Vor dem Hintergrund der Spannungen im Nahen Osten hat US-Präsident Donald Trump mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gesprochen. Thema sei die Bedrohung durch das Verhalten der iranischen Regierung gewesen, teilte das Weiße Haus am Freitag mit. Es sei außerdem um die "entscheidende Rolle Saudi-Arabiens" bei der Sicherung der Stabilität in der Region und im globalen Ölmarkt gegangen. Saudi-Arabien ist ein enger Verbündeter der USA. Das sunnitische Königreich betrachtet den schiitischen Iran als seinen Erzfeind. Trump hatte seinen Angaben zufolge einen US-Angriff auf militärische Ziele im Iran am Freitag im letzten Moment abgesagt.
Widerstand gegen Trumps Kurs zum saudischen Königshaus gibt es weiterhin im US-Senat. Am Donnerstag verabschiedete die Kammer mehrere Resolutionen, die Trump von umstrittenen Waffenverkäufen an das streng islamische Land abhalten sollen. Bei den ersten beiden von drei Abstimmungen folgten sieben Mitglieder von Trumps Republikanern den oppositionellen Demokraten. Es wird erwartet, dass auch das demokratisch dominierte Repräsentantenhaus dem Senat folgt. Allerdings hat Trump die Möglichkeit, die Entscheidung mit einem Veto zu überstimmen. Eine Mehrheit, um dieses Veto seinerseits durch das Parlament zu eliminieren, ist nicht in Sicht.
Die Abstimmungen waren erst am Mittwoch kurzfristig angesetzt worden. Kurz zuvor war bei den Vereinten Nationen ein Bericht veröffentlicht worden, der den saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman mit dem Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Verbindung bringt. Der 59-Jährige war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem eigens aus Riad angereisten Spezialkommando ermordet worden, als er Papiere für seine Hochzeit abholen wollte. Das hatte die saudische Führung nach internationalem Druck auch zugegeben und elf Männer vor Gericht gestellt./cy/dm/DP/he
AXC0268 2019-06-21/19:29