Von Stephen Nakrosis und Olaf Ridder
NEW YORK/FRANKFURT (Dow Jones)--Die US-Großstadt Jackson hat Siemens auf Schadensersatz in Höhe von 225 Millionen US-Dollar verklagt. Die Verwaltung macht geltend, dass ein von Siemens installiertes System zur Erfassung und Abrechnung des Wasserverbrauchs versagt hat. In der Klage werden auch mehrere lokale Subunternehmer als Beklagte geführt. Jackson ist die Hauptstadt und mit etwa 170.000 Einwohnern auch größte Stadt des US-Bundesstaates Mississippi.
Versprochene Einsparungen aus dem neuen Wassersystem seien nicht realisiert worden, heißt es in der Klageschrift der Anwaltskanzlei Lightfoot, Franklin & White. Siemens habe für wesentliche Teile des Projekts unqualifizierte Auftragnehmer eingesetzt. Das neue Abrechnungssystem habe bei einigen Bürgern zu hohe Rechnungen abgebucht, während andere überhaupt nicht belastet worden seien. Der Siemens-Auftrag aus dem Jahr 2012 hatte ein Volumen von 91 Millionen Dollar.
Siemens äußerte sich enttäuscht, dass die Stadt den Klageweg beschritten hat. Der Münchner Konzern sei über seine vertraglichen Verpflichtungen hinausgegangen, um den bekannten und komplexen Problemen der Stadt gerecht zu werden, heißt es in einer Stellungnahme. Im übrigen habe West Monroe Partners im Auftrag der Stadt Jackson die Tätigkeit von Siemens an dem Projekt geprüft und bewertet. Die Klageschrift hat Siemens bislang nicht geprüft.
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June 12, 2019 04:25 ET (08:25 GMT)
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