Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Chinas Konjunktur kühlt sich im Mai weiter ab
Die Wirtschaft in China hat im Mai weiter an Fahrt verloren, wobei sich die Industrieproduktion und die Investitionen deutlich abschwächten. Dies deutet darauf, dass die chinesische Wirtschaft angesichts wachsender Handelsspannungen mit den USA mit zunehmendem Gegenwind konfrontiert ist. Die Industrieproduktion stieg im Mai um 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit langsamer als mit 5,4 Prozent im April, wie die Statistikbehörde mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 5,5 Prozent erwartet.
BoA-ML: FOMC signalisiert konstante Zinsen bis Ende 2021
Bank of America-Merrill Lynch erwartet, dass der Offenmarktausschuss FOMC der US-Notenbank den Märkten am Mittwoch nächster Woche nicht mehr signalisieren wird, dass er bei der Anpassung seiner Geldpolitik "geduldig" sein kann. Gleichwohl gehen die Analysten dieses Hauses nicht davon aus, dass Chairman Jerome Powell in seiner Pressekonferenz mehr tun wird, als die Voraussetzungen für eine geldpolitische Lockerung darzulegen. Die Zinsprognosen werden ihrer Meinung nach zeigen, dass die FOMC-Mitglieder mit unveränderten Zinsen bis Ende 2021 rechnen.
Berenberg sieht 30% Wahrscheinlichkeit für EZB-QE
Berenberg sieht eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) wieder eine Politik der Quantitativen Lockerung (QE) verfolgen, also ihre Wertpapierbestände erhöhen wird. Volkswirt Florian Hense schreibt in einem Kommentar: "Gemessen an historischen Erfahrungen könnte die EZB ihre Nettoanleihekäufe wieder aufnehmen, wenn sich Konjunktur und Inflationserwartungen weiter eintrüben." Noch negativere Zinsen, möglicherweise kombiniert mit einem System abgestufter Einlagenzinsen, wären eine weitere Möglichkeit, die Geldpolitik zu lockern.
Russische Zentralbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte
Die russische Notenbank hat ihre Geldpolitik gelockert und folgt damit wie andere Zentralbanken dem jüngsten Kurswechsel der Federal Reserve. Der Leitzins wurde um 25 Basispunkte auf 7,50 Prozent gesenkt. Ökonomen und Börsianer hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Zuletzt hatte die russische Zentralbank ihre Zinsen im Dezember mit einer Erhöhung geändert.
IEA senkt Prognose zu globaler Ölnachfrage
Eine schwächere Weltwirtschaft könnte aus Sicht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) ein langsameres Wachstum der Ölnachfrage 2019 bedeuten, selbst wenn die Ölproduzenten ein ausreichendes Angebot aufrechterhalten. In ihrem Ölmarktbericht senkt die IEA ihre Prognose für den Anstieg der weltweiten Ölnachfrage den zweiten Monat in Folge und zwar auf 1,2 Millionen pro Tag, nach 1,3 Millionen Barrel im Vormonat.
SPD für Mietpreisdeckel in ganz Deutschland
Die Sozialdemokraten drängen auf die Einführung eines deutschlandweiten Mietpreisdeckels in gefragten Gegenden. Das erklärte der kommissarische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Damit schließt sich die SPD einem Plan der Berliner Landesregierung an, einen Mietenstopp für fünf Jahre einzuführen.
Merkel: Gesetzentwurf zur Grundsteuer wahrscheinlich nächste Woche
Im Koalitionstreit um die Reform der Grundsteuer deutet sich nach Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Kompromiss an. Die CDU-Politikerin sagte, dass die Regierung in der nächsten Woche "mit großer Wahrscheinlichkeit" einen Gesetzentwurf vorstellen werde. Allerdings räumte Merkel auf dem Deutschen Mietertag in Köln ein, dass es danach "noch schwierige parlamentarische Beratungen und Beratungen im Bundesrat" geben werde.
Berliner Initiative nimmt erste Hürde für Volksbegehren zu Wohnungsenteignungen
Die Initiative für ein Volksbegehren zur Enteignung größerer Immobilienunternehmen in Berlin hat eine erste wichtige Hürde genommen. Sie übergab den Behörden nach eigenen Angaben etwa 77.000 Unterschriften zur Unterstützung eines entsprechenden Antrags. Das sind mehr als dreimal so viele wie dafür erforderlich.
Finanzministerium: Gespräche über Grundsteuer laufen noch
Bund und Länder befinden sich nach Angaben des Finanzministeriums weiterhin in Verhandlungen über die umstrittene Reform der Grundsteuer. "Die Gespräche darüber laufen noch", sagte Ministeriumssprecherin Katja Novak zu Dow Jones Newswires. "Es gibt von unserer Seite dazu keinen neuen Stand." Auch führende Vertreter der Koalitionsfraktionen betonten, es gebe noch weiteren Diskussionsbedarf.
Städtebund fordert Steuererleichterungen für Bauland-Verkäufer und Vermieter
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat Steuererleichterungen für Verkäufer von Bauland und für Vermieter gefordert, um den Wohnungsbau und das Wohnungsangebot zu steigern. "Baulandaktivierung ist das A und O. Doch viele Landwirte verkaufen keine Grundstücke, weil sie den Erlös komplett versteuern müssen", sagte Landsberg der Rheinischen Post. "Hier könnte man ansetzen: Wer Bauland verkauft, wird steuerlich begünstigt, indem etwa der Erlös nicht mehr dem Betriebsvermögen zugerechnet wird."
Eurogruppen-Chef: Noch Arbeit für Eurozonen-Haushalt nötig
Die Euro-Finanzminister haben sich in der Nacht bei ihrem Treffen in Luxemburg auf die grundsätzlichen Bedingungen für ein europäisches "Haushaltsinstrument für Konvergenz und Wettbewerbsfähigkeit" geeinigt, sämtliche Finanzierungsfragen für diesen Eurozonen-Haushalt aber offen gelassen. "Es liegt noch Arbeit vor uns, um die verbleibenden Punkte abzuschließen", räumte Eurogruppen-Chef Mario Centeno bei einer Pressekonferenz ein. Die Minister hätten sich "zunächst auf die Hauptcharakteristika des Haushaltsinstrumentes verständigt."
Karlsruhe verkündet Urteil über Bankenunion am 30. Juli
Das Bundesverfassungsgericht verkündet am 30. Juli sein Urteil in Sachen Europäische Bankenunion. Nach Mitteilung des Gerichts beginnt die Urteilsverkündung um 10.00 Uhr. Das Urteil betrifft Verfassungsbeschwerden gegen die einheitliche Bankenaufsicht SSM (Single Supervisory Mechanism) und den Abwicklungsmechanismus SRM (Single Resolution Mechanism).
Schweizer Frauen streiken landesweit für gleiche Bezahlung
In der Schweiz haben Frauen am Freitag landesweit für gleiche Bezahlung und volle Gleichberechtigung gestreikt. Es ist der zweite nationale Frauentag nach 1991, als sich rund 500.000 Schweizerinnen an den Protesten beteiligten. Wegen der dezentralen Organisation des Aktionstages lagen zunächst keine Überblickszahlen zur Beteiligung in diesem Jahr vor.
Türkische Justiz klagt Bloomberg-Journalisten wegen Berichts zu Währungskrise an
Die türkische Justiz hat zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Bloomberg wegen eines kritischen Berichts zur Währungskrise angeklagt. Ein Gericht in Istanbul nahm eine Anklageschrift der Staatsanwaltschaft an, in der diese wegen eines Versuchs zur "Untergrabung der wirtschaftlichen Stabilität der Türkei" zwei bis fünf Haft fordert, wie Bloomberg mitteilte. Vorausgegangen war eine Beschwerde der türkischen Bankenaufsicht.
USA halten an Zolldrohungen gegen China fest
US-Präsident Donald Trump könnte weitere Maßnahmen gegen China ergreifen, wenn Präsident Xi Jinping einem Treffen auf dem Gipfel der Gruppe der 20 führenden Volkswirtschaften (G20) in Japan Ende dieses Monats nicht zustimmt. Das sagte der führende Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Larry Kudlow, bei einem Auftritt am Peterson Institute for International Economics, einem Think Tank in Washington.
Besatzung auf japanischem Tanker sah vor Explosion "fliegendes Objekt"
Die Besatzung des von einem mutmaßlichen Angriff im Golf von Oman getroffenen japanischen Tankers hat vor der zweiten Explosion an Bord ein "fliegendes Objekt" gesehen. "Die Besatzungsmitglieder sagen, dass sie von einem fliegenden Objekt getroffen wurden", sagte der Chef der Schifffahrtsgesellschaft Kokuka Sangyo, Yutaka Katada, vor Journalisten. "Sie sagen, sie haben es mit eigenen Augen gesehen", fügte er hinzu.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Mai Verbraucherpreise +0,3% gg Vormonat
Schweden Mai Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,2% gg Vormonat
Schweden Mai Verbraucherpreise +2,2% gg Vorjahr
Schweden Mai Verbraucherpreise PROGNOSE: +2,1% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 14, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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