Die EU-Staats- und Regierungschefs haben die Türkei erneut wegen der Erdgas-Bohrungen rund um Zypern ermahnt. Die Türkei müsse Zurückhaltung üben, die Souveränität Zyperns achten und die Aktivitäten einstellen, hieß es in der Gipfelerklärung am späten Donnerstagabend in Brüssel. Der EU-Gipfel verhängte zwar keine Sanktionen, ließ die Möglichkeit dazu aber weiter offen.
Die EU-Kommission war am Dienstag bei einem EU-Ministertreffen aufgefordert worden, konkrete Sanktionsvorschläge zu machen. Nach Angaben des zuständigen EU-Kommissars Johannes Hahn könnten etwa EU-Zahlungen gekürzt werden.
Die Bohrungen finden im Meer rund 60 Kilometer westlich der Mittelmeerinsel statt - in einem Gebiet, das zur Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Zyperns gehört. Nikosia hat die Bohrungen nicht genehmigt. Die EU hatte Ankara bereits 2018 aufgefordert, diese Aktionen einzustellen. Die Türkei wehrt sich gegen die Kritik. Ihrer Meinung nach hat sie ebenfalls Anspruch auf die Meeresgegend.
Vor dem Gipfel hatten Zypern und Griechenland noch eine härtere Haltung der EU gefordert. Die Türkei müsse ihre Aktivitäten einstellen, andernfalls seien klare Maßnahmen nötig, sagte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras./asa/DP/zb
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