Der Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup geht in die nächste Runde: Die Tochtergesellschaft von Bayer (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017), Monsanto, will das Milliardenurteil im jüngsten US-Prozess um die Krebsgefahren des Unkrautvernichters aufheben lassen.
Die Anwälte des Unternehmens haben die entsprechenden Anträge bei der zuständigen Richterin Winifred Smith in Kalifornien eingereicht. Das Ziel der Anwälte besteht darin, dass Smith die Entscheidung der Jury von Mitte Mai entweder revidiert oder einen neuen Prozess startet.
Urteil soll nicht von Fakten getragen sein
Laut den Anwälten wird die Entscheidung der Geschworenen nicht von Fakten getragen. Bei dem Verfahren sei es um eine "abstrakte Verunglimpfung von Monsanto" gegangen. Den eingereichten Unterlagen zufolge gehe das Urteil auf "aufwieglerische, erfundene und irrelevante Beweise" der Anwälte der Kläger zurück.
Milliardenstrafe
Eine Jury im kalifornischen Oakland hatte Monsanto im Mai zu einer hohen Strafe verurteilt. Das Unternehmen muss demnach 2,1 Mrd. US-Dollar an das Ehepaar Alva und Alberta Pilliod zahlen. Beide Kläger sind über 70 Jahre alt und leiden unter Lymphdrüsenkrebs. Ihnen zufolge wurde die Krankheit durch die jahrzehntelange Verwendung des Unkrautvernichters Roundup verursacht. Das Urteil des Gerichts war bereits der dritte Schuldspruch innerhalb weniger Monate.