Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die US-Großbanken verfügen über ausreichend Reserven, um auch in einem schweren wirtschaftlichen Abschwung weiter Kredite zu vergeben. Dies ergab der erste Teil des Stresstests der US-Notenbank. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich die Institute nach einem Jahrzehnt der Expansion in den jährlichen Stresstests trotz zunehmend desaströser hypothetischer Szenarien besser entwickeln. Die Federal Reserve teilte mit, dass 18 der größten US-Banken einen extremen Marktschock überstehen könnten - einschließlich einer zweistelligen Arbeitslosigkeit und eines 50-prozentigen Einbruchs am US-Aktienmarkt. Sie verfügten dann weiterhin über ausreichend Kapital, um operativ tätig zu bleiben. Der positive Ausgang deutet darauf hin, dass die Banken - darunter JP Morgan Chase, Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs - wohl grünes Licht bekommen werden, um ihre Dividendenausschüttungen zu erhöhen und Aktien zurückzukaufen, wenn am kommenden Donnerstag die zweite Runde der Testergebnisse bekannt gegeben wird.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Mai
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.956,40 +0,20% Nikkei-225 21.291,95 +0,16% Hang-Seng-Index 28.496,93 +0,08% Kospi 2.126,05 +0,02% Shanghai-Composite 3.000,79 -0,04% S&P/ASX 200 6.651,90 +0,02%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die Kursbewegungen halten sich in recht engen Grenzen. Die Blicke der Anleger richten sich bereits auf den G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Ende der Woche in Japan. Verbunden hiermit ist die Hoffnung auf Fortschritte in den von Stillstand geprägten Handelsgesprächen zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping kommen auf dem Gipfel zu einem "erweiterten" Treffen zusammen. US-Vizepräsident Mike Pence hat eine geplante China-Rede abgesagt, vermutlich um den Weg für ein hochrangiges Treffen der Regierungschefs zu ebnen, hieß es. Für Verunsicherung an den Märkten sorgen zudem weiterhin die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran. Nachdem US-Präsident Trump in der Vorwoche einen Militärschlag gegen den Iran als Reaktion auf den Abschuss einer US-Drohne kurzfristig abgestoppt hat, hat die US-Regierung einen Cyberangriff gegen die Infrastruktur der iranischen Revolutionsgarden durchgeführt. Außerdem kündigte Washington zusätzliche Sanktionen an. Unter den Einzelwerten legen China Life in Hongkong um 0,6 Prozent zu. Der Versicherungskonzern hat angekündigt, seine Beteiligung an dem Softwareunternehmen Wonders Information von 10 auf 15 Prozent auszubauen. Wonders Information gewinnen knapp 10 Prozent. Für China Gas geht es um 4,5 Prozent aufwärts, nachdem Jefferies die Aktie auf "Hold" von "Underperform" heraufgestuft hat.
US-NACHBÖRSE
Der Aktienkurs von AMAG Pharmaceuticals ist im nachbörslichen US-Handel am Freitag um 13,3 Prozent auf 10,16 Dollar nach oben geklettert, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA das Medikament Vyleesi zugelassen hat. AMAG hat Vyleesi von Palatin Technologies lizensiert. Nach den Lizenzbedingungen stehen Palatin durch die Zulassung eine Zahlung von 60 Millionen Dollar zu, sowie umsatzgebundene Meilensteinzahlungen. Die Palatin-Aktie sprang um fast 60 Prozent auf 2,11 Dollar. Nach der Mittelung der US-Notenbank, dass die US-Großbanken über ausreichend Reserven verfügen, um einen schweren wirtschaftlichen Abschwung zu überstehen, zeigten sich die Aktien von Bank of America - Merrill Lynch, JP Morgan und Citigroup im nachbörslichen Geschäft nahezu unverändert.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.719,13 -0,13 -34,04 14,54 S&P-500 2.950,46 -0,13 -3,72 17,70 Nasdaq-Comp. 8.031,71 -0,24 -19,63 21,05 Nasdaq-100 7.728,78 -0,12 -9,27 22,10 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 2.074 Mio 974 Mio Gewinner 1.093 2.141 Verlierer 1.846 810 Unverändert 97 101
Knapp behauptet - Mit leichten Abgaben hat die Wall Street am Freitag einen recht volatilen Handel beendet. Der Markt bewegte sich dabei im Spannungsbogen von Zinsfantasie, Iran-Krise und Großem Verfall. Enttäuschende US-Konjunkturdaten hatten die Erwartung einer weiteren Abkühlung der US-Konjunktur und damit der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung durch die Fed genährt. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes rutschte auf den tiefsten Stand seit nahezu zehn Jahren. Daneben waren die Blicke weiter auf den Konflikt zwischen den USA und dem Iran gerichtet. Die Lage bleibt damit weiterhin undurchsichtig und könnte sich jederzeit verschärfen, hieß es von einem Beobachter. Mit den steigenden Ölpreisen waren weiter die Ölwerte gesucht. Chevron gewannnen 0,5 Prozent und Exxon Mobil 1,4 Prozent. Die Aktien von T-Mobile US und Sprint gerieten im Handelsverlauf unter Abgabedruck und reduzierten sich um 2,9 bzw. 7,2 Prozent. Hintergrund ist ein sich weiter verschärfender Gegenwind für die geplante Fusion der beiden US-Mobilfunkanbieter.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,77 -1,4 1,78 56,4 5 Jahre 1,79 1,6 1,78 -13,0 7 Jahre 1,92 3,1 1,89 -32,7 10 Jahre 2,06 3,5 2,02 -38,5 30 Jahre 2,59 5,1 2,54 -48,0
Die US-Anleihen gaben nach dem jüngsten Anstieg dagegen leicht nach. Die Zehnjahresrendite verbesserte sich um 3,5 Basispunkte auf 2,06 Prozent. Im asiatischen Handel war die Rendite erstmals seit 2016 wieder unter die Marke von 2,00 Prozent gerutscht. "Höchstwahrscheinlich wird Trump aber auf die Aggression des Iran reagieren, so dass der Kauf von kleinen Rücksetzern den größten Sinn ergibt", sagte Tom di Galoma, Managing Director bei Seaport Global Securities.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:31 % YTD EUR/USD 1,1376 +0,0% 1,1374 1,1305 -0,8% EUR/JPY 122,24 +0,2% 122,03 121,38 -2,8% EUR/GBP 0,8924 -0,0% 0,8928 0,8914 -0,9% GBP/USD 1,2748 +0,1% 1,2738 1,2682 +0,0% USD/JPY 107,44 +0,1% 107,29 107,39 -2,1% USD/KRW 1159,19 -0,0% 1159,19 1162,66 +4,0% USD/CNY 6,8752 +0,1% 6,8700 6,8746 -0,1% USD/CNH 6,8731 +0,1% 6,8646 6,8754 +0,0% USD/HKD 7,8136 -0,0% 7,8138 7,8085 -0,2% AUD/USD 0,6955 +0,3% 0,6931 0,6918 -1,3% NZD/USD 0,6605 +0,3% 0,6588 0,6571 -1,6% Bitcoin BTC/USD 10.821,75 -1,2% 10.949,25 9.733,50 +191,0%
Der Euro konnte gegenüber dem Dollar seine jüngsten Gewinne noch weiter ausbauen. Er hatte schon an den vergangenen Tagen wegen der angekündigten Lockerung der US-Geldpolitik gegen den schwächelnden Greenback zugelegt. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1370 Dollar und damit in der Nähe ihres Tageshochs.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,82 57,43 +0,7% 0,39 +21,5% Brent/ICE 65,47 65,20 +0,4% 0,27 +18,7%
Die Ölpreise wurden von der sich verschärfenden Krise zwischen den USA und dem Iran angetrieben. Zudem kam es in einer Raffinerie in Philadelphia zu einer Explosion. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI erhöhte sich zum US-Settlement um weitere 0,6 Prozent auf 57,43 Dollar. Auf Wochensicht steht ein Plus von rund 9 Prozent zu Buche. Brent gewann 1,2 Prozent auf 65,20 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.403,67 1.399,49 +0,3% +4,18 +9,4% Silber (Spot) 15,35 15,34 +0,0% +0,00 -1,0% Platin (Spot) 812,63 809,50 +0,4% +3,13 +2,0% Kupfer-Future 2,71 2,70 +0,0% +0,00 +2,4%
Der Goldpreis legte weiter zu und stand zum US-Settlement mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 1.400,10 Dollar erstmals seit sechs Jahren wieder über dieser Marke. In der Spitze war das Edelmetall bis auf 1.412 Dollar geklettert. Die sich weiter verschärfende Lage im Nahen Osten und die Niedrigzinspolitik der großen Notenbanken sorgten weiter für Auftrieb. Nach Ansicht der Citi-Analysten sei in den kommenden zwölf Monaten ein Anstieg bis in den Bereich zwischen 1.500 und 1.600 Dollar möglich.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
INNENPOLITIK USA
Ein Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump würde dessen Chancen bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 nach eigenem Bekunden erhöhen. "Ich denke, ich gewinne die Wahl leichter", sagte er in einem Interview mit dem Sender NBC am Sonntag auf die Frage, welche Auswirkungen die Einleitung eines sogenannten Impeachment-Verfahrens durch die Demokraten hätte. Derweil ist das Bewerberfeld der US-Demokraten für die Präsidentschaftswahl 2020 weiter gewachsen. Der frühere Abgeordnete und pensionierte Admiral Joe Sestak stieg am Sonntag in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Oppositionspartei ein.
INDONESIEN
Der Osten des Landes ist am Montag von einem Beben der Stärke 7,3 erschüttert worden. Das Erdbeben war nach Angaben des indonesischen Katastrophenschutzes auch auf der Urlaubsinsel Bali zu spüren. Das Pazifik-Tsunamiwarnzentrum erklärte, es gebe keine Gefahr von Flutwellen.
KONJUNKTUR INDONESIEN
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June 24, 2019 01:54 ET (05:54 GMT)
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