Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Im Vorfeld des geplanten Treffens zwischen Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump setzen hochrangige Mitarbeiter beider Länder ihre Gespräche über die Wirtschafts- und Handelsfragen fort. Chinas Vizepremier Liu He habe mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin telefoniert, berichtet die chinesische Agentur Xinhua. Der Austausch sei auf Anweisung von Trump und Xi Jinping erfolgt.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:00 Case-Shiller-Hauspreisindex April 20 Städte PROGNOSE: +2,6% gg Vj zuvor: +2,7% gg Vj 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Juni PROGNOSE: 131,0 zuvor: 134,1 16:00 Neubauverkäufe Mai PROGNOSE: +1,5% gg Vm zuvor: -6,9% gg Vm 22:30 US/Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.947,80 -0,15% Nikkei-225 21.134,23 -0,71% Hang-Seng-Index 28.130,96 -1,34% Kospi 2.120,32 -0,28% Shanghai-Composite 2.958,62 -1,65% S&P/ASX 200 6.654,00 -0,17%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Nachdem es zunächst nach einem ruhigen Handelsverlauf aussah, drückt ein Bloomberg-Bericht auf die Stimmung, wonach US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit in Betracht zieht, den seit über 60 Jahren bestehenden Verteidigungspakt mit Japan aufzukündigen, weil er einseitig die USA belaste. Daneben lässt das bevorstehende G20-Gipfeltreffen die Anleger vorsichtig agieren. Auf die Stimmung drückt daneben, der Konflikt zwischen den USA und dem Iran, nachdem US-Präsident Trump neue Sanktionen verhängt hat, unter anderem gegen den obersten Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei. In diesem Umfeld werden sichere Häfen klar bevorzugt. Der Yen zieht ebenso deutlich an wie der Goldpreis. Am stärksten verlieren die chinesischen Börsen, weil hier die Unsicherheit über den Fortgang im Handelsstreit dazukommt. In dieser Gemengelage ist ein bislang nicht zu bestätigender Bericht des US-Sicherheitsunternehmen Cybereason über einen seit mehreren Jahren anhaltenden Hacker-Angriff auf die Netze von globalen Telekommunikationsunternehmen aufgeschlagen. Drahtzieher soll dabei Peking sein.
US-NACHBÖRSE
Caesars Entertainment - im regulären Handel um knapp 15 Prozent nach oben geschnellt, nachdem Eldorado Resorts die Übernahme des Wettbewerbers angekündigt hatte - verteidigten ihr Plus. Die Aktie kam nur leicht zurück um 0,3 Prozent. Eldorado konnten sich nach ihrem 10,6-prozentigen Minus nicht erholen und lagen zuletzt fast unverändert bei 45,80 Dollar.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.727,54 0,03 8,41 14,58 S&P-500 2.945,35 -0,17 -5,11 17,49 Nasdaq-Comp. 8.005,70 -0,32 -26,01 20,65 Nasdaq-100 7.723,02 -0,07 -5,76 22,01 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 802 Mio 2.075 Mio Gewinner 1.150 1.093 Verlierer 1.805 1.846 Unverändert 101 97
Kaum verändert - Passend zu eher leicht negativen Nachrichtenlage trauten sich die Aktienanleger nicht aus der Deckung. Zwar schwelten die Zinssenkungshoffnungen weiter, ihnen standen aber die Streitigkeiten der USA im Handel mit China gegenüber und die zunehmenden Spannungen mit dem Iran. Die Präsidenten der USA und Chinas wollen zwar am Ende der Woche in Japan während des G20-Treffens direkt miteinander reden, ob sie Fortschritte erzielen werden, ist aber offen. Einige Marktteilnehmer warnten vor zu viel Optimismus. Caesars Entertainment schnellten um knapp 15 Prozent nach oben, nachdem Eldorado Resorts die Übernahme des Wettbewerbers angekündigt hatte. Der Kurs des Käufers Eldorado brach um 10,6 Prozent ein. Alphabet stand mit dem Fortgang der angekündigten Untersuchungen der Google-Mutter wegen des Verdachts des Machtmissbrauchs im Fokus. Die Aktie gab um 0,8 Prozent nach. Bristol-Myers Squibb stürzten um 7,4 Prozent und Celgene um 5,5 Prozent ab. Die geplante Fusion der Pharmakonzerne könnte sich wegen Kartellrechtssorgen verzögern. Bristol-Myers litten zudem darunter, dass eine Medikamentenstudie nicht den erhofften Erfolg zeigte.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,73 -2,5 1,76 53,0 5 Jahre 1,75 -3,5 1,78 -17,7 7 Jahre 1,87 -4,3 1,92 -37,4 10 Jahre 2,02 -4,1 2,06 -42,8 30 Jahre 2,55 -3,9 2,58 -52,1
Die Festverzinslichen profitierten angesichts der Nachrichtenlage von ihrem Ruf als sichere Anlage in Krisenzeiten. Wohl eher einen Bärendienst für die Zinssenkungshoffnungen leistete US-Präsident Trump, indem er abermals die US-Notenbank scharf kritisiert hatte. Die wiederholten Attacken des Präsidenten machen es den Notenbankern tendenziell schwerer, die Zinsen zu senken, ohne in den Ruch zu kommen, sich politischen Forderungen zu beugen.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 09:43 % YTD EUR/USD 1,1407 +0,1% 1,1397 1,1374 -0,5% EUR/JPY 121,94 -0,3% 122,29 122,17 -3,0% EUR/GBP 0,8943 -0,1% 0,8949 0,8938 -0,6% GBP/USD 1,2754 +0,2% 1,2733 1,2726 +0,1% USD/JPY 106,91 -0,4% 107,31 107,41 -2,5% USD/KRW 1154,65 -0,0% 1154,75 1158,53 +3,6% USD/CNY 6,8812 +0,1% 6,8770 6,8804 +0,0% USD/CNH 6,8806 +0,1% 6,8765 6,8819 +0,1% USD/HKD 7,8063 -0,1% 7,8104 7,8121 -0,3% AUD/USD 0,6962 -0,1% 0,6965 0,6945 -1,2% NZD/USD 0,6648 +0,4% 0,6618 0,6605 -1,0% Bitcoin BTC/USD 11.281,75 +3,2% 10.929,00 10.749,00 +203,3%
Der ICE-Dollarindex sank am Montag um weitere 0,2 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Ende März. Die US-Währung steht weiter unter Druck, nachdem die US-Notenbank in der Vorwoche Zinssenkungen in den kommenden Monaten andeutete. Auf der Suche nach sicheren Häfen zieht der Yen im asiatischen Handel am Dienstag deutlich an auf den höchsten Stand seit April 2018 gegenüber dem Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,32 57,90 -1,0% -0,58 +20,4% Brent/ICE 64,30 64,86 -0,9% -0,56 +16,6%
Die Ölpreise zeigten sich volatil und nach der 9-prozentigen Rally der Vorwoche ohne klaren Trend. WTI verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 57,90 US-Dollar, Brent verbilligte sich indes um 0,5 Prozent auf 64,86 Dollar. Eine Eskalation im Nahen Osten dürfte einerseits preistreibende Folgen haben. Preisdrückend wirkte dagegen ein Großfeuer in einer wichtigen US-Raffinerie an der US-Ostküste. Dadurch dürfte die Ölnachfrage in den USA etwas sinken, hieß es.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.430,94 1.419,55 +0,8% +11,39 +11,6% Silber (Spot) 15,45 15,44 +0,0% +0,01 -0,3% Platin (Spot) 814,28 814,50 -0,0% -0,22 +2,2% Kupfer-Future 2,71 2,71 +0,1% +0,00 +2,5%
Gold verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 1.419 US-Dollar. Händler verwiesen auf die fallenden Marktzinsen, den schwächelnden Dollar, aber auch auf den Ruf des Goldes als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten. Im asiatischen Handel verteuerte sich die Feinunze in der Spitze weiter um 20 Dollar auf das neue Sechsjahreshoch von 1.439 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
USA-IRAN
Der iranische UN-Botschafter hat die USA angesichts der massiven Spannungen zwischen beiden Ländern zu einem Ende ihrer "militärischen Abenteuerlust" aufgefordert. Dies sei nötig, um die Spannungen in der Golf-Region abzubauen. Derweil hat der UN-Sicherheitsrat angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran zu "Zurückhaltung" und "Dialog" aufgerufen.
GELDPOLITIK USA
Laut dem Präsidenten der US-Notenbankfiliale in Dallas, Robert Kaplan, ist es noch zu früh, um zu sagen, ob die Fed die Zinssätze in den kommenden Monaten senken müsse, weil die Unsicherheiten über die Handelsspannungen und das schwächere globale Wachstum zunähmen.
LINDE - Exxon Mobil
Linde hat einen langfristigen Gasliefervertrag mit Exxon Mobil geschlossen und will 1,4 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Anlage in Singapur investieren.
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June 25, 2019 01:49 ET (05:49 GMT)
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