Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WÄHRUNGSUNION - Vor dem Treffen der europäischen Finanzminister am Donnerstag und Freitag in Luxemburg gibt es Streit über die geplante Reform der Währungsunion. So sind die Euro-Staaten noch uneins über die Ausgestaltung des Euro-Zonen-Budgets sowie eines neuen Hilfsinstruments für den Rettungsfonds ESM. Das geht aus Vorbereitungspapieren für das Treffen der Finanzminister hervor, die dem Handelsblatt vorliegen. EU-Diplomaten erwarten Donnerstagnacht eine zähe Debatte. Ob man zum Abschluss komme, sei vollkommen ungewiss, hieß es in Brüssel. (Handelsblatt S. 10)
QUALIFIZIERUNG - Wenn es nach dem Bundesarbeitsministerium geht, soll die Digitalisierung in Deutschland kaum Arbeitsplätze kosten. In der Prognose "Digitalisierte Arbeitswelt" erwartet das Ministerium, dass bis 2035 zwar rund vier Millionen Arbeitsplätze wegfallen, aber auch 3,3 Millionen Jobs neu entstehen werden. Das Problem: Viele Beschäftigte von heute haben nicht die Qualifikationen, die morgen gefragt sein werden. Ohne entsprechende Weiterbildung könnte es künftig in Deutschland zu Produktionsausfällen von 100 Milliarden Euro im Jahr kommen, warnt Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im Handelsblatt-Interview. (Handelsblatt S. 4)
FINANZAUFSICHT - Die Finanzaufsicht nimmt sich verstärkt Finanzdienstleister vor, die ohne Genehmigung und häufig in betrügerischer Absicht agieren. Dabei hat es die BaFin immer öfter mit Kriminellen zu tun, die Anleger mit hohen Renditeversprechen auf Online-Handelsplattformen, etwa für Kryptowährungen oder Differenzkontrakte, ködern: "Wir stellen uns auf einen weiter steigenden Anteil digitaler Geschäftsmodelle ein", berichtet Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch der Börsen-Zeitung. (Börsen-Zeitung S. 4)
HANDELSKRIEG - Chinesische Exporteure liefern ihre Waren vermehrt nach Vietnam, von wo aus diese dann erst weiter an US-Empfänger geliefert werden. Damit umgehen die Exporteure die gegen China erlassenen Zölle. Die vietnamesische Regierung fürchtet Konsequenzen aus Washington und verschärft die Kontrollen gegen diesen Etikettenschwindel. (Handelsblatt S. 8)
ENTWICKLUNGSHILFE - Mit zuletzt 630 Millionen Euro ist China der drittgrößte Empfänger von deutscher Entwicklungshilfe. Diese Summe erhielt die Volksrepublik 2017 an staatlichen Mitteln - und das, obwohl das Land selbst in großem Umfang in afrikanischen Entwicklungsländern investiert. Mehr bekamen nur Indien (eine Milliarde Euro) und Syrien (780 Millionen Euro) von der Bundesrepublik. (Welt S. 4)
DIGITALPAKT - Bei der geplanten Digitalisierung der deutschen Schulen befürchtet der Lehrerverband massive Verschwendung. Die Lehrer bemängeln vor allem fehlende pädagogische Konzepte hinter der technischen Ausrüstungsoffensive für die Bildungsstätten. Und eine dilettantische Vorgehensweise. (Handelsblatt S. 12)
DSW - Die Aktionärsvereinigung DSW erhofft sich aus der Umsetzung der EU-Aktionärsrechterichtlinie mehr Transparenz in der Vorstandsvergütung. Dabei setzen die Aktionärsschützer unter anderem auf den geforderten vertikalen Vergleich von Managergehältern zur durchschnittlichen Vergütung von Arbeitnehmern im Unternehmen. Ein verbindliches Votum der Hauptversammlung über die Vorstandsvergütung lehnt die DSW ab. Hier müssten die Aufsichtsräte die Fäden in der Hand behalten, meint Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Nach einer Studie von DSW und TU München ist die gewährte Vorstandsvergütung im Dax 2018 um 3,5 Prozent auf 3,51 Millionen Euro gesunken. (Börsen-Zeitung S. 11)
EU - Starökonom Thomas Piketty hat ein Manifest zur Zukunft Europas veröffentlicht. Superreiche müssen für die Rettung der Europäischen Union zahlen, sagt er im Gespräch mit WELT. (Welt S. 8)
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June 12, 2019 00:31 ET (04:31 GMT)
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