
BERLIN (Dow Jones)--Vor dem Besuch des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin haben Wirtschaftsverbände auf eine schnelle Beilegung des Gasstreits gedrängt. Eine Einigung über einen neuen Transitvertrag zwischen Russland und der Ukraine sei wichtig, erklärte Wolfgang Büchele, Vorsitzender des Ost-Ausschusses - Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) am Montag in Berlin. "Nord Stream 2 kann und wird den Gastransit durch die Ukraine nicht ersetzen können", sagte Büchele. Es brauche die Route auch weiterhin, um die europäische Energiesicherheit zu gewährleisten. Am 1. Januar 2020 läuft der derzeitige Transitvertrag zwischen der russischen Gazprom und der ukrainischen Naftogaz aus.
"Wir hoffen daher, dass die durch die Bundesregierung vermittelten Gespräche bald greifbare Resultate erzielen und der zum Jahresende auslaufende Vertrag ersetzt wird", so der Vorsitzende des Ost-Ausschusses. Eine Lösung dieser Frage läge im gemeinsamen Interesse der Ukraine, der EU und Russlands. "Diese trilateralen Gespräche können ein zentraler Baustein dafür sein, endlich wieder mehr Vertrauen aufzubauen und auch zur Lösung anderer Konfliktthemen zu kommen."
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte am Morgen auch mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission und Leiter des Projekts "Energieunion", Maroš Šefcovic, über das Thema gesprochen. "Der Gastransit durch die Ukraine muss auch nach 2019 weitergehen und sichergestellt werden", erklärte Altmaier im Anschluss an das Treffen. "Deutschland wird weiterhin dazu beitragen, dass die Gespräch erfolgreich sind."
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June 17, 2019 06:11 ET (10:11 GMT)
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