FRANKFURT (Dow Jones)--Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hält angesichts der aktuellen Diskussionen zu einer weiteren Ausweitung der geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) die Einführung von Staffelzinssätzen für immer wichtiger. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass andere Länder wie Japan oder die Schweiz bereits seit Jahren die Auswirkungen einer expansiven Geldpolitik auf den jeweiligen Bankensektor mit solchen Maßnahmen abmildern.
Einen sinnvollen Ansatz sieht der DSGV dabei im so genannten Schweizer Modell. Wenn die Banken und Sparkassen einen Freibetrag in Höhe des Zehnfachen des Mindestreservesolls angerechnet bekämen, würde das die jährliche Belastung des Bankensektors im gesamten Euroraum von 7,2 auf 2,6 Milliarden Euro, also um gut 60 Prozent, senken, kalkuliert der Verband. Nach Ansicht des DSGV wäre dies ein guter Weg, um Stabilitätsrisiken an dieser Stelle zu minimieren.
Eine mögliche Ausweitung der expansiven Geldpolitik betrachtet der DSGV in jedem Fall mit Sorge. Der beste Weg, die unerwünschten Auswirkungen der expansiven Geldpolitik einschließlich der Negativzinsen der EZB zu beenden, sei nach wie vor eine schrittweise Normalisierung.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab
(END) Dow Jones Newswires
June 19, 2019 09:19 ET (13:19 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.