbitterten Machtkampf, in dem sich bislang keine Seite durchsetzen konnte. Während zahlreiche Staaten Guaidó bereits als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt haben, sitzt Maduro in Venezuela noch fest im Sattel.
Die Regierungsgegner um Guaidó standen den Verhandlungen von Anfang an skeptisch gegenüber. Sie verlangen Maduros Rücktritt, weil sie seine Wiederwahl im vergangenen Jahr für undemokratisch halten und den Staatschef deshalb nicht anerkennen. Maduro schließt Neuwahlen allerdings aus./dde/DP/he
AXC0284 2019-06-07/20:16