FRANKFURT (Dow Jones)--Enttäuschende Konjunkturdaten und eine Gewinnwarnung von Daimler haben dem deutschen Aktienmarkt den Start in die neue Woche vermiest. Mit dem Ifo-Index ist ein wichtiges Stimmungsbarometer im Juni auf den tiefsten Stand seit November 2014 gesunken. Für Zurückhaltung sorgten daneben die Spannungen im Nahen Osten sowie der weiter schwelende Handelsstreit zwischen USA und China. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 12.275 Punkte.
Auf die Stimmung der Börsianer drückte daneben eine Gewinnwarnung von Daimler zur besten Tatort-Sendezeit am Sonntagabend. Die Daimler-Aktie verlor 3,7 Prozent und zog auch die Kurse anderer Autowerte mit nach unten. Daimler muss Rückstellungen für diverse Verfahren und Maßnahmen bei Autos mit Dieselmotoren von Mercedes-Benz um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag erhöhen und rechnet deswegen nur noch mit einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen auf Vorjahresniveau statt mit einem leicht höheren. BMW verloren gut 1, Continental 2 und VW 0,1 Prozent.
Auf die Änderung in der Dividendenpolitik bei der Lufthansa reagierte die Aktie mit einem Abschlag von 0,8 Prozent. Das Unternehmen strebt nun eine höhere Ausschüttungsquote als bisher an, allerdings auf einer neuen Berechnungsgrundlage. "Nun muss die Lufthansa aber erst mal richtig Gewinn machen", relativierte ein Händler die Nachricht.
Gute Erfolgsaussichten für EP-Global-Gebot für Metro
Metro gewannen 2,6 Prozent auf 15,94 Euro an. Angetrieben wurde der Kurs davon, dass Metro-Großaktionär EP Global Commerce (EPGC) eine vollständige Übernahme des Handelskonzerns plant und dafür 16 Euro je Stammaktie bietet. Auf die Reaktion von Metro, sich mit dem Angebot unterbewertet zu fühlen, hieß es aus dem Handel: "Dann ist es aber merkwürdig, dass der Kurs seit fast anderthalb Jahren unter der 16er Marke handelt". Die Kursreaktion legt nahe, dass das Gebot angenommen werden dürfte. Die Alternative zur Annahme des Gebots dürfte ein deutlicher Kursrückfall sein, so Marktexperten.
Für die Morphosys-Aktie ging es um 5,9 Prozent nach oben. Hier sorgte für Fantasie, dass der Biotechnologiekonzern in einer klinischen Phase den so genannten primären Endpunkt erreichte.
Deutsche Wohnen gaben um 1,0 Prozent nach. Das stark in die Kritik geratene Immobilienunternehmen will in der Diskussion um ein Mieterhöhungsverbot in Berlin eigene Wege gehen. In allen Wohnungen in Deutschland soll verbindlich die Bruttowarmmiete nach Modernisierungen nur so erhöht werden, dass sie maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens eines Haushaltes beträgt.
Zweitgrößter DAX-Verlierer hinter Daimler waren RWE. Sie verloren 3,3 Prozent nach einer Herunterstufung durch HSBC.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 89,8 (Vortag: 210,7) Millionen Aktien im Wert von rund 3,26 (Freitag: 8,95) Milliarden Euro. Es gab 8 Kursgewinner und 22 -verlierer.
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.274,57 -0,53% +16,25% DAX-Future 12.245,50 -0,48% +15,63% XDAX 12.261,70 -0,19% +15,88% MDAX 25.469,98 -0,12% +17,98% TecDAX 2.852,36 +0,27% +16,41% SDAX 11.149,04 -0,51% +17,25% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 172,47 39
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June 24, 2019 11:42 ET (15:42 GMT)
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