=== DAX Kursziel Ende 2019: Gesenkt auf 11.500 (12.000) Punkte Kursziel Mitte 2020: Gesenkt auf 12.200 (13.000) Punkte Euro-Stoxx-50 Kursziel Ende 2019: Gesenkt auf 3.400 (3.600) Punkte Kursziel Mitte 2020: Gesenkt auf 3.450 (3.700) Punkte ===
Die nächsten 12 bis 18 Monate könnten nach Einschätzung der DZ Bank rauer werden, als es die Anleger aus den vergangenen Jahren gewöhnt seien. Grund sei vor allem die US-Konjunktur, die an Dynamik verlieren dürfte. In Europa und Deutschland laufe die wirtschaftliche Entwicklung ohnehin schon seit Längerem nicht mehr auf vollen Touren. Die Analysten rechnen aber damit, dass die US-Notenbank (Fed) voraussichtlich noch in diesem Jahr mit Zinssenkungen auf den Konjunkturabschwung in den USA reagieren dürfte. Es sei bereits absehbar, dass die DZ-Konjunkturprognosen für das US-Wachstum, die EU und China wegen der zunehmenden Handelsbelastungen nicht mehr haltbar seien.
Die Analysten halten die härtere Gangart in der US-Zollpolitik gegenüber China für ursächlich. Sollte der Welthandel infolge dieses "härteren Zollregimes" und diverser fortbestehender Probleme wie dem Brexit oder der Verschuldung von Italien für einige Zeit stagnieren oder sogar schrumpfen, "wäre die von uns erwartete Erholung der Gewinne der DAX-Unternehmen Vergangenheit". Die Beschaffungs- und Lieferketten inländischer Industrieunternehmen seien eng mit dem globalen Warenfluss verflochten, sodass Bremswirkungen durch das neue Zollsystem unvermeidlich erschienen.
Eine schwache Ertragsentwicklung stünde zwar im Kontrast zu der in diesem Jahr "sehr lebhaften Kursentwicklung". Doch zum einen sei letztere auch auf einen schlechten Jahresabschluss 2018 zurückzuführen, zum anderen könnten die Aktienkurse auf Dauer nicht schneller steigen als die Unternehmensgewinne. Speziell im Automobilsektor bedeute die nachlassende Nachfrage unter anderem in China und der Strukturwandel hin zu hybrider Mobilität eine Doppelbelastung, die trotz aller geplanten Einsparungen die Gewinnmargen drücke.
Euro-Stoxx 50 besser erwartet als DAX
"Aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheiten und der damit verbundenen Wachstumsverlangsamung revidieren die Experten ihre Prognosen für DAX und Euro-Stoxx-50. Davei dürfte sich der Euro-Stoxx-50 etwas besser entwickeln als der zyklischere DAX.
Erschwerend komme hinzu, dass sowohl der DAX als auch der Euro-Stoxx-50 aktuell mit einer Bewertungsprämie zu ihren historischen Durchschnittswerten gehandelt würden. Aktien seien daher im historischen Vergleich nicht mehr günstig.
Für Aktionäre stünden in den nächsten zwölf Monaten hohe Dividenden im Vordergrund (im DAX von 3,7 Prozent, im Euro-Stoxx-50 von 4,1 Prozent). "Dank der Dividenden erhalten die Anleger ein festes Einkommen, das den Zinssatz für Anleihen so stark übersteigt wie seit langem nicht mehr", so die Analysten. Damit werde zumindest das Warten auf bessere wirtschaftliche Zeiten kompensiert.
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June 13, 2019 06:10 ET (10:10 GMT)
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