FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bayer AG hält trotz aller Bedenken an dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat fest, kündigte zugleich aber Investitionen in zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung an. "Glyphosat wird weiterhin eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und in der Produktpalette von Bayer spielen" , teilte der Konzern mit. In den kommenden zehn Jahren werde Bayer aber rund 5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren, um neue Wirkungsweisen zu entdecken und zu entwickeln und maßgeschneiderte integrierte Lösungen zur Unkrautbekämpfung weiter voranzutreiben.
Darüber hinaus werde der Konzern bei seinen Produkten einheitliche Sicherheitsstandards anwenden, auch wenn diese über lokale Vorschriften hinausgehen. Bayer kündigte am Freitag auch an, Pflanzenschutzprodukte in Entwicklungsländern nur auf den Markt zu bringen, wenn sie sowohl die lokalen Sicherheitsstandards des jeweiligen Landes erfüllen als auch die Anforderungen einer Mehrheit der führenden Zulassungsbehörden.
Angesichts der massiven Bedenken wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat, die zu wachsender Kritik auch von Aktionären führen, müht sich der DAX-Konzern um mehr Transparenz. Bayer setze sich höhere Maßstäbe für Transparenz, Nachhaltigkeit und den Umgang mit allen Interessengruppen. Damit wolle der Konzern seiner gestiegenen Verantwortung als führendes Unternehmen der Landwirtschaft gerecht zu werden, teilte er mit.
Wegen des von der US-Tochter Monsanto entwickelten Unkrautvernichters sind inzwischen gut 13.400 Klagen anhängig, mehr als 30 Milliarden Euro Börsenwert von Bayer vernichtet. Bayer hat bislang drei Glyphosat-Verfahren verloren. Im Mai sprach eine Jury in Oakland einem krebskranken Ehepaar die Rekordsumme von 2 Milliarden Dollar zu. Bayer bestreitet, dass Roundup krebserregend ist und will dagegen in Berufung gehen.
Mit der Integration des akquirierten Agrargeschäfts komme Bayer derweil gut voran, teilte Bayer weiter mit.
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June 14, 2019 02:25 ET (06:25 GMT)
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