Nach den vorerst gescheiterten Beratungen über die Vergabe von EU-Spitzenposten hat es noch einmal ein informelles Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gegeben. Macron traf danach zudem noch zu einer Fünfer-Runde mit den Regierungschefs aus Spanien, Portugal, Belgien und den Niederlanden zusammen, wie Diplomaten berichteten.
Zum Inhalt der Diskussionen am Freitagmittag gab es zunächst keine Angaben. Es dürfte allerdings um die Frage gegangen sein, wie ein Kompromiss im Streit um die Besetzung von EU-Spitzenposten aussehen könnte.
Macron gehört wie Belgiens Premierminister Charles Michel und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zur Gruppe der liberalen Staats- und Regierungschefs. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez und sein portugiesischer Amtskollege António Costa sind hingegen Sozialdemokraten, Merkel ist Mitglied der christdemokratischen Parteienfamilie EVP.
Bei dem kniffligen Personalpaket geht es um die Nachfolge von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sowie vier weitere Spitzenposten. Die Christdemokraten wollen, dass ihr Europawahl-Spitzenkandidat Manfred Weber (CSU) Junckers Job bekommt und argumentieren, dass die Europäische Volkspartei (EVP) bei der EU-Wahl die meisten Stimmen bekommen hat. Liberale und Sozialdemokraten wollen diese Argumentation jedoch nicht akzeptieren.
Die Beratungen im großen Kreis der Staats- und Regierungschefs zu diesem Thema waren in der Nacht zum Freitag ergebnislos zu Ende gegangen. Nun soll es am Sonntag kommender Woche ein weiteres Treffen geben./aha/DP/jha
AXC0161 2019-06-21/13:26