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Dow Jones News
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MÄRKTE EUROPA/Draghi-Rally beschleunigt sich am Nachmittag

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte stürmen am Dienstagnachmittag aufwärts. Wahre Wunder bewirkte im frühen Geschäft EZB-Präsident Mario Draghi mit taubenhaften Tönen. Nach Startverlusten drehten die Märkte rapide ins Plus und liefen in der Folge weiter hoch, getrieben von der Hoffnung auf lange anhaltende Niedrigzinsen. Zugleich taucht der Euro ab auf ein Dreiwochentief und am Anleihemarkt fallen die Renditen teilweise auf neue Rekordtiefs. Der DAX liegt 1,9 Prozent höher bei 12.314 Punkten und der Euro-Stoxx-50 steigt um 2 Prozent auf 3.450 Punkte.

Neu gestellt wurden die Weichen um 10.00 Uhr von EZB-Präsident Draghi. Er deutete bei einem Forum der Europäischen Zentralbank (EZB) in Portugal eine stramme Lockerungspolitik an. Draghi betonte die Bereitschaft, falls notwendig die Geldpolitik entschlossen zu lockern. Zum einen deuten laut Draghi die Indikatoren auf Schwäche in den nächsten Quartalen hin, zum anderen sagte er, die Geldpolitik dürfe vor zu niedriger Inflation nicht kapitulieren.

Damit wird die zuletzt vor allem von den Erwartungen an die US-Notenbank ausgehende und die Aktienmärkte stützende Zinssenkungsfantasie noch befeuert. Die US-Notenbanker dürften am Mittwoch nach Handelsende in Europa die Zinsen zwar noch nicht senken, aber sie könnten Hinweise darauf geben, dass es im Juli soweit ist. Am Zinsterminmarkt beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür über 85 Prozent. Hintergrund sind die Unwägbarkeiten, die die Notenbanken weltweit für die Finanzmärkte sehen angesichts von Handelskonflikten und anderen geopolitischen Risiken. US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag schon mal Draghis Vorgehen kritisiert und damit seine unbedingte Bereitschaft signalisiert, den Dollar zu schwächen.

Dass das Säbelrasseln im Nahen Osten immer lauter wird, stört die Anleger gegenwärtig kaum. Die USA entsenden weitere rund tausend Soldaten in die Region, nachdem sie Bilder veröffentlicht haben, die die Verantwortung des Iran für die jüngsten Angriffe auf Tanker belegen sollen. Der Iran hat seinerseits angekündigt, die im Atomabkommen vereinbarte zulässige Menge von angereichertem Uran noch im Juni zu überschreiten.

Derweil trägt zur kurstreibenden Zinssenkungsfantasie am Dienstag auch bei, dass der ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren in Deutschland abbildet, im Juni eingebrochen und deutlich schlechter als erwartet ausgefallen ist.

Fallende Renditen machen Banken zu schaffen 
 

Bankenaktien liegen mit der Aussicht auf weiter niedrigste Niveaus bei den Zinsen mit einem Plus von 1 Prozent hinter dem Gesamtmarkt. Niedrige Zinsen schmälern unter anderem die Margen im Kreditgeschäft. Die deutsche Zehnjahresrendite ist nach den Draghi-Aussagen auf ein Rekordtief von minus 0,31 Prozent gefallen.

Der Euro fällt ebenfalls deutlich zurück, was wiederum günstig für Exporte aus der Eurozone ist. Die Gemeinschaftswährung wird mit rund 1,12 Dollar gehandelt nach zuvor noch 1,1240 Dollar.

Mit an der Spitze bei den Sektoren leigen die Versorgeraktien mit einem Plus ihres Subindex von 2,2 Prozent. Die Branche gilt wegen ihrer Kapitalintensität traditionell als stark zinsreagibel. RWE legen um 4,9 Prozent zu, EDF rücken um 3,9 Prozent vor.

Im Gegensatz zu dem extrem festen Gesamtmarkt drehten Immobilienaktien am frühen Nachmittag nach unten ab. Der rot-rot-grüne Senat in Berlin hat die Eckpunkte für den sogenannten Mietendeckel beschlossen, mit dem die Mieten in der Hauptstadt fünf Jahre lang eingefroren werden sollen. Auch die niedrigen Zinsen können die Talfahrt nicht stoppen. Vonovia tendieren kaum verändert, Deutsche Wohnen fallen um 0,7 Prozent und Grand City Properies um 1 Prozent.

Infineon 5 Prozent schwächer - Siltronic fallen um fast 13 Prozent 
 

Bei den Einzelwerten stehen in Deutschland Infineon und Siltronic im Fokus. Infineon hat im Schnellverfahren eine Kapitalerhöhung durchgeführt zur Finanzierung der jüngst angekündigten Übernahme von Cypress in den USA für 9 Milliarden Euro. "Für den geplanten Finanzierungsanteil von 30 Prozent über Eigenkapital fehlen noch etwa 1,15 Milliarden Euro", rechnet ein Händler vor und deutet damit an, dass wohl noch mehr Kapital benötigt wird. Infineon verlieren 2,5 Prozent.

Ebenfalls im DAX geht es für die Lufthansa-Aktie nach dem Kurseinbruch am Vortag um weitere 3 Prozent abwärts. Die Gewinnwarnung der Fluglinie vom Sonntagabend wirkt damit weiter, zumal es nun eine Serie von Abstufungen der Aktie gibt.

Derweil baut Börsenliebling SAP seine Gewinne der jüngsten Zeit weiter aus und erreicht ein neues Allzeithoch bei 118,22 Euro. Die Aktie steigt um 2,4 Prozent und hat seit Jahresbeginn mit einem Plus von rund 35 Prozent mehr als doppelt so viel zugelegt wie der DAX.

Für Siltronic geht es um rund 10 Prozent abwärts. Der Wafer-Hersteller wird die erst im April gesenkten Ziele nicht erreichen. Schuld sind die geopolitischen Unsicherheiten und der negative Einfluss der Exportbeschränkungen der US-Regierung gegenüber chinesischen Technologieunternehmen. Der Kurs der Mutter Wacker Chemie verliert 0,3 Prozent.

Vapiano geben 0,2 Prozent ab. Der Umsatz der Systemgastronomiekette ist im ersten Quartal auf vergleichbarer Fläche um 3,5 Prozent geschrumpft. Für das Gesamtjahr geht Vapiano von 390 bis 420 Millionen Euro aus, die Analystenschätzungen lagen bislang bei 426 Millionen. Der Kurs sei bereits stark gefallen, heißt es aus dem Handel zur moderaten Kursreaktion.

=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.449,93       1,97       66,72          14,94 
Stoxx-50                3.178,31       1,63       50,98          15,15 
DAX                    12.313,50       1,88      227,68          16,62 
MDAX                   25.579,79       1,08      274,18          18,49 
TecDAX                  2.834,82       1,46       40,68          15,70 
SDAX                   11.117,67       1,32      144,61          16,92 
FTSE                    7.458,17       1,37      100,86           9,35 
CAC                     5.506,47       2,14      115,53          16,40 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,31                  -0,06          -0,55 
US-Zehnjahresrendite        2,07                  -0,02          -0,61 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Di, 9:23  Mo, 17.36 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1197     -0,22%      1,1240         1,1234    -2,3% 
EUR/JPY                   121,60     -0,17%      121,67         122,01    -3,3% 
EUR/CHF                   1,1204     -0,04%      1,1205         1,1216    -0,5% 
EUR/GBP                   0,8941     -0,12%      0,8968         0,8942    -0,7% 
USD/JPY                   108,63     +0,07%      108,25         108,61    -0,9% 
GBP/USD                   1,2523     -0,11%      1,2534         1,2564    -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                 9.176,00     -1,22%    9.091,25       9.273,50  +146,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  53,10      51,93       +2,3%           1,17   +12,3% 
Brent/ICE                  61,70      60,94       +1,2%           0,76   +11,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.341,96   1.339,54       +0,2%          +2,42    +4,6% 
Silber (Spot)              14,90      14,85       +0,3%          +0,05    -3,9% 
Platin (Spot)             799,93     794,50       +0,7%          +5,43    +0,4% 
Kupfer-Future               2,68       2,65       +1,4%          +0,04    +1,6% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 18, 2019 10:10 ET (14:10 GMT)

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