BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat die Aussichten für das zweiten Quartal als weiter "gedämpft" eingestuft, setzt aber auf eine konjunkturelle Aufwärtsbewegung in der Folge. "Nach dem deutlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal bleiben die Aussichten für das zweite Quartal vorerst gedämpft", erklärte das Wirtschaftsministerium in seinem Monatsbericht. Nach einer verhaltenen Entwicklung im zweiten Quartal sollten sich aber "die positiven Kräfte bei allmählicher Besserung des außenwirtschaftlichen Umfelds wieder stärker durchsetzen".
Die deutsche Wirtschaft erfahre Gegenwind aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld, konstatierten die Ökonomen aus dem Haus von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Die Binnenkonjunktur sei weiter intakt, während die exportorientierte Industrie eine Durststrecke durchlebe. Die Produktion in der Industrie sei im April kräftig gesunken, während sich die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe auf niedrigem Niveau stabilisiert hätten. Das Baugewerbe habe hingegen weiterhin Produktionszuwächse verbucht.
Am Arbeitsmarkt zeigten sich "erste Spuren der konjunkturellen Abschwächung", erklärten die Experten. Die Erwerbstätigkeit wachse weiter, die niedrigere Dynamik verfestige sich jedoch. "Die Arbeitslosigkeit nahm im Mai zu, nicht nur aufgrund von Sondereffekten", stellten sie fest. Die Frühindikatoren deuteten an, dass der Personalaufbau in den Unternehmen merklich ruhiger verlaufen werde, und in der Industrie "könnte der Stellenzuwachs möglicherweise unterbrochen werden".
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June 13, 2019 04:30 ET (08:30 GMT)
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