Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag die jüngsten Gewinne knapp verteidigen können. Trotz der Iran-Krise kam er lediglich geringfügig um 0,1 Prozent auf 12.340 Punkte zurück. Damit stieg er im Wochenvergleich immerhin noch um etwa 2 Prozent. Händler sprachen so auch nur von einer Verschnaufpause, ausgelöst auch vom so genannten Hexensabbat mit dem Verfall der Optionen und Futures an den Terminbörsen. "Mit dem Rückenwind von der Zinsseite bleiben die Chancen auf ein neues Jahreshoch gut, zumindest wenn es am Golf keinen Krieg gibt", so eine Marktanalystin.
Etwas gestützt wurden die Kurse zeitweise auch von Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland. In beiden Fällen sind sowohl die Indizes für das verarbeitende wie auch das nicht-verarbeitende Gewerbe besser als erwartet ausgefallen.
Gewinnmitnahmen belasteten vor allem die Pharmawerte. Im DAX gaben Merck 2,3 Prozent ab und Fresenius 1,2 Prozent. Bayer fielen ebenfalls um 1,2 Prozent. Auf der anderen Seite zogen Deutsche Börse um 1,1 Prozent und Munich Re um 0,8 Prozent.
Einbruch in IQE belastet auch Aixtron
Aixtron gaben 5,4 Prozent ab. Händler verwiesen auf einen Kurseinbruch von IQE um 26 Prozent an der Londoner Börse um 26 Prozent ein. Der Halbleiterhersteller hat die Umsatz- bzw Margenziele gesenkt. Nach Einschätzung von Peel Hunt zeigt die Gewinnwarnung, dass der US-chinesische Handelskonflikt bei den Unternehmen angekommen ist. Zunehmend zum Problem für den Sektor werde die eng verzahnte Wertschöpfungskette. Aixtron seien von der Produktpalette abhängig von Kunden wie IQE. Infineon notierten fast unverändert, hier sahen Marktteilnehmer keine Überschneidungen.
Im MDAX zogen Dürr um 0,8 Prozent auf 32,64 Euro an, nachdem die Analysten von Berenberg das Kursziel erhöht haben auf 46 von 42 Euro. Im SDAX stiegen KWS nach einer Kaufempfehlung durch Warburg um 5,4 Prozent.
Index-Veränderungen vorweggenommen
Nur noch wenig Einfluss hatten die Index-Veränderungen auf die Kurse. Im MDAX haben zum Schlusskurs die Aktien von Grenke die Titel von Wacker Chemie ersetzt. Beide Kurse notierten etwas schwächer. In den SDAX rückten Eckert & Ziegler für Vossloh sowie DMG Mori für Hapag Lloyd nach, wobei hier die Absteiger zulegten und die Aufsteiger nachgaben. Im DAX wurde das Gewicht von SAP entsprechend der Regularien der Deutschen Börse auf 10 Prozent gekappt, der Kurs gab um 0,2 Prozent nach.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 210,7 (Vortag: 95,2) Millionen Aktien im Wert von rund 8,95 (Vortag: 3,42) Milliarden Euro. Es gab 13 Kursgewinner und 17 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.339,92 -0,13% +16,87% DAX-Future 12.317,00 -0,26% +16,31% XDAX 12.332,44 -0,40% +16,55% MDAX 25.500,86 -0,43% +18,12% TecDAX 2.844,55 -0,51% +16,10% SDAX 11.206,15 -0,25% +17,85% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 172,13 -46 ===
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June 21, 2019 11:49 ET (15:49 GMT)
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