ROUNDUP: Golfkrise schürt Sorgen um Weltwirtschaft - Auf und Ab beim Ölpreis
FRANKFURT/BERLIN - Ein sich verschärfender Konflikt im Golf von Oman könnte der Weltwirtschaft nach Ansicht von Ökonomen einen weiteren Dämpfer verpassen und auch deutsche Exporteure belasten. Nach den mutmaßlichen Angriffen auf zwei Tankschiffe nahe der ölreichen Region waren die Ölpreise zwar zunächst gestiegen. Das deutliche Plus war aber nur von kurzer Dauer. Am Freitag gaben sie einen Teil der deutlichen Gewinne wieder ab. Die Auswirkungen auf Benzinpreise waren zunächst unklar. Der Außenhandelsverband BGA warnte vor einer Eskalation und steigenden Ölpreisen, was erheblich auf die globale und deutsche Wirtschaft durchschlagen würde.
USA: Verbraucherstimmung trübt sich ein - Michigan-Konsumklima
MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juni eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel um 2,1 Punkte auf 97,9 Punkte, wie die Universität am Freitag laut einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 98,0 Punkten gerechnet.
Indien will Vergeltungszölle auf mehr als 20 US-Produkte erheben
NEU DELHI - Indien will mehr als 20 US-Produkte mit Vergeltungszöllen belegen. Welche Artikel davon betroffen sind, werde das Finanzministerium bis Samstag bekannt geben, teilte eine Sprecherin am Freitag (Ortszeit) mit. Das südasiatische Land reagiert damit auf einen Schritt der USA, die Indien Anfang Juni Vorteile beim Handel gestrichen hatten.
Trump greift US-Notenbankchef Powell erneut an
FRANKFURT - US-Präsident Donald Trump hat erneut scharfe Kritik an dem Vorsitzenden der amerikanischen Notenbank Fed, Jerome Powell, geäußert. "Er ist meine Wahl - und ich stimme ihm überhaupt nicht zu", sagte Trump in einem Fernsehinterview des amerikanischen Senders ABC vom Freitag. "Ehrlich gesagt, hätten wir eine andere Person in der Federal Reserve, die die Zinsen nicht so stark erhöht hätte, hätten wir mindestens einen Punkt und einen halben mehr", sagte Trump. Damit bezog er sich vermutlich auf das Wirtschaftswachstum.
USA: Industrieproduktion steigt stärker als erwartet
WASHINGTON - Die US-Industrieproduktion ist im Mai überraschend stark gestiegen. Insgesamt sei sie zum Vormonat um 0,4 Prozent geklettert, wie die US-Notenbank am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Zudem war der Rückgang im Vormonat geringer als erwartet. Die Produktion ist im April um revidierte 0,4 Prozent gefallen, nachdem zunächst ein Rückgang um 0,5 Prozent ermittelt worden war.
USA: Einzelhandel steigert Umsätze etwas weniger als erwartet
WASHINGTON - Der US-Einzelhandel hat seine Umsätze im Mai etwas weniger als erwartet gesteigert. Allerdings fiel die Entwicklung im Vormonat besser aus als bisher bekannt. Die Erlöse seien im Mai um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, teilte das Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Mittel einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet.
EU entlässt Spanien endgültig aus Defizitverfahren
LUXEMBURG - Nach rund zehn Jahren hat die EU Spanien als letztes Land aus dem Strafverfahren wegen zu hoher Neuverschuldung entlassen. Das Land halte die vorgegebene Neuverschuldung von maximal drei Prozent der Wirtschaftsleistung wieder ein, befanden die EU-Finanzminister am Freitag in Luxemburg. Dies werde auch im kommenden Jahr der Fall sein. Damit endet eins der letzten Kapitel der europäischen Finanz- und Schuldenkrise.
ROUNDUP 2: Individualität statt Dauerstreit? Neuer Schwung für Grundsteuerreform
BERLIN/KÖLN - Die Aussicht auf individuelle Länderregelungen für die Grundsteuer hat der festgefahrenen Diskussion über die notwendige Reform neuen Schwung verliehen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur konnten sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und das Land Bayern zwar bereits auf einen Kompromiss verständigen. Dieser scheint dem Vernehmen nach aber wegen Gegenwehr aus anderen Ländern noch keine Grundlage für eine große Einigung innerhalb der großen Koalition zu sein.
ROUNDUP 3: Von Macrons Vision zur Minimallösung - Eurozonenbudget nimmt Form an
LUXEMBURG - Nach einer gut 15-stündigen Marathonsitzung in der Nacht haben sich die Euro-Finanzminister zu einem Minimalkompromiss beim umstrittenen Eurozonenbudget durchgerungen. "Wir haben eine Reihe kleiner Schritte unternommen, mehr Arbeit ist aber nötig", sagte Eurogruppenchef Mario Centeno am Freitagmorgen in Luxemburg. Strittig ist vor allem noch, wie das geplante Budget finanziert werden soll. Auch die genaue Summe ist noch offen. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire sprach trotzdem von einem "Durchbruch", Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) von "Fortschritt in ganz wichtigen Fragen".
Italien: Inflation schwächt sich ab
ROM - In Italien hat sich der Preisanstieg im Mai wie erwartet abgeschwächt. Die nach europäischer Methode erhobenen Verbraucherpreise (HVPI) seien um 0,9 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, teilte die Statistikbehörde Istat am Freitag nach einer zweiten Schätzung mit. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 1,1 Prozent gelegen. Die Behörde bestätigte damit wie von Analysten erwartet eine erste Schätzung.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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AXC0215 2019-06-14/17:05