BERLIN (Dow Jones)--Der Vorschlag von Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD), die Wahl des SPD-Vorsitzes auch für Nicht-Mitglieder zu ermöglichen, stößt in der Partei auf Skepsis. Die parlamentarische Geschäftsführerin der nordrhein-westfälischen SPD, Sarah Philipp, sagte im Interview des Deutschlandfunks, sie habe dabei "Bauchschmerzen". Man stoße an Grenzen, wenn es um die Frage gehe, "was hat meine Mitgliedschaft noch für einen Wert", sagte Philipp. Grundsätzlich sei es aber gut, Wege zu finden, wie die Partei spannender werden und sich nach außen öffnen könne.
Oppermann hatte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe dafür geworben, dass die SPD für einen Kostenbeitrag Nicht-Mitglieder bei Abstimmungen über Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur teilnehmen lasse. "Diese Entscheidungen auch für interessierte Bürger zu öffnen, die sich zum Beispiel für eine Kostenbeteiligung von 5 Euro für eine Wahl registrieren lassen, wäre ein mutiger Schritt." Entscheidungen über Wahlprogramme oder Koalitionen sollten dagegen wie bisher ausschließlich die SPD-Mitglieder treffen, so Oppermann.
Die Sozialdemokraten entscheiden am Montag über das Verfahren zur Wahl des neuen Parteivorsitzes. Dies ist nötig, weil Andrea Nahles nach dem EU-Wahldebakel überraschend zurückgetreten war.
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June 24, 2019 03:09 ET (07:09 GMT)
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