DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
US-Präsident Donald Trump soll nach dem Abschuss einer US-Drohne durch den Iran einem Medienbericht zufolge Vergeltungsangriffe auf iranische Ziele erwogen haben. Trump habe die Angriffe zunächst genehmigt, dann aber wieder abgeblasen, schreibt die "New York Times" unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Demnach hätten am Donnerstagabend "eine Handvoll iranischer Ziele" wie Radaranlagen oder Raketensysteme attackiert werden sollen. Das Vorhaben sei aber schon in einem frühen Stadium abgesagt worden. Die iranischen Revolutionsgarden hatten am Donnerstag eine US-Aufklärungsdrohne vor der Küste des Landes abgeschossen. Teheran erklärte, das unbemannte Fluggerät habe den iranischen Luftraum verletzt, was Washington zurückweist. Der Vorfall weckte international neue Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran. Trump bezeichnete den Abschuss der Drohne am Donnerstag als "sehr großen Fehler". Auf die Frage nach einer möglichen Antwort der USA sagte er lediglich: "Sie werden sehen!" Auch äußerte der US-Präsident die Vermutung, dass menschliches Versagen hinter dem Abschuss stehen könne.
Nach dem Abschuss der US-Drohne hat die zivile US-Luftfahrtbehörde Überflüge von US-Passagierflugzeugen über das Gebiet untersagt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
DIVIDENDENABSCHLAG
Defama: 0,40 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 09:15 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 51,5 zuvor: 51,5 09:15 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,7 zuvor: 50,6 - DE 09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 55,4 zuvor: 55,4 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 44,5 zuvor: 44,3 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,8 zuvor: 52,9 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 48,0 zuvor: 47,7 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 51,8 zuvor: 51,8 - US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,9 zuvor: 50,9 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Juni (1.Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,2 zuvor: 50,5 16:00 Verkauf bestehender Häuser Mai PROGNOSE: +1,2% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.277,50 -0,58 S&P-500-Future 2.948,00 -0,41 Nikkei-225 21.253,46 -0,98 Schanghai-Composite 3.000,04 0,43 +/- Ticks Bund -Future 172,60 1 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.355,39 0,38 DAX-Future 12.381,50 0,51 XDAX 12.381,79 0,51 MDAX 25.612,20 0,42 TecDAX 2.859,09 0,74 EuroStoxx50 3.468,08 0,39 Stoxx50 3.193,58 0,37 Dow-Jones 26.753,17 0,94 S&P-500-Index 2.954,18 0,95 Nasdaq-Comp. 8.051,34 0,80 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 172,59 +6
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit den Aktienkursen dürfte es zu Handelsbeginn leicht nach unten gehen. Die Euphorie über die taubenhaften Kehrtwenden der US-Notenbank und der EZB scheint erst einmal verflogen, auch wenn der Goldpreis, der vor allem von der Aussicht auf eine lockere Geldpolitik profitiert, auf ein Sechsjahreshoch von über 1.400 Dollar je Feinunze gestiegen ist. Für Zurückhaltung sorgt die unsichere Lage im Nahen Osten. Die Ölpreise ziehen weiter leicht an, nachdem der Iran am Vortag den Abschuss einer US-Drohne bekannt gegeben hat. Die Blicke der Anleger richten sich derweil auch auf den G20-Gipfel in Osaka Ende der kommenden Woche. Ob es dort zu einer Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit kommen wird, ist offen. Positiv wurde in den vergangenen Tagen zur Kenntnis genommen, dass es wohl zu einem persönlichen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Gegenpart Xi Jinping kommen wird.
Rückblick: Etwas fester - Die Zinssenkungssignale der Notenbanken - zuletzt von der Fed - trieb die Aktienmärkte an. Die Sorge vor einer Verschärfung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran ließ die Indizes aber von ihren Tageshochs zurückkommen. Mit der Entwicklung im Nahen Osten zogen die Ölwerte an. Der Stoxx-Branchenindex stieg um 1,6 Prozent. Tagesgewinner waren Technologietitel mit einem Plus von 1,6 Prozent. Bankenaktien blieben zurück, weil Banken als Verlierer der Niedrigzinspolitik der Notenbanken gesehen werden. Der Sub-Index fiel um 1,1 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Der DAX markierte im Handelsverlauf ein Jahreshoch. Starke Oracle-Zahlen und ein überzeugender Ausblick stützten SAP, die um 1,5 Prozent zulegten und ein neues Rekordhoch markierten. Mit einem Minus von 2,6 Prozent waren Deutsche Bank DAX-Schlusslicht. Im Handel wurde auf einen Artikel der "New York Times" verwiesen. Dort hieß es, dass die US-Behörden Verstöße gegen das Geldwäsche-Gesetz untersuchten. Lufthansa verloren 0,7 Prozent, nachdem die Gewerkschaft UFO mit Arbeitskämpfen gedroht hatte. Übernahmespekulationen rankten sich um Thyssenkrupp und Klöckner & Co, ausgehend von einem Bericht im Manager-Magazin. Thyssenkrupp fielen um 0,8 Prozent, Klöckner & Co stiegen um 5,5 Prozent. Thyssenkrupp wollte den Bericht nicht kommentieren, von Klöckner hieß es, von einer Übernahmeabsicht sei nichts bekannt. Delivery Hero gewannen 9,7 Prozent nach einer erneut angehobenen Umsatzprognose. Rocket Internet schossen um 7,7 Prozent nach oben. Grund war ein Bericht im Manager-Magazin, laut dem das Unternehmen ein Delisting von der Börse in Erwägung zieht.
XETRA-NACHBÖRSE
Deutschen Bank wurden bei Lang & Schwarz leicht erholt 0,7 Prozent höher getaxt. Für MBB ging es um 2,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, sich im Bereich Gas- und Stromnetze zu verstärken und Anteile an der Friedrich Vorwerk KG zu erwerben.
USA / WALL STREET
Fest - Nachdem die jüngsten Aussagen der US-Notenbank die Erwartung einer baldigen Zinssenkung erhöht hatten, legten die Kurse zunächst deutlicher zu. Der Dow kletterte auf ein Jahreshoch, der S&P-500 markierte sogar ein Allzeithoch. Doch die Verschärfung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran ließ die Kurse im Verlauf etwas abbröckeln, ehe die Indizes im späten Handel wieder zulegten und in der Nähe der Tageshochs aus dem Handel gingen. Mit den steigenden Ölpreisen legten die Energiewerte zu. Der Sektor war im S&P-500 mit einem Plus von 2,2 Prozent größter Gewinner. Die Oracle-Aktie stieg um 8,2 Prozent und markierte im Verlauf ein Allzeithoch. Der Software-Konzern hatte überzeugende Zahlen vorgelegt. Für den Software-Subindex ging es um 1,7 Prozent nach oben. Slack Technologies erlebten ein fulminantes Börsen-Debüt. Der erste Kurs lag mit 38,50 Dollar um 48 Prozent über dem von der Börsenaufsicht zuvor ermittelten Referenzwert von 26 Dollar. Am Ende stand ein Kurs von 38,62 Dollar für die ohne Bookbuilding an die Börse gebrachte Aktie.
US-Anleihen legten mit den Spekulationen auf Zinssenkungen weiter zu. Dazu profitierten sie als sicherer Hafen von der Entwicklung im Nahen Osten. Die Zehnjahresrendite fiel um 1,7 Basispunkte auf 2,01 Prozent.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0,00 Uhr Do, 17:51 EUR/USD 1,1298 +0,0% 1,1293 1,1280 EUR/JPY 120,98 -0,2% 121,18 121,29 EUR/CHF 1,1093 +0,1% 1,1084 1,1076 EUR/GBR 0,8891 +0,0% 0,8887 0,8885 USD/JPY 107,08 -0,2% 107,30 107,54 GBP/USD 1,2706 -0,0% 1,2706 1,2697 Bitcoin BTC/USD 9.707,50 2,03 9.514,50 9.370,25
Der Dollar stand mit der Erwartung niedrigerer US-Leitzinsen unter Druck. Der Euro legte im Tageshoch bis auf 1,1317 Dollar zu, vor allem aber der Yen rückte kräftig vor gegenüber dem Greenback. Bei der japanischen Devise trieb zusätzlich, dass für die japanische Notenbank im Gegensatz zu Fed und EZB kein wirklicher Spielraum bzw. größere Probleme gesehen werden, die Geldpolitik noch weiter zu lockern. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,1291 Dollar.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,86 57,07 -0,4% -0,21 +19,5% Brent/ICE 64,23 64,45 -0,3% -0,22 +16,4%
Die Ölpreise legten wegen der Eskalation im Nahen Osten kräftig zu. Auch der schwächere Dollar stützte. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 5,4 Prozent auf 56,65 Dollar, den größten Tagesgewinn seit Ende Dezember. Für den ab Freitag führenden August-Kontrakt ging es um 5,7 Prozent auf 57,07 Dollar nach oben. Brent gewann 4,3 Prozent auf 64,45 Dollar.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 21, 2019 01:32 ET (05:32 GMT)
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.405,30 1.388,10 +1,2% +17,20 +9,6% Silber (Spot) 15,49 15,43 +0,4% +0,06 -0,1% Platin (Spot) 812,57 808,00 +0,6% +4,57 +2,0% Kupfer-Future 2,71 2,71 -0,0% -0,00 +2,7%
Nach der Rally am Vortag setzte der Goldpreis seine Aufwärtsbewegung fort, getrieben vom schwächeren Dollar, vor allem aber der Aussicht auf niedrigere Zinsen. Dazu kamen die wieder steigenden geopolitischen Sorgen. Der Preis für eine Unze kletterte zum US-Settlement um 3,6 Prozent auf 1.397 Dollar und damit den höchsten Settlement-Preis seit 2013. Es war zudem der größte Tagesgewinn seit Juni 2016. I asiatisch dominierten Handel am Freitag wurde auch die Marke von 1.400 Dollar geknackt.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR
EU-GIPFEL
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben keine Einigung zur Nachfolge von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der Vergabe weiterer europäischer Spitzenposten gefunden. Die Entscheidungen sollen nun bei einem Sondergipfel am 30. Juni getroffen werden. Der EU-Rat sei sich einig, dass es bei der Postenvergabe "ein Paket" geben müsse, das die Vielfältigkeit der EU widerspiegele, sagte Ratspräsident Donald Tusk. Zu vergeben sind neben dem Posten des EU-Kommissionschefs auch die Ämter des EU-Ratspräsidenten, des Außenbeauftragten, des Parlamentspräsidenten und des Chefs der EZB.
EU / RUSSLAND
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben die Verlängerung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise beschlossen und zwar zunächst für weitere sechs Monate bis Ende Januar 2020.
EU / TÜRKEI
Die EU hat der Türkei mit Sanktionen wegen Öl- und Gasbohrungen vor der Küste Zyperns gedroht. Die EU-Staats- und Regierungschefs verurteilten erneut das "fortgesetzte illegale Verhalten" der Türkei im östlichen Mittelmeer und in der Ägäis. Sie zeigten sich "äußerst besorgt" über die Bohrungen und warnten, dies könne "ernsthafte, unmittelbar negative Folgen" für die Beziehungen zur EU haben.
GROSSBRITANNIEN
Im Rennen um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May gibt es nun nur noch zwei Bewerber: Ex-Außenminister Boris Johnson und den amtierenden Außenminister Jeremy Hunt. Beim fünften Wahlgang der Tory-Abgeordneten erhielt Johnson 160 Stimmen, Außenminister Hunt 77 Stimmen. Die abschließende Entscheidung über den Parteivorsitz treffen nun die 160.000 Parteimitglieder.
USA / SAUDI-ARABIEN
Der US-Senat hat mehrere geplante Rüstungslieferungen nach Saudi-Arabien blockiert.
CONTINENTAL
Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätseinstufung BBB+ bestätigt. Der Ausblick ist stabil.
AIRBUS
Der US-Billigflieger Jetblue will die bestehende Order von 13 A321neo in feste Bestellungen für die A321XLR umwandeln. Zudem hat Jetblue 10 weitere Maschinen des Typs A220-300 fest bestellt und damit eine Option ausgeübt.
MBB
verstärkt sich im Bereich Gas- und Stromnetze und kauft 60 Prozent der Anteile an der Friedrich Vorwerk KG. Einen Kaufpreis nannte das Beteiligunsgunternehmen nicht.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
June 21, 2019 01:32 ET (05:32 GMT)
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