GBC-Analyst Cosmin Filker hat im Interview mit Aram Mangasarian, dem CEO der NOXXON Pharma N.V., über operative Themen wie beispielsweise den aktuellen Stand der klinischen Studien für die Indikationen Pankreas- und Darmkrebs sowie über Finanzthemen wie die Liquiditätslage und die Finanzierungssituation, gesprochen.
GBC AG: Herr Mangasarian, ihr neuer Behandlungsansatz, welcher sich derzeit in der klinischen Phase befindet, soll dazu führen, dass auch Immuntherapien bei Krebserkrankungen angewendet werden können. Können Sie dies näher erläutern?
Aram Mangasarian: Viele der neuen Medikamente in der Krebsforschung sollen das Immunsystem aktivieren, damit es die Krebszellen bekämpft. Leider sind diese Immuntherapeutika bei bestimmten soliden Tumoren, wie Pankreas-, Darm- und Hirntumoren, nur begrenzt wirksam, da diese das Immunsystem blockieren und eine immununterdrückende Tumormikroumgebung erzeugen können. Mit NOX-A12 und NOX-E36 haben wir zwei Produktkandidaten, die die Kommunikation des Tumors mit seiner Umgebung effektiv unterbinden und so die Wirksamkeit von Immuntherapeutika bei Krebs erhöhen könnten.
GBC AG: Ihr Hauptprodukt (NOX-A12) wurde im Rahmen einer klinischen Studienphase 1/2 an Patienten mit Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs getestet. Die ersten Ergebnisse waren sehr vielversprechend. Können Sie diese zusammenfassen?
Aram Mangasarian: Wir haben hier 20 Patienten behandelt, die sich alle in einem fortgeschrittenen Stadium befanden und schon mehrere andere Behandlungen erhalten hatten. Außerdem lagen bei allen Patienten sogenannte mikrosatelliten-stabile Tumore vor, was bedeutet, dass diese normalerweise nicht auf Immuntherapien wie Keytruda® von Merck Sharpe & Dohme (MSD) und Opdivo® von Bristol-Myers Squibb (BMS) ansprechen. Wir konnten zeigen, dass NOX-A12 in diese Tumore eindringen und innerhalb des Tumors eine stärkere Immunantwort bei diesen Patienten aktivieren kann. Bei der Behandlung mit einer Kombination von NOX-A12 zusammen mit Keytruda® konnten wir bei 25% der Patienten eine Stabilisierung der Krankheit erreichen. Des Weiteren konnten wir die Behandlungszeit gegenüber vorherigen Therapien bei 35% der Patienten verlängern. Nach 6 Monaten waren noch 48%, nach 12 Monaten noch 33 % der Patienten am Leben, was in Anbetracht der fortgeschrittenen Krankheit und Anzahl der vorherigen Therapieversuche ein sehr gutes Ergebnis ist.
GBC AG: Was passiert hier, nachdem die Follow-Up-Phase beendet ist?
Aram Mangasarian: Parallel zu der laufenden Follow-up-Periode sind wir dabei, die weitere Finanzierung der nächsten klinischen Studien sicherzustellen. Zum einen sprechen wir mit Investoren für eine mögliche Kapitalerhöhung, zum anderen auch mit potentiellen Pharmapartnern, die in die weitere Entwicklung mit einsteigen könnten.
GBC AG: Kürzlich haben Sie ankündigt, ihr Hauptprodukt für einen zweiten Indikationsbereich Glioblastom (bösartiger Gehirntumor) in die klinische Zulassung zu bringen. Soll auch hier die Wirksamkeit der Immuntherapien gesteigert werden und wie ...
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