Im Kampf gegen zu viel Nitrat im Grundwasser hat sich die Bundesregierung nach Worten von Agrarministerin Julia Klöckner auf "ein gutes Gesamtpaket" verständigt. "Wir werden die Düngung in Deutschland nachhaltiger gestalten, den Gewässerschutz deutlich verbessern, ohne dass die landwirtschaftlichen Betriebe über das erforderliche Maß hinaus eingeschränkt werden", sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag am Rande eines China-Besuchs in Peking.
Es sei wichtig, dass das Grundwasser in Ordnung komme. Dafür müsse in den Gebieten mit sehr hohen Nitratbelastungen gehandelt werden. Dort solle die Düngung ganz gezielt um 20 Prozent reduziert werden. Bei Flächen in Hanglagen seien breitere Randstreifen vorgesehen, um ein Abschwemmen von Stickstoff in angrenzende Gewässer zu verhindern.
Sperrfristen für das Düngen auf den Feldern würden verlängert, sagte Klöckner. Im Herbst solle weniger organischer Dünger auf Grünland ausgebracht werden können. Eine Herbstdüngung von Raps solle aber ausnahmsweise möglich sein, wenn mit einer Bodenprobe der Düngebedarf nachgewiesen worden sei. Gefunden worden seien auch Regelungen für Ökobauern und extensiv wirtschaftende konventionelle Betriebe.
Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) Recht bekommen. Das Urteil bezog sich zwar noch auf ältere Düngeregeln. Die erst 2017 geänderten Vorgaben müssen nun aber weiter verschärft werden. Dazu mussten sich Agrar- und Umweltministerium abstimmen. Die Vorschläge sollen nun bald an die EU gemeldet werden./sam/ted/lw/DP/jha
AXC0220 2019-06-13/15:34