DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Bei den politischen Unruhen in Hongkong sind laut Medienberichten mindestens 70 Menschen verletzt worden. Zehntausende Menschen blockierten am Mittwoch aus Protest gegen ein umstrittenes Auslieferungsgesetz Hauptverkehrsstraßen und das Regierungsviertel, es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei. Eine für Mittwoch angesetzte zweite Lesung des Gesetzentwurfs im Hongkonger Legislativrat wurde verschoben. Die Peking-treue Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam sprach im Zusammenhang mit den Protesten von "organisierten Krawallen". Die "Randale" schade der "friedlichen Gesellschaft" und sei "inakzeptabel für jede zivilisierte Gesellschaft".
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 215.000 zuvor: 218.000 14:30 Import- und Exportpreise Mai Importpreise PROGNOSE: -0,3% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.887,20 +0,22% Nikkei-225 21.022,21 -0,51% Hang-Seng-Index 27.125,57 -0,67% Kospi 2.103,43 -0,25% Shanghai-Composite 2.911,95 +0,09% S&P/ASX 200 6.541,20 -0,04%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Die Börse in Hongkong wird erneut von den dortigen Massenprotesten belastet. Derweil richten sich die Blicke immer mehr auf das G20-Treffen der Staats- und Regierungschefs Ende des Monats in Japan. Es wird erwartet, dass sich US-Präsident Donald Trump dort mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping trifft und es möglicherweise Fortschritte im Handelskonflikt gibt. Die Börse in Schanghai zeigt sich von den Unruhen wie auch eher mauen Daten zur Kreditvergabe im Mai kaum belastet. Unter den Einzelwerten verlieren Japan Display in Tokio 7,5 Prozent, nachdem der Unternehmenschef seinen Rücktritt angekündigt hat. Zudem wurde der Abbau von rund 1.200 Arbeitsplätzen angekündigt. Nintendo geben um 2,3 Prozent nach. Der Spielkonsolenhersteller hat mitgeteilt, Teile der Produktion seiner Spielekonsole Switch aus China nach Südostasien zu verlagern. LG Chem ziehen in Seoul um 1,6 Prozent an. Der Batteriehersteller hat ein Abkommen mit der chinesischen Geely Automobile Holdings zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge abgeschlossen. Geely profitieren davon nicht und geben in Hongkong um knapp 2 Prozent nach.
US-NACHBÖRSE
Für die Aktie des Fitnessausrüsters Lululemon ging es um 5,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen übertraf in seinem ersten Quartal mit Gewinn und Umsatz die Analystenschätzungen. Neben einem erhöhten Ausblick erwartet das Unternehmen zudem nur geringe Auswirkungen aus dem Handelsstreit mit China (s.u.). Die Quartalszahlen von Tailored Brands fielen gemischt aus. Das Unternehmen kündigte für das zweite Quartal Umsatzrückgänge bei den Topmarken an. Der Kurs sackte um 3,8 Prozent ab. AerCap profitierten nur leicht davon, dass das Unternehmen das Volumen des laufenden Aktienrückkaufprogramms um 200 Millionen Dollar erhöht hat.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.004,83 -0,17 -43,68 11,48 S&P-500 2.879,84 -0,20 -5,88 14,88 Nasdaq-Comp. 7.792,72 -0,38 -29,85 17,44 Nasdaq-100 7.472,29 -0,55 -41,56 18,05 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 674 Mio 729 Mio Gewinner 1.379 1.485 Verlierer 1.553 1.463 Unverändert 98 97
Knapp behauptet - Die weiterhin bestehenden Unwägbarkeiten in Bezug auf den US-chinesischen Handelsstreit und die Unsicherheit über den weiteren Kurs der US-Notenbank belasteten. Neue US-Preisdaten setzten keine Impulse. Facebook gerieten wieder wegen möglicher Datenschutzprobleme ins Visier. Für die Aktie ging es um 1,7 Prozent abwärts. Mattel schossen um 5,3 Prozent in die Höhe. Einem Bericht zufolge hat der Spielzeug-Hersteller in der vergangenen Woche ein neuerliches Fusionsangebot des Konkurrenten MGA Entertainment zurückgewiesen. Demnach soll der gebotene Preis "absolut" eine Prämie auf den derzeitigen Marktpreis von Mattel dargestellt haben, wie MGA-Chef Isaac Larian der Los Angeles Times sagte.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,88 -5,3 1,93 67,9 5 Jahre 1,87 -4,5 1,92 -5,3 7 Jahre 1,99 -3,4 2,03 -25,5 10 Jahre 2,12 -2,2 2,14 -32,6 30 Jahre 2,61 0,0 2,61 -45,4
Belastet von der Suche nach Sicherheit fiel die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 2,2 Basispunkte auf 2,12 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:36 % YTD EUR/USD 1,1300 +0,1% 1,1292 1,1336 -1,4% EUR/JPY 122,38 -0,1% 122,51 122,82 -2,7% EUR/GBP 0,8906 +0,1% 0,8897 0,8904 -1,1% GBP/USD 1,2689 -0,0% 1,2692 1,2732 -0,4% USD/JPY 108,30 -0,2% 108,49 108,35 -1,3% USD/KRW 1182,85 -0,1% 1183,53 1182,13 +6,2% USD/CNY 6,9191 +0,0% 6,9177 6,9158 +0,6% USD/CNH 6,9301 +0,0% 6,9289 6,9271 +0,9% USD/HKD 7,8275 +0,0% 7,8243 7,8249 -0,1% AUD/USD 0,6911 -0,3% 0,6932 0,6954 -1,9% NZD/USD 0,6573 -0,0% 0,6575 0,6583 -2,1% Bitcoin BTC/USD 8.107,50 -0,6% 8.153,75 7.996,75 +118,0%
Der Dollar machte Boden gut. Der Euro sank unter 1,13 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,1343 Dollar. Darin spiegelte sich laut Marktteilnehmern die Unsicherheit, ob es tatsächlich bereits in der nächsten Woche zu der von manchen Teilnehmern erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank kommen wird - aber auch die Suche nach Sicherheit.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,47 51,14 +0,6% 0,33 +8,8% Brent/ICE 60,72 59,97 +1,3% 0,75 +10,1%
Deutlich unter Druck standen die Ölpreise. Die US-Rohöllagerbestände haben sich nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) unerwartet stark um 2,206 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche ausgeweitet. Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 0,08 Millionen Barrel vorhergesagt. Am Vorabend hatte bereits das private American Petroleum Institute (API) einen kräftigen Anstieg vermeldet. "Dies verschärft die Sorgen um eine nachlassende Ölnachfrage", sagt Analyst Stephen Brennock von PVM. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 4,2 Prozent auf 51,14 Dollar, das war das tiefste Settlement seit rund fünf Monaten.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.336,88 1.333,57 +0,2% +3,32 +4,2% Silber (Spot) 14,82 14,78 +0,3% +0,04 -4,4% Platin (Spot) 813,55 812,00 +0,2% +1,55 +2,1% Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,4% -0,01 +0,1%
Mit der wieder steigenden Skepsis der Anleger zeigte sich der sichere Hafen Gold etwas fester. Aber auch die weiter niedrige Inflation und die damit einhergende Erwartung weiter niedriger Zinsen stützte das Edelmetall, das selbst keine Zinsen abwirft. Der Preis für die Feinunze verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 1.333 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
JAPAN-IRAN
Japans Regierungschef Shinzo Abe hat den Iran dazu aufgerufen, eine "konstruktive Rolle" im Nahen Osten einzunehmen. Teheran müsse dazu beitragen, "Frieden und Stabilität" in der Region zu schaffen, sagte er nach einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani.
KONJUNKTUR AUSTRALIEN
Die Arbeitslosigkeit in Australien war im Mai höher als erwartet. Die Quote lag im Mai unverändert zum April bei 5,2 Prozent. Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf 5,1 Prozent erwartet.
USA-SUDAN
Das US-Außenministerium hat den erfahrenen Diplomaten Donald Booth zum Sondergesandten für den Sudan ernannt. Der 65-jährige Diplomat soll dabei helfen, eine "friedliche politische Lösung" zwischen der Militärführung und der Protestbewegung zu finden.
USA
Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump ist im Senat in Washington erneut zu den mutmaßlichen russischen Einmischungen in den US-Wahlkampf 2016 befragt worden. Donald Trump junior trat Verdächtigungen aus den Reihen der oppositionellen Demokraten entgegen, er könnte den Kongress über seine Kontakte nach Russland belogen haben.
GEELY-LG CHEM
Die beiden Konzerne haben ein Joint Venture zur Fertigung von Batterien für Elektroautos gegründet. Die Geely-Tochter Shanghai Maple Guorun und LG Chem werden jeweils die Hälfte der Anteile an dem neuen Unternehmen halten.
LULULEMON
hat seinen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr angehoben. Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 782 Millionen Dollar und lag damit über der Konsensprognose von 756 Millionen. "Lululemon sieht weiterhin eine starke Dynamik im gesamten Unternehmen", sagte CEO Calvin McDonald. Der Gewinn stieg auf 96,6 Millionen Dollar oder 74 Cent je Aktie, von 75,2 Millionen. Analysten hatten mit 71 Cent je Aktie gerechnet.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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