Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IfW sieht deutsche Konjunktur "im Sinkflug"
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat Deutschland eine deutlich ungünstigere Entwicklung vorhergesagt als zuvor andere Forscher und seine Prognosen deutlich gesenkt. "Die deutsche Konjunktur kühlt sich deutlich ab, und die globale politische Unsicherheit setzt der deutschen Wirtschaft zu", erklärte das IfW. Die Ökonomen senkten ihre Prognose für 2019 auf 0,6 Prozent und für 2020 auf 1,6 Prozent. Bisher hatten sie ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,0 Prozent im laufenden und 1,8 Prozent im kommenden Jahr erwartet.
DIW sieht Wirtschaft trotz Unsicherheiten gut aufgestellt
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Wachstumsprognosen für dieses und nächstes Jahr leicht nach unten korrigiert, sieht die deutsche Wirtschaft aber vor allem dank einer starken Binnenkonjunktur insgesamt weiter "gut aufgestellt". Wie die Ökonomen in Berlin bekanntgaben, erwarten sie nun ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,9 Prozent für dieses und 1,7 Prozent für kommendes Jahr. Im März hatten sie 1,0 Prozent für 2019 und 1,8 Prozent für 2020 vorhergesagt.
IWH: Bruttoinlandsprodukt wächst dieses Jahr um 0,5 Prozent
Die Ökonomen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) haben der deutschen Wirtschaft für dieses Jahr nur ein gedämpftes Wachstum vorausgesagt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte 2019 um 0,5 Prozent zunehmen, erklärte das Institut und bekräftigte damit seine Vorhersage vom März. Die Prognose für kommendes Jahr nahmen die Volkswirte aus Halle hingegen auf 1,8 Prozent von 2,0 Prozent zurück.
Bundesregierung: Aussichten für zweites Quartal bleiben gedämpft
Die Bundesregierung hat die Aussichten für das zweiten Quartal als weiter "gedämpft" eingestuft, setzt aber auf eine konjunkturelle Aufwärtsbewegung in der Folge. "Nach dem deutlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal bleiben die Aussichten für das zweite Quartal vorerst gedämpft", erklärte das Wirtschaftsministerium in seinem Monatsbericht.
Schwäche der Eurozone-Industrie hält im April an
Die Industrie im Euroraum hat im April ihre Produktion etwas stärker gedrosselt als erwartet. Die schwelenden Handelskonflikte und die schwächere Weltkonjunktur setzen dem Wirtschaftszweig weiter zu. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet.
EZB will internationale Rolle des Euro stärken
Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt ihre neutrale Position im Hinblick auf die internationale Nutzung des Euro auf. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht der EZB zur internationalen Rolle des Euro hervor. EZB-Präsident Mario Draghi hob in seinem Vorwort zu dem Bericht allerdings hervor, dass eine stärkere internationale Nutzung der europäischen Einheitswährung nur das Ergebnis einer gesunden Wirtschaftspolitik und einer vertieften Währungsunion sein könne.
SNB führt Leitzins ein und hebt Inflationsprognosen an
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik unverändert gelassen und ihre Inflationsprognosen etwas angehoben. Zudem schaffte sie das Zielband des Dreimonatslibor - bisher minus 1,25 bis minus 0,25 Prozent - ab und ersetzte es durch einen Leitzins, der bei minus 0,75 Prozent liegt. Das entspricht der Mitte des bisherigen Zielbands und - zumindest derzeit - auch dem Niveau des Zinses auf Sichteinlagen bei der SNB. "Die Geldpolitik bleibt damit unverändert expansiv", teilte die SNB mit.
Berichte über attackierte Öltanker im Golf von Oman - Ölpreis steigt
Eine britische Organisation für die Sicherheit im Seeverkehr hat über einen Vorfall im Golf von Oman berichtet. Iranische Medien meldeten unter Berufung auf nicht spezifizierte ausländische Quellen, dass zwei große Tanker im Golf von Oman angegriffen worden seien und um Hilfe bäten. Rohöl der Sorte Brent stieg nach den Berichten über eine Attacke um rund 3 Prozent auf 61,77 Dollar pro Barrel.
Opec senkt Prognose für globale Ölnachfrage
Die globale Ölnachfrage ist im Mai gesunken, während die Lagerbestände weiter stiegen und die saudi-arabischen Förderdrosselungen von einigen der Opec-Verbündeten neutralisiert wurden. In ihrem monatlichen Ölmarktbericht reduzierte die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) die Prognose für das weltweite Ölbedarfswachstum 2019 auf 1,14 Millionen Barrel pro Tag. Diese Zahl liegt nur um 70.000 Barrel unter der Schätzung des Vormonats.
DIW-Chef Fratzscher befürwortet CAC-Reform bei Euro-Staatsanleihen
Eine leichtere Restrukturierbarkeit von Euro-Staatsanleihen hätte nach Einschätzung von DIW-Präsident Marcel Fratzscher mehr Vorteile als Nachteile. Auf die Frage, ob die Anleiheklauseln (CAC - Collective Action Clauses) von Staatsanleihen künftig in einem nur noch einstufigen Verfahren restrukturiert werden sollten, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW): "Ich halte das Argument einer leichteren Restrukturierung im Fall der Fälle für überzeugender."
Britische Konservative starten Wahlverfahren für May-Nachfolge
Die britischen Konservativen sind am Donnerstag in das Wahlverfahren für die Nachfolge von Premierministerin Theresa May als Parteivorsitzende eingestiegen. Unter den zehn Bewerbern gelten der frühere Außenminister und Londoner Bürgermeister Boris Johnson und der amtierende Außenminister Jeremy Hunt als Favoriten.
Irans Chamenei lehnt Austausch mit US-Präsident Trump ab
Im Konflikt mit den USA hat Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei jeden Austausch mit US-Präsident Donald Trump abgelehnt. "Ich betrachte Trump nicht als Person, die es verdient, mit ihr Botschaften auszutauschen. Ich habe keine Antwort für ihn und werde ihm nicht antworten", sagte Chamenei bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, der sich in Teheran um Vermittlung im Konflikt mit den USA bemüht.
Gericht: Kükentöten in der Geflügelwirtschaft soll enden
Das massenhafte Kükentöten in der deutschen Geflügelwirtschaft soll bald enden. Das Töten von männlichen Küken sei "tierschutzrechtlich nur noch übergangsweise zulässig", entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Diese Praxis soll demnach gestoppt werden, wenn eine Umstellung auf Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brutei in den Betrieben möglich ist.
DJG/DJN/AFP/apo
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June 13, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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