In der Pharmabranche bahnt sich ein
weiterer Milliardendeal an: Der US-Konzern Abbvie
Je Allergan-Aktie beläuft sich das Gebot auf 188,24 Dollar und liegt damit um 45 Prozent über dem Börsen-Schlusskurs vom Montag. Abbvie will den Preis teilweise in bar und teilweise in eigenen Aktien bezahlen. Der Deal soll Anfang 2020 vollzogen werden - sofern die Allergan-Aktionäre und die Aufsichtsbehörden zustimmen.
Am Finanzmarkt löste die Nachricht ein Kursfeuerwerk aus. Für die Allergan-Papiere ging es kurz nach Handelsstart in New York um 28 Prozent aufwärts. Auch die Aktienkurse anderer Pharmahersteller zogen dank der Euphorie von Anlegern an. Der Kurs der Abbvie-Aktie knickte hingegen um 13,50 Prozent ein.
Das Zusammengehen könnte langwierige Probleme der beiden Konzerne zumindest vorerst abmildern. Das Geschäft des US-Konzerns AbbVie hängt bislang von seinem Hauptprodukt ab, dem Rheuma-Mittel Humira. Der Kauf von Allergan würde AbbVie ein breiteres Produktsortiment verschaffen - was vor allem wegen des etwa in der Europäischen Union schon ausgelaufenen Patentschutzes für Humira wichtig wäre.
Den Anteilseignern von Allergan, die sich seit vier Jahren mit einem sinkenden Aktienkurs leiden, würde der Deal einen vergleichsweise lukrativen Ausstieg aus ihrer Investition bieten. Auch Allergan ist mit seinem Verkaufsschlager, dem Anti-Falten-Mittel Botox, stark von einem einzigen Produkt abhängig.
Abbvie verspricht sich von dem Deal hohe Synergien, die im dritten Jahr nach dem Zusammenschluss mindestens zwei Milliarden Dollar zum Gewinn vor Steuern beitragen sollen. Zudem würden die Konzerne ihre Position auf dem Markt für kosmetische Arzneimittel ausbauen. Zusammen kämen Abbvie und Allergan im laufenden Jahr den Angaben zufolge auf einen Umsatz von 48 Milliarden Dollar.
Ein Gelingen der Übernahme wäre ein Beleg dafür, dass selbst die
größten Pharmahersteller der Welt noch größer werden können. Im
Januar kündigte der Hersteller Bristol-Myers Squibb
ISIN US0184901025 US00287Y1091
AXC0211 2019-06-25/15:45