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MARKT-AUSBLICK/Fed dürfte neue Liquiditätsflut einläuten

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--In der kommenden Woche werden sich alle Blicke auf die US-Notenbank richten. Diese wird zwar die Leitzinsen am Mittwoch vermutlich unverändert belassen, dürfte sich in ihrem Ausblick allerdings von einer Normalisierung der Geldpolitik verabschieden. Das wird Signalwirkung weit über den Dollar-Raum hinaus haben. Die Aussicht auf eine in Zukunft lockerere Geldpolitik sind erst einmal positive Nachrichten für die Börsen, vorausgesetzt damit kann ein Abgleiten der Wirtschaft in die Rezession verhindert werden.

Der Druck auf Fed-Chef Jerome Powell ist groß. Nicht nur ist die US-Notenbank Dauerattacken durch US-Präsident Donald Trump ausgesetzt, Druck kommt auch von der seit geraumen Zeit inversen US-Zinskurve, die in der Vergangenheit ein recht zuverlässiger Indikator für eine künftige Rezession war. Die Commerzbank verweist auf Modelle der New-York- und Cleveland-Fed, die derzeit die Wahrscheinlichkeit eines US-Abschwungs in den kommenden zwölf Monaten mit 30 Prozent ansetzen.

Auch scheint der US-Arbeitsmarkt die besten Zeiten hinter sich zu haben. Dies ist für die US-Notenbank wichtig, hat sie doch anders als die EZB ein Doppelmandat, nämlich als Inflations- aber auch Arbeitsmarkthüter. An den Finanzmärkten wird nun für Juli eine US-Zinssenkung mit hoher Wahrscheinlichkeit eingepreist, bis Jahresende sind es insgesamt zwei, einige Analysten schließen sogar drei Zinssenkugen im laufenden Jahr durch die US-Notenbank nicht mehr aus.

EZB dürfte der Fed bald folgen 
 

Das Einläuten eines neuen Zinssenkungszyklus durch die Fed, der mit großem Abstand wichtigsten Zentralbank der Welt, wird weiter über den Dollar-Raum hinaus Signalwirkung entfalten. Analysten gehen zunehmend davon aus, dass die EZB im zweiten Halbjahr den Einlagezins auf minus 50 von minus 40 Basispunkte reduzieren wird. Bei einer weiteren Eintrübung der Wirtschaftsdaten dürfte dann schnell eine neue Runde der quantitativen Lockerung eingeläutet werden.

Die Aussicht auf zusätzliche Liquidität ist für die Börsen erst einmal eine gute Nachricht. Zwar steigt das Risiko zukünftiger Blasen an den Finanzmärkten, das sind aber Gefahren, die die Börsianer nicht um ihren Schlaf bringen werden. Der ehemalige CEO der Citigroup, Chuck Prince, brachte es kurz vor Ausbruch der Finanzkrise treffend zum Ausdruck: "Solange die Musik spielt, musst du aufstehen und tanzen." Der Rest ist Geschichte.

Kurzfristig von sehr viel größerer Relevanz für die Anleger ist die Frage, ob die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten in die Rezession rutschen wird. Wie bereits erwähnt, ziehen sich die Wolken über der US-Wirtschaft zusammen. Die Bekanntgabe der europäischen Einkaufsmanagerindizes am kommenden Freitag dürfte derweil bestätigen, dass sich das verarbeitende Gewerbe auf dem alten Kontinent bereits in der Rezession befindet. Einzig der weiter leicht expandierende Service-Sektor verhindert Schlimmeres.

Keine Lösung im US-chinesischen Handelsstreit in Sicht 
 

Wie es in der Welt wirtschaftlich weitergeht, dürfte auch in entscheidendem Maße von der Entwicklung des Handelsstreits zwischen China und den USA abhängen. Wer auf eine Lösung im Rahmen des G20-Treffens Ende des Monats in Osaka setzt, wird wohl enttäuscht werden. Der Konflikt geht sehr viel tiefer. China will bis 2025 Weltmarktführer in so kritischen Technologien wie Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge und Robotik werden und damit zum strategischen Rivalen der USA aufsteigen. Dieses Ziel wird China nicht einfach aufgeben.

Zu den wirtschaftlichen kommen die politischen Risiken. Der Haushaltsstreit zwischen Brüssel und Rom dürfte schon sehr bald an Schärfe gewinnen, wenn die EU-Kommission aller Wahrscheinlichkeit nach ein neues Defizitverfahren einleitet. Daneben hängt das Gespenst eines harten Brexit Ende Oktober über den Märkten. Nach dem fulminanten Sieg von Boris Johnson in der ersten Runde zur Wahl des neuen Vorsitzenden der regierenden Tory-Partei ist die Gefahr eines solchen Ausgangs weiter gestiegen.

Die Anleger sollten sich in den kommenden Wochen und Monaten auf eine sehr volatile Entwicklung an den Finanzmärkten vorbereiten. Die wirtschaftliche und politische Entwicklung kann die Börsen quasi in Realzeit in die eine oder andere Richtung werfen. Die Aussicht auf zusätzliche Liquidität durch die Zentralbanken ist klar stützend, allerdings sollte man nicht vergessen, dass diese bei weitem nicht mehr die geldpolitische Wirkung entfalten können wie bei Ausbruch der Finanzkrise. "Anschnallen", lautet der Ratschlag der Societe Generale.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 14, 2019 07:46 ET (11:46 GMT)

Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.

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