Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Diplomaten: USA beantragen Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Iran
Die USA haben nach Angaben von Diplomaten angesichts der jüngsten Spannungen am Golf eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. Der Sicherheitsrat solle am Montag hinter verschlossenen Türen beraten, hieß es am Freitag am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Die US-Vertretung habe beantragt, über die "jüngsten Entwicklungen" in den Spannungen mit dem Iran und über "die jüngsten Zwischenfälle mit Öltankern" zu beraten.
Gesine Schwan will in der SPD-Spitze mitarbeiten
Die frühere Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin, Gesine Schwan, hat Interesse an einem Spitzenamt in der SPD. "Ich will der SPD gerne helfen. Und ich traue mir auch zu, dazu beizutragen, dass das Bild der Partei in der Öffentlichkeit positiver wird, als das im Moment der Fall ist", sagte die Politikwissenschaftlerin dem Spiegel zur Frage, ob sie für den Parteivorsitz kandidieren werde.
Kabinett bringt Grundsteuerreform auf den Weg
Die Bundesregierung hat die lange umstrittene Reform der Grundsteuer auf den parlamentarischen Weg gebracht. Das Kabinett billigte das Vorhaben im schriftlichen Umlaufverfahren. Es sieht eine bundeseinheitliche Regelung unter Berücksichtigung wertabhängiger Komponenten vor, von denen die Länder aber abweichen können. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) erklärte, damit schaffe man "eine unbürokratische, faire und verfassungsfeste Grundsteuer, wie es das Verfassungsgericht verlangt hat". Ende kommender Woche soll die erste Lesung um Bundestag stattfinden.
Macron nimmt Bundesbank-Präsident Weidmann aufs Korn
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Bundesbank-Chef Jens Weidmann wegen seines langjährigen Widerstands gegen eine lockere Geldpolitik und Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) aufs Korn genommen. Er sei "sehr glücklich", dass Weidmann und andere - "wenn auch vielleicht verspätet" - ihre Meinung zu der Frage geändert hätten, sagte Macron am Freitag beim EU-Gipfel. "Ich denke, dies bedeutet, dass wir alle Gutes in uns haben."
Großbrand in Raffinerie in Philadelphia ausgebrochen
In der größten Raffinerie an der US-Ostküste ist am Freitag ein Großbrand ausgebrochen. Über der Anlage in der Stadt Philadelphia stiegen riesige Flammen und eine Rauchwolke auf, wie Medien und Behörden mitteilten. Nach Angaben des TV-Senders NBC10 war das Feuer am frühen Morgen ausgebrochen, gefolgt von mehreren Explosionen. Das Feuer über der Raffinerie war noch in mehreren Kilometern Entfernung zu sehen. Anwohner wurden aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben.
Markit: US-Wirtschaft verliert im Juni deutlich an Schwung
Das Wachstum in der US-Wirtschaft hat sich im Juni deutlicher als erwartet verlangsamt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 50,6 von 50,9 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 50,1 von 50,5 Punkten im Vormonat, was der tiefste Stand seit nahezu zehn Jahren war. Volkswirte hatten einen Stand von 50,2 erwartet. Der Index für den Servicesektor ging auf ein Vierzigmonatstief von 50,7 (Vormonat: 50,9) Punkten zurück. Hier hatte die Prognose auf 50,9 gelautet.
Clarida: Fed wird für anhaltende Expansion sorgen
Die US-Notenbank Fed ist nach den Worten ihres stellvertretenden Chairman, Richard Clarida, zu Zinssenkungen bereit. Clarida sagte Bloomberg TV: "Wir werden tun was nötig ist, um die Expansion in Gang zu halten." Es habe bei den jüngsten Beratungen des Offenmarktausschusses FOMC eine breite Übereinstimmung darüber gegeben, dass die Notwendigkeit einer zusätzlichen geldpolitischen Unterstützung seit Mai zugenommen habe. Auch sei die Unsicherheit über den Kurs der Weltwirtschaft in den vergangenen sechs bis acht Wochen gestiegen. Die Fed werde sehr genau auf die hereinkommenden Daten achten.
Fed/Brainard sieht wachsende politische Unsicherheit
Laut Fed-Gouverneurin Lael Brainard sind die Risiken für die ökonomischen Aussichten in den vergangenen Wochen gestiegen. Sie sei zwar weiterhin der Ansicht, dass die USA auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament stehen, die "politische Unsicherheit" habe seit Anfang Mai jedoch zugenommen, sagte sie. Dies belaste die Investitionen, alarmiere die Märkte und trübe den Ausblick auf die Weltwirtschaft in einer Zeit ein, in der die niedrige Inflation die Geldpolitiker ohnehin schon umtreibe.
BoA-ML: EZB senkt Einlagensatz im September
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihren Satz für Überschusseinlagen von Banken nach Einschätzung von Bank of America-Merrill Lynch im September mindestens um 10 Basispunkte auf minus 0,50 Prozent senken. "Für den Fall, dass sich die Fed im September bewegt, erwarten wir von der EZB eine Senkung um 10 Basispunkte. Sollte sich die Fed schon im Juli bewegen oder einen großen Zinsschritt machen, könnte es zu 20 Basispunkten und einer Abstufung des Einlagenzinses kommen", schreiben die Analysten Ruben Segura-Cayuela und Evelyn Herrmann in einem Kommentar.
EU-Gipfel gibt Spitzenkandidaten kaum noch Chance auf Juncker-Nachfolge
Nach dem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel tendieren die Chancen des Konservativen Manfred Weber und anderer Spitzenkandidaten auf die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gegen Null. Nach EU-Ratspräsident Donald Tusk und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag, sie sehe derzeit keinen der Spitzenkandidaten als Nachfolger Junckers. Für den 30. Juni ist nun ein Sondergipfel zu der schwierigen Personalfrage geplant.
Trump bestätigt kurzfristigen Stopp von Angriff auf den Iran
US-Präsident Donald Trump hat am Freitag bestätigt, dass er einen geplanten Angriff auf den Iran kurzfristig gestoppt hat. Trump erklärte in einer Serie von Twitter-Botschaften, er habe den Militärschlag am Donnerstagabend zehn Minuten vor dem geplanten Zeitpunkt abgeblasen. Drei Ziele seien im Iran anvisiert worden. Er sei darüber informiert worden, dass mit 150 Todesopfern zu rechnen gewesen sei. Daraufhin habe er den Militärschlag für unverhältnismäßig gehalten im Vergleich zum iranischen Angriff auf die US-Drohne.
Schottlands Regierungschefin: Johnson als Premierminister eine "Horrorvorstellung"
Für die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon ist der frühere britische Außenminister Boris Johnson als Premierminister eine "Horrorvorstellung". Johnson sei in den Augen der meisten Schotten "vollkommen ungeeignet", sagte Sturgeon dem Spiegel. Andererseits werde eine Wahl Johnsons die schottische Unabhängigkeitsbewegung stärken. Sie sei sich "sicher", dass es noch vor Ablauf der Legislaturperiode in Schottland ein zweites Unabhängigkeitsreferendum geben werde.
Tausende Anhänger von Fridays for Future demonstrieren in Aachen
Mit einer internationalen Großdemonstration der Schülerbewegung Fridays for Future in Aachen haben am Freitag die für das Wochenende angekündigten Klimaproteste im Rheinland begonnen. In Aachen starteten vier Demonstrationszüge in Richtung Innenstadt, wie die Polizei mitteilte. Ein Fridays-for-Future-Sprecher bezifferte die Teilnehmerzahl am frühen Nachmittag auf "weit über zehntausend". Die Zahl werde sich jedoch wahrscheinlich erhöhen, weil ständig Demonstranten hinzukämen.
Bericht: Verfassungsschutz befragt alle V-Leute zum Verdächtigen im Fall Lübcke
Der Verfassungsschutz befragt einem Bericht zufolge bundesweit sämtliche V-Leute zum Verdächtigen im Mordfall Walter Lübcke. Allen V-Leuten werde ein Foto von Stephan E. gezeigt, berichtete der Berliner Tagesspiegel'unter Berufung auf Sicherheitskreise. Dazu würden Fragen zu Aktivitäten von E. in den vergangenen zehn Jahren gestellt - etwa möglichen Teilnahmen an Parteitagen der NPD oder anderer rechtsextremer Parteien.
+++ Konjunkturdaten +++
KANADA
Apr Einzelhandelsumsatz +0,1% gg März
Apr Einzelhandelsumsatz ex Kfz +0,1% gg März
USA
Verkäufe bestehender Häuser Mai +2,5% auf 5,34 Mio Jahresrate
Verkäufe bestehender Häuser Mai PROGNOSE: 5,25 Mio Jahresrate
Bestand unverkaufter Häuser bei 4,3 Monatsangeboten
Median-Preis bestehender Häuser Mai +4,8% gg Vj auf 277.700 USD
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June 21, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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