Die Börsianer diskutieren zurzeit eifrig über den Unterschied zwischen Growth- und Value-Investments. Seit über drei Jahren schlagen alle Growth-Investments die Mehrzahl aller Value-Investments. Der Unterschied ist so groß wie seit 20 Jahren nicht mehr, also der Jahrhundertwende, und den ersten Rekordkursen im Zuge der Reaganomics oder in Deutschland angesichts der Kohl-Wende. Dem folgten 20 Jahre lang unterschiedliche Auf- und Abwärtsbewegungen in den Indizes und eine gravierende Abstufung aller Value-Investments. Diese waren nicht zwangsläufig die absoluten, aber dafür die relativen Verlierer. Die Gegenseite ist bekannt: Alles, was technisch hochwertig ist, wird an den Märkten gespielt. Zwei Adressen erreichten schon die Billionengrenze und wenigstens einer konnte sie halten: Microsoft.
Facebook plant soeben eine völlig neue Perspektive. Das größte soziale Netzwerk der Welt will eine Kryptowährung lancieren. Als Partner werden Visa und Mastercard genannt, was schon für sich spricht. Worin liegt die Perspektive und was macht man daraus?
Facebook hat 2,4 Mrd. User, die täglich oder wöchentlich - wie auch immer - im Facebook-Netz unterwegs sind. Dafür zahlen sie bis jetzt nichts. Facebook selbst lebt von der Werbung. Eine Währung führt zu einer neuen Dimension. Wenn 2,4 Mrd. User sich im Netzwerk dieser Währung bedienen, ergibt dies einen gigantischen Geldkreislauf, der nur zu schätzen und nicht zu berechnen ist. Mit zwei Folgen: Jede Geldtransaktion kostet Gebühren und ist eine Einnahme für Facebook. Auch diese Größenordnungen lassen sich nur schätzen. Und natürlich dauert es eine gewisse Zeit, bis ein solches System etabliert ist. Jedenfalls stehen sämtliche Banken der Welt nebst Fintechs vor einer neuen Herausforderung, wobei alleine die Userzahl ein Messwert sein kann. Die zweite Seite:
Kryptowährungen haben nichts mit dem normalen Geld- und Kapitalmarkt zu tun. Keine Notenbank kann sie kontrollieren. Weder die Fed, noch die EZB oder eine andere Zentralbank. Vereinfacht gesagt: Es entsteht eine neue Gelddruckmaschine, die Liquidität schöpft oder schafft, die eine Parallele zum Währungssystem einerseits darstellt und andererseits den Preisfindungsprozess in der Warenwirtschaft mit Sicherheit tangiert. Denn es entsteht eine neue Geldmenge, die zurzeit niemand definieren kann. Doch jede Geldmenge dieser Art löst umfängliche Veränderungen sowohl im Gebrauch der Verbraucher aus, wie auch im Sektor der realen Wirtschaft. Wir belassen es zunächst dabei:
Die Kreativität von Facebook ist beeindruckend. Andere werden vermutlich zu folgen versuchen oder sich dem anschließen. Sollten Alphabet/Google oder die nicht minder kreativen Amazon-Leute dem Facebook-Modell folgen oder sich ihm anschließen, entfallen große Teile des gesamten User- oder Followermarktes der Welt (ohne China) auf diese Adressen. Sie schaffen damit fast ein Monopol.
Ob Männer wie Donald Trump und seine Mannschaft dies nutzen, ist noch offen. Doch die Verlockung ist groß, sich über diese Kanäle zusätzliche Mittel zu beschaffen, um die amerikanische Konjunktur noch deutlicher zu beflügeln, als die Fed es jemals könnte.
Und wo liegt die Perspektive? Mit Value-Aktien verdient man 10 % oder 20 % als Performance und vielleicht 5 oder sogar 6 % Dividendenrendite, doch eine wirkliche Perspektive steckt kaum drin. Lediglich in den Fällen, wo die schweren Jumbos der Value-Klasse wirklich umgebaut bzw. modernisiert werden. Nestlé ist ein solcher Fall als Ausnahme.
Auf Zukunft zu spekulieren, kostet Nerven. Das liegt an der hohen Volatilität der Erwartungen und den dazu passenden Nachrichten, aber verzichten kann man darauf nicht.
Ihr Bernecker-Team
Börsianer lesen Briefe aus unserem Hause unter www.bernecker.info im Abo oder unter www.boersenkiosk.de im Einzelabruf!
Facebook plant soeben eine völlig neue Perspektive. Das größte soziale Netzwerk der Welt will eine Kryptowährung lancieren. Als Partner werden Visa und Mastercard genannt, was schon für sich spricht. Worin liegt die Perspektive und was macht man daraus?
Facebook hat 2,4 Mrd. User, die täglich oder wöchentlich - wie auch immer - im Facebook-Netz unterwegs sind. Dafür zahlen sie bis jetzt nichts. Facebook selbst lebt von der Werbung. Eine Währung führt zu einer neuen Dimension. Wenn 2,4 Mrd. User sich im Netzwerk dieser Währung bedienen, ergibt dies einen gigantischen Geldkreislauf, der nur zu schätzen und nicht zu berechnen ist. Mit zwei Folgen: Jede Geldtransaktion kostet Gebühren und ist eine Einnahme für Facebook. Auch diese Größenordnungen lassen sich nur schätzen. Und natürlich dauert es eine gewisse Zeit, bis ein solches System etabliert ist. Jedenfalls stehen sämtliche Banken der Welt nebst Fintechs vor einer neuen Herausforderung, wobei alleine die Userzahl ein Messwert sein kann. Die zweite Seite:
Kryptowährungen haben nichts mit dem normalen Geld- und Kapitalmarkt zu tun. Keine Notenbank kann sie kontrollieren. Weder die Fed, noch die EZB oder eine andere Zentralbank. Vereinfacht gesagt: Es entsteht eine neue Gelddruckmaschine, die Liquidität schöpft oder schafft, die eine Parallele zum Währungssystem einerseits darstellt und andererseits den Preisfindungsprozess in der Warenwirtschaft mit Sicherheit tangiert. Denn es entsteht eine neue Geldmenge, die zurzeit niemand definieren kann. Doch jede Geldmenge dieser Art löst umfängliche Veränderungen sowohl im Gebrauch der Verbraucher aus, wie auch im Sektor der realen Wirtschaft. Wir belassen es zunächst dabei:
Die Kreativität von Facebook ist beeindruckend. Andere werden vermutlich zu folgen versuchen oder sich dem anschließen. Sollten Alphabet/Google oder die nicht minder kreativen Amazon-Leute dem Facebook-Modell folgen oder sich ihm anschließen, entfallen große Teile des gesamten User- oder Followermarktes der Welt (ohne China) auf diese Adressen. Sie schaffen damit fast ein Monopol.
Ob Männer wie Donald Trump und seine Mannschaft dies nutzen, ist noch offen. Doch die Verlockung ist groß, sich über diese Kanäle zusätzliche Mittel zu beschaffen, um die amerikanische Konjunktur noch deutlicher zu beflügeln, als die Fed es jemals könnte.
Und wo liegt die Perspektive? Mit Value-Aktien verdient man 10 % oder 20 % als Performance und vielleicht 5 oder sogar 6 % Dividendenrendite, doch eine wirkliche Perspektive steckt kaum drin. Lediglich in den Fällen, wo die schweren Jumbos der Value-Klasse wirklich umgebaut bzw. modernisiert werden. Nestlé ist ein solcher Fall als Ausnahme.
Auf Zukunft zu spekulieren, kostet Nerven. Das liegt an der hohen Volatilität der Erwartungen und den dazu passenden Nachrichten, aber verzichten kann man darauf nicht.
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