DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13.30 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.926,00 -0,01% +16,46% Euro-Stoxx-50 3.456,45 +0,10% +15,16% Stoxx-50 3.179,96 -0,04% +15,21% DAX 12.345,04 +0,11% +16,92% FTSE 7.423,23 -0,27% +10,63% CAC 5.515,29 +0,10% +16,59% Nikkei-225 21.333,87 +1,72% +6,59% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 172,21 -55
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,85 53,90 -0,1% -0,05 +13,9% Brent/ICE 61,64 62,14 -0,8% -0,50 +11,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.343,16 1.346,40 -0,2% -3,24 +4,7% Silber (Spot) 14,94 15,02 -0,6% -0,08 -3,6% Platin (Spot) 799,92 804,00 -0,5% -4,08 +0,4% Kupfer-Future 2,69 2,70 -0,5% -0,01 +1,9%
AUSBLICK AKTIEN USA
Der Handel an der Wall Street dürfte von Zurückhaltung geprägt sein. Denn im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank ist die Risikobereitschaft gering. Bei den Aussagen der Fed wird im Zentrum stehen, ob sie eine Zinssenkung für Juli signalisiert. ING-Zinsstratege Benjamin Schroeder geht davon aus, dass die Anleger enttäuscht werden könnten. Fed-Chef Jerome Powell werde balancierte Aussagen treffen, die Hinweise auf eine baldige Zinssenkung vermeiden und zugleich deren Möglichkeit in der Zukunft andeuten werden. Die Lage verkompliziert sich noch dadurch, dass US-Präsident Donald Trump andeutete, den Fed-Präsidenten zu "degradieren", sollte er mit den Entscheidungen nicht zufrieden sein.
Bei den Einzelwerten legen Adobe um 4,2 Prozent zu. Der Softwarekonzern übertraf für das zweite Quartal die Erwartungen, beim Ausblick auf das laufende dritte Quartal enttäuschte Adobe aber etwas. Für das dritte Quartal wird ein Umsatz von 2,8 Milliarden Dollar und ein Gewinn je Aktie von 1,95 Dollar erwartet. Die Analystenschätzungen lagen bei 2,83 Milliarden bzw. 2,05 Dollar. US Steel steigen um 1,9 Prozent. Der Stahlproduzent erwartet für das zweite Quartal mit 40 Cent je Aktie einen bereinigten Gewinn unter der Markterwartung von 51 Cent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:02 US/Oracle Corp, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote; 20:30 PK mit Fed-Chef Powell, Washington Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 2,25% bis 2,50% zuvor: 2,25% bis 2,50%
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Anleger an Europas Börsen halten sich zurück. Im Blick steht die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Abend. Eine Zinssenkung wird zwar nicht erwartet, Fed-Chef Jerome Powell könnte solche allerdings ankündigen. Taubenhafte Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi hatten am Vortag die Börsen beflügelt und den Euro geschwächt. Die deutsche Zehnjahresrendite ist am Vortag bei minus 0,326 Prozent auf ein neues Rekordtief gefallen. Neue Hoffnung gibt es derweil wieder im US-chinesischen Handelsstreit, nachdem sich US-Präsident Donald Trump mit Chinas Präsident Xi Jinping auf dem G20-Gipfel Ende Juni trifft. Extrem starke US-Vorlagen beflügeln europäische Halbleiterwerte. STMicro gewinnen 2,9 Prozent, Infineon 2,7 und ASML 0,8 Prozent. Deutsche Immobilienwerte werden weiter links liegen gelassen bzw. verkauft. Der Branchenindex verliert 2,1 Prozent - und dies trotz des für den Sektor eigentlich sehr günstigen Zinsumfelds. Der Berliner Senat hatte am Dienstag Eckpunkte für ein fünfjähriges Mieterhöhungsverbot beschlossen. Deutsche Wohnen und Ado Properties, fallen um weitere 4,9 bzw. 4,2 Prozent. Im DAX geben Vonovia um 3,1 Prozent nach.
Telecom Italia steigen um 3,1 Prozent. Wie es heißt, suchen Vivendi und Elliott einen Kompromiss im Streit um die Zukunft des Unternehmens. In der Vergangenheit war mehrfach über eine Aufspaltung von Telecom Italia spekuliert worden. Vossloh verbilligen sich um 3 Prozent, belastet von einer gewinnverwässernden Kapitalerhöhung. Die Aktie des Eisenbahntechnologiekonzerns steigt zudem am Freitag aus dem SDAX ab und wird durch die Medizintechnik-Aktie Eckert & Ziegler ersetzt, deren Aktie 2,2 Prozent zulegt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:51 Di, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1206 +0,10% 1,1197 1,1198 -2,3% EUR/JPY 121,49 +0,05% 121,32 121,38 -3,4% EUR/CHF 1,1180 -0,16% 1,1189 1,1197 -0,7% EUR/GBP 0,8908 -0,10% 0,8917 0,8920 -1,0% USD/JPY 108,40 -0,06% 108,36 108,38 -1,1% GBP/USD 1,2581 +0,20% 1,2556 1,2546 -1,4% Bitcoin BTC/USD 9.118,75 +1,29% 9.160,75 9.013,99 +145,2%
Der Euro zeigt sich zum Dollar "überraschend zurückhaltend", seitdem er im Gefolge der Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi unter Druck geraten war, so MUFG. Die Zurückhaltung dürfte der unmittelbaren Nähe zur Sitzung der US-Notenbank geschuldet sein.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Hoffnung auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China gepaart mit Zinssenkungsfantasie haben in Ostasien und Australien auf breiter Front für deutliche Aufschläge gesorgt. In Hongkong lag der Hang-Seng-Index im späten Handel um 2,3 Prozent vorn. Stützend wirkte hier zusätzlich, dass sich am Vortag nach Börsenschluss die Regierungschefin Carrie Lam für die Unruhen in der Vorwoche entschuldigt hat, die durch ihren umstrittenen Entwurf für ein Auslieferungsgesetz ausgelöst worden waren. Im chinesischen Kernland ging es für den Schanghai-Composite um rund 1 Prozent aufwärts. Tokio verzeichnete Aufschläge von 1,7 Prozent auf 21.334 Punkte. Das Index-Schwergewicht Samsung legte um 2,3 Prozent zu. Sydney schloss mit einem Plus von 1,2 Prozent auf einem neuen Elfeinhalbjahreshoch. Unter den Einzelwerten sprangen in Tokio Japan Display um 10,9 Prozent nach oben, nachdem aus Kreisen bekannt geworden war, dass Apple offenbar dazu bereit sei, dem unter schwachen iPhone-Verkäufen leidenden Unternehmen finanziell unter die Arme zu greifen. Für Nomura ging es um 10,5 Prozent aufwärts. Das japanische Finanzinstitut hatte am Vortag nach Börsenschluss einen Aktienrückkauf angekündigt. Softbank legten 4,0 Prozent zu. Der Beteiligung des japanischen Technologiekonzerns an dem Zahlungsdienstleister Wirecard steht nach der Hauptversammlung des DAX-Konzerns nichts mehr im Wege.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen kommen am Mittwoch weiter zurück. Marktteilnehmer sprechen von einer spürbaren Bewegung hin zu mehr Risikobereitschaft nach den Aussagen von Mario Draghi. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte bei der jährlich stattfindenden Tagung im portugiesischen Sintra die Bereitschaft seines Hauses betont, falls notwendig die Geldpolitik entschlossen zu lockern. Damit sinkt bei den Credits die Ausfallwahrscheinlichkeit, was bereits am Vortag für sinkende Ausfallprämien gesorgt hatte. Nun wartet der Markt darauf, ob die US-Notenbank Fed am Abend ins gleiche Horn stößt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Scheuer kündigt nach EuGH-Urteil Maut-Verträge
Nach dem Scheitern der Pläne für eine Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erste konkrete Schritte eingeleitet. Wie das Verkehrsministerium am Mittwoch mitteilte, veranlasste Scheuer noch am späten Dienstagabend die Kündigung von Verträgen über die automatische Kontrolle und über die Erhebung der Maut. Davon betroffen sind der österreichische Mautbetreiber Kapsch Trafficcom und der Ticketspezialist CTS Eventim.
Adidas unterliegt vor EU-Gericht bei Markenschutz
Adidas ist beim Gericht der Europäischen Union mit einer Klage zum EU-weiten Schutz der Marke mit den drei parallel laufenden schwarzen Streifen unterlegen. Das Gericht der EU entschied unter anderem, Adidas habe nicht nachgewiesen, dass die charakteristische Marke im gesamten Gebiet der EU benutzt worden sei und somit "in diesem Gebiet Unterscheidungskraft erlangt habe". Adidas habe Beweise dafür nur für fünf Mitgliedsstaaten vorgelegt, diese hätten nicht auf das gesamte Gebiet der EU hochgerechnet werden können. Der Rechtsstreit geht zurück auf einen Antrag der belgischen Firma Shoe Branding Europe aus dem Jahr 2016.
KWS Saat kauft niederländischen Anbieter von Gemüsesaatgut
KWS Saat steigt mit einem großen Zukauf in den Niederlanden ins Geschäft mit Gemüsesaatgut ein. Das SDAX-Unternehmen übernimmt nach eigenen Angaben das unter der Marke "Pop Vriend Seeds" betriebene Geschäft mit Gemüsesaatgut. Der Kaufpreis entspreche rund 20 Prozent der gegenwärtigen Marktkapitalisierung der KWS Saat SE, heißt es in einer Mitteilung. Auf Basis des Schlusskurses vom Dienstag lag die Marktbewertung bei gut 2 Milliarden Euro, dementsprechend dürfte der Kaufpreis bei rund 400 Millionen Euro liegen.
Möbelhändler Steinhoff schreibt weiter Milliardenverlust
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 19, 2019 07:33 ET (11:33 GMT)
Der angeschlagene Möbelhändler Steinhoff hat im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 erneut einen Milliardenverlust ausgewiesen, der allerdings nicht ganz so hoch ausfiel wie im Vorjahr. Seinerzeit hatte der im SDAX notierte Konzern massive Abschreibungen gebucht. Wegen Bilanzunregelmäßigkeiten hat Steinhoff den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr zum 30. September 2018 mit deutlicher Verzögerung veröffentlicht. Der Verlust nach Steuern lag bei 1,2 Milliarden Euro nach einem Minus von 3,99 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Nach Anteilen Dritter betrug der Verlust 1,25 Milliarden Euro, das Ergebnis je Aktie lag bei minus 30 Cent.
Vossloh platziert Aktien aus Kapitalerhöhung zu 30,70 Euro
Der Bahntechnikkonzern Vossloh hat die Aktien aus der am Vortag angekündigten Kapitalerhöhung zum 30,70 Euro das Stück am Markt untergebracht. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es mit der Platzierung von knapp 1,6 Millionen Aktien bei institutionellen Anlegern den angestrebten Emissionserlös von 49 Millionen Euro erreicht. Hauptaktionär Heinz Hermann Thiele hält nun über 50 Prozent am Grundkapital.
Fitch stuft Sanofi auf A+ ab; Ausblick stabil
Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsbewertung des französischen Pharmakonzerns Sanofi um eine Stufe auf A+ von AA- gesenkt. Der Ausblick ist stabil. Fitch begründete die Abstufung mit der deutlich höheren Verschuldung des Konzerns aufgrund der signifikanten Akquisitionen im vergangenen Jahr.
Apple prüft bis 30 Prozent Produktionsverlagerung aus China - Zeitung
Apple will seine Lieferkette angesichts des Handelsstreits zwischen Washington und Peking neu ausrichten und seine hohe Abhängigkeit von der Volksrepublik China verringern. Konkret habe Apple seine wesentlichen Zulieferer aufgefordert zu prüfen, was eine Verlagerung von 15 bis 30 Prozent der China-Produktion in andere Länder Südostasiens kosten würde, schreibt das Nachrichtenportal Nikkei Asian Review und beruft sich dabei auf mehrere Insider.
PG&E zahlt eine Milliarde US-Dollar im Vergleich um Waldbrände
Der US-Energieversorger PG&E wird mehr als ein Dutzend kalifornische Städte und Gemeinden mit einer Milliarde US-Dollar für die verheerenden Waldbrände der Jahre 2017 und 2018 entschädigen. Der nun geschlossene Vergleich mit den Gemeindeverwaltungen ist die erste Einigung, seitdem Kaliforniens größter Energieversorger im Januar Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt hat. The Pacific Gas and Electric Company aus San Francisco erklärte damals, es sei möglicherweise mit Forderungen wegen der Waldbrände von über 30 Milliarden US-Dollar zu rechnen.
Google gibt eine Milliarde Dollar zum Eindämmen der Wohnungskrise in San Francisco
Der US-Internetriese Google hat eine Milliarde Dollar (gut 890 Millionen Euro) zur Eindämmung der Wohnungskrise in San Francisco und Umgebung versprochen. Google wolle "ein guter Nachbar" sein, erklärte Firmenchef Sundar Pichai am Dienstag. Google und weitere Technologiefirmen im Silicon Valley in der San Francisco Bay Area werden maßgeblich mit dafür verantwortlich gemacht, dass Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten in der Region stark ansteigen.
VW bekommt nächtliches Nutzungsrecht für Lidl-Ladesäulen in Berlin
Volkswagen kann die E-Autos seines neuen Carsharing-Angebots in Berlin nachts auf den Parkplätzen von Lidl und Kaufland aufladen. Der Autohersteller sicherte sich zwischen 23 Uhr abends und 6.30 Uhr morgens das exklusive Nutzungsrecht für geplante 70 Doppelladesäulen bei den Filialen, wie es in einer Mitteilung heißt. VW sprach von einer strategischen Vereinbarung, die auch auf andere Städte ausgeweitet werden könne.
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June 19, 2019 07:33 ET (11:33 GMT)
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