Entwicklungsminister Gerd Müller hat die führenden Industriestaaten zu einem verstärkten Einsatz für die UN-Nachhaltigkeitsziele aufgerufen. Diese Länder müssten alle Staaten und Menschen mitnehmen und wachrütteln, wenn die Ziele der Agenda 2030 erreicht werden sollen, erklärte der CSU-Politiker am Mittwoch in Berlin.
"Das gilt besonders für den Klimaschutz - denn das ist eine Überlebensfrage der Menschheit", erklärte Müller. "Wir müssen weltweit reagieren. Der CO2-Ausstoß hat im vergangenen Jahr noch einmal zugenommen und ist auf ein Rekordhoch gestiegen." Er verwies auf die Allianz für Entwicklung und Klima, die sein Ministerium auf den Weg gebracht habe. Ziel ist ein Bündnis aus Privatwirtschaft, Behörden und Nichtregierungsorganisationen, um Klimaneutralität zu erreichen.
Die Weltgemeinschaft könnte einer neuen globalen Studie zufolge an den selbst gesteckten UN-Nachhaltigkeitszielen scheitern. Vier Jahre nach ihrer Verabschiedung 2015 sei kein Land auf dem Weg, alle 17 übergeordneten Punkte zu erfüllen, teilten die Autoren einer weltweiten Studie unter Federführung des UN-Sonderberaters Jeffrey Sachs mit.
Zu den Zielen gehört unter anderem eine Welt ohne Armut und Hunger sowie die Begrenzung des Klimawandels und der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Bertelsmann-Stiftung gibt den Bericht mit heraus.
Deutschland liegt im internationalen Vergleich auf dem sechsten Platz, stehe aber "symptomatisch" für das Abschneiden der Industriestaaten. So hinkt die Bundesrepublik in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltiger Konsum hinterher. Auch habe Deutschland in den sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitszielen noch Nachholbedarf./cn/DP/jha
AXC0080 2019-06-19/11:16