Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
New Yorker Konjunkturindex bricht mit Rekordrate ein
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Juni mit dem größten jemals verzeichneten Rückgang binnen Monatsfrist eingebrochen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die Geschäftstätigkeit fiel um 26,4 Punkte auf minus 8,6 Zähler. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von plus 10,5 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 17,8 gelegen.
Rabobank: Fed senkt nach G20-Meeting den Leitzins
Die US-Notenbank wird ihren Leitzins nach Einschätzung der Rabobank im Juli senken. Analyst Philip Marey schreibt in seinem Ausblick auf die FOMC-Sitzung am 18./19. Juni: "Der mangelnde Fortschritt bei den Handelsgesprächen USA-China, der schwache Arbeitsmarktbericht für Mai und die enttäuschenden Inflationsdaten sprechen für eine Zinssenkung aus Sicherheitsgründen." Marey geht aber davon aus, dass die Fed diesen Schritt erst im Juli tun wird - nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20).
EZB-Anleihebestände sinken in Vorwoche um 3,681 Mrd Euro
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Ankaufprogramms APP halten, hat sich in der Woche zum 14. Juni 2019 verringert. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm der Bestand um 3,681 Milliarden Euro auf 2.556,902 (Vorwoche: 2.560,583) Milliarden ab. In der Vorwoche hatte er sich um 1,184 Milliarden Euro ausgeweitet.
Chinas Staatschef Xi besucht vor G20-Gipfel Pjöngjang
Eine Woche vor dem G20-Gipfel in Japan will Chinas Präsident Xi Jinping nach Nordkorea reisen. Xi werde auf Einladung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un am Donnerstag und Freitag Pjöngjang besuchen, berichtete der staatliche chinesische Fernsehsender CCTV. Der letzte Staatsbesuch eines chinesischen Präsidenten in Nordkorea liegt fast 15 Jahre zurück.
Mutmaßliche Explosion löst leichtes Erdbeben in China nahe Grenze zu Nordkorea aus
Eine mutmaßliche Explosion hat am Montag im Nordosten Chinas unweit der Grenze zu Nordkorea ein kleines Erdbeben ausgelöst. Wie das chinesische Erdbebenzentrum mitteilte, wurde das Beben der Stärke 1,3 um 19.38 Uhr Ortszeit (13.38 Uhr MESZ) registriert - weniger als eine Stunde, nachdem ein bevorstehender Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang angekündigt wurde.
Kreml hält nur "kurzes Treffen" zwischen Putin und Trump in Osaka für möglich
Der Kreml hält höchstens ein kurzes Treffen zwischen Russlands Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump beim G20-Gipfel in Japan nächste Woche für möglich. Ein offizielles Gespräch zwischen den beiden werde aber nicht stattfinden, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Die USA hätten diesbezüglich "keine Initiativen oder Vorschläge formuliert". "Ein kurzes Treffen" zwischen Trump und Putin sei aber nicht ausgeschlossen.
Netanjahu fordert Sanktionen bei Verletzung des Atomabkommens durch Teheran
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat für den Fall der Verletzung des Atomabkommens durch den Iran sofortige Sanktionen der internationalen Gemeinschaft gefordert. Falls die Teheraner Führung ihre "aktuellen Drohungen" umsetze und das internationale Atomabkommen von 2015 verletze, müssten die zuvor vereinbarten Sanktionen verhängt werden, sagte Netanjahu am Montag bei einer Veranstaltung in Jerusalem.
EU-Staaten schließen sich US-Schuldzuweisungen an den Iran nicht an
Nach den mutmaßlichen Angriffen auf zwei Tanker im Golf von Oman haben sich die EU-Staaten zurückhaltend zu den US-Schuldzuweisungen an den Iran geäußert. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte am Montag in Luxemburg, die Bundesregierung gleiche die Angaben noch mit ihren Informationen ab. Mehrere seiner Kollegen sprachen sich für eine unabhängige Untersuchung aus. Der Iran erhöhte derweil den Druck auf die Europäer, mehr zur Umsetzung der wirtschaftlichen Seite des Atomabkommens zu tun.
Maas warnt Iran vor Verstoß gegen das Atomabkommen
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat den Iran davor gewarnt, wie angekündigt gegen Bestimmungen des internationalen Atomabkommens zu verstoßen. "Eine einseitige Reduzierung der eigenen Verpflichtungen werden wir ganz sicher nicht akzeptieren", sagte Maas nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg. Der Iran hatte zuvor mitgeteilt, ab Donnerstag kommender Woche die in dem Abkommen festgelegte Menge von maximal 300 Kilogramm angereichertem Uran zu überschreiten.
Deutschland, Frankreich, Spanien unterzeichnen Abkommen für Kampfjet
Frankreich, Deutschland und Spanien haben am Montag den Bau eines neuen europäischen Kampfflugzeugs auf den Weg gebracht. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die französische Verteidigungsministerin Florence Parly und ihre spanische Kollegin Margarita Robles unterzeichneten bei der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris im Beisein von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen Entwicklungsvertrag. Kritiker monieren die Milliardenkosten des Projekts und einen möglichen Export in Drittländer.
Ermittler gehen im Fall Lübcke von rechtsextremem Hintergrund aus
Die Bundesanwaltschaft geht im Fall des vor zwei Wochen erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus. Es gebe aber keine Anhaltspunkte dafür, dass der Tatverdächtige in eine rechtsterroristische Vereinigung eingebunden sein könnte, sagte Behördensprecher Markus Schmitt am Montag in Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor die Ermittlungen in dem Mordfall an sich gezogen.
Union erwartet bei Grundsteuer Wettbewerb über das beste Modell
Der im Koalitionsausschuss vereinbarte Kompromiss zur Reform der Grundsteuer soll nach Erwartungen in der Unions-Bundestagsfraktion eine positive Konkurrenz bei Bund und Ländern um die praktikabelsten Lösungen bewirken. "Wir sind sicher, dass das einen Wettbewerb auslösen kann über das beste Modell", sagte Fraktionsvize Andreas Jung zu Journalisten in Berlin.
Kritik an Pkw-Maut vor dem EuGH-Urteil lauter
Vor dem mit Spannung erwarteten Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur geplanten deutschen Pkw-Maut haben FDP und Grüne einen Stopp des Projekts gefordert. Als "politischen Irrweg" bezeichnete der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Frank Sitta, die geplante Gebühr. "Es wird ein maximaler Bürokratieaufwand betrieben, um minimale Einnahmen zu generieren. Für die Straßeninfrastruktur wird am Ende kaum etwas übrig bleiben", sagte Sitta.
Habeck will bei Bundestagswahl nicht auf Doppelspitze verzichten
Die Grünen wollen bei der nächsten Bundestagswahl erneut mit einer Doppelspitze antreten, selbst wenn die guten Umfragewerte einen Einzug ins Kanzleramt denkbar erscheinen lassen. Die Grünen seien erfolgreich, weil sie "ein neues Verständnis von Macht" verkörperten - nämlich, "dass nicht Einer der große Zampano ist", sagte Parteichef Robert Habeck am Montag in Berlin. Er ließ dabei offen, ob die Partei einen Kanzlerkandidaten benennen werde: Diese Frage stelle sich derzeit nicht.
Spiegel: Neun Ex-SPD-Chefs schreiben "in sehr großer Sorge" an die Basis
Neun frühere SPD-Vorsitzende haben sich einem Bericht zufolge mit einem gemeinsamen Aufruf an die Parteibasis gewandt. "Wir sind in sehr großer Sorge um unsere Partei", zitierte der Spiegel aus dem Papier. "Die SPD befindet sich in einer ernsten Krise, die existenzielle Folgen nicht nur für die Partei, sondern auch für unser Land haben kann", heißt es demnach darin. Unterzeichnet wurde das Schreiben laut Spiegel von Ex-Kanzler Gerhard Schröder sowie von den früheren Parteichefs Hans-Jochen Vogel, Björn Engholm, Rudolf Scharping, Franz Müntefering, Matthias Platzeck, Kurt Beck, Sigmar Gabriel und Martin Schulz. Nicht einbezogen wurden Andrea Nahles sowie Oskar Lafontaine.
+++ Konjunkturdaten +++
USA
NAHB-Hausmarktindex Juni 64 (Mai: 66)
DJG/DJN/AFP/hab/kla
(END) Dow Jones Newswires
June 17, 2019 13:16 ET (17:16 GMT)
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