Nach dem beispiellosen Stromausfall in Argentinien und Uruguay funktioniert die Elektrizitätsversorgung in beiden südamerikanischen Ländern wieder nahezu flächendeckend. Die 47 Millionen Menschen in beiden Staaten hätten praktisch alle wieder Strom, teilten die größten argentinischen Energieversorger Edesur und Edenor sowie ihr uruguayisches Pendant UTE am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Die beiden Länder waren bis zu 15 Stunden lang von der massiven Störung betroffen gewesen.
Der Blackout hatte am Sonntagmorgen um 7.07 Uhr Ortszeit (12.07 MESZ) begonnen, gut 50 Minuten vor Sonnenaufgang. Da auf der Südhalbkugel der Erde gerade der Winter beginnt, wird zum Teil auch mit Strom geheizt. Dafür sind Klimaanlagen seltener im Einsatz als im Sommer.
"Es handelt sich um einen nie da gewesenen Fall", schrieb Argentiniens Präsident Mauricio Macri auf Twitter. Auch der Unterstaatssekretär für Zivilschutz, Daniel Russo, sagte dem Sender Radio Mitre, dies sei ein Ausfall in einem für Argentinien beispiellosen Ausmaß. Innerhalb des Staatsgebiets blieb nur das an der südlichen Landesspitze gelegene Feuerland von dem Ausfall verschont.
Das Versorgungssystem sei wegen Spannungsproblemen automatisch abgeschaltet worden, erklärte Argentiniens Energiestaatssekretär Gustavo Lopetegui auf einer Pressekonferenz. An einem Sonntag ohne extreme Temperaturen verfüge das Netz über eine Stromreserve von 20 Prozent, daher sei die allgemeine Abschaltung ungewöhnlich gewesen. Lopetegui schloss einen Hacker-Angriff nicht aus, das sei aber nicht der Hauptverdacht. Ein Ergebnis der laufenden Untersuchungen werde erst in sieben bis zehn Tagen feststehen.
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