Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Micron Technology hat in seinem dritten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Zudem sieht der größte US-Hersteller von Speicherchips erste Anzeichen einer Nachfrageerholung und überraschte mit der Nachricht, dass seit zwei Wochen auch wieder die chinesische Huawei beliefert wird - zumindest teilweise. Micron-Chef Sanjay Mehrotra erklärte, die genaue Studie der Exportbeschränkungen habe gezeigt, dass einige Produkte nicht dem US-Lieferverbot unterliegen. Huawei ist einer der größten Kunden von Micron. Micron musste alle Lieferungen an die Chinesen stoppen, nachdem die US-Regierung den Hersteller von Smartphones und Netzwerktechnologien auf die Schwarze Liste gesetzt hatte. Das bedeutet, dass Huawei nur noch mit Erlaubnis der US-Regierung Komponenten von US-Herstellern einkaufen darf. "Wir haben in den letzten zwei Wochen damit begonnen, einige Produkt-Bestellungen an Huawei zu liefern", sagte Mehrotra während einer Telefonkonferenz im Anschluss der Bilanzvorlage. Allerdings bestehe die Unsicherheit über die Geschäfte mit Huawei weiter und es sei derzeit unklar, wie viele Produkte Micron noch an Huawei liefern könne und vor allem wie lange. Der Quartalsgewinn von Micron lag bei 840 Millionen US-Dollar oder bereinigt je Aktie 1,05 Dollar. Der Factset-Konsens lag bei 79 Cent. Der Umsatz sank auf 4,79 von 7,8 Milliarden Dollar im Vorjahr. Analysten hatten 4,7 Milliarden Dollar erwartet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
13:00 CA/Blackberry Ltd, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Mai PROGNOSE: -0,3% gg Vm zuvor: -2,1% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.923,80 +0,06% Nikkei-225 21.055,73 -0,65% Hang-Seng-Index 28.203,71 +0,06% Kospi 2.119,94 -0,08% Shanghai-Composite 2.972,68 -0,32% S&P/ASX 200 6.648,70 -0,14%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Wenig verändert - Zurückhaltung vor dem G20-Gipfel und etwas zurückgeholte Zinssenkungsfantasie prägen den Handel. Etwas deutlichere Abgaben verzeichnet Tokio. Wie US-Notenbank-Präsident Jerome Powell am Dienstag sagte, sind Zinssenkungen zwar möglich, aber keine ausgemachte Sache. Für Unsicherheit sorgt weiter der derzeit festgefahrene Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die Hoffnungen auf einen Durchbruch in den Verhandlungen an diesem Wochenende seie eher gering, berichtet Reuters unter Berufung auf hochrangige US-Regierungsbeamte. Für Vorsicht sorgen außerdem die Spannungen zwischen den USA und dem Iran. US-Präsident Donald Trump hat Teheran mit "Auslöschung" gedroht. Deutlich zurückgekommen gegenüber dem Vortag ist der Goldpreis, was auch auf den stärkeren Dollar zurückzuführen ist.
US-NACHBÖRSE
Micron stiegen um 8,6 Prozent, nachdem der Chiphersteller ein besseres Ergebnis als erwartet vorgelegt hatte. Gut kam auch an, dass Micron einige Lieferungen an Huawei wieder aufgenommen hat, die offenbar von US-Sanktionen gegen den chinesischen Konzern ausgenommen sind. Außerdem sieht der größte US-Hersteller von Speicherchips erste Anzeichen einer Nachfrageerholung. Intel legten vor diesem Hintergrund um 0,9, AMD um 1,7 und Nvidia um 1 Prozent zu. Fedex gewannen nach dem Quartalsausweis 0,7 Prozent (s.u.). Deutlich abwärts ging es für Aerovironment und zwar um 9,1 Prozent, nachdem das Ergebnis für das vierte Quartal die Markterwartungen verfehlt hatte. Synnex legten um 4,6 Prozent zu, nachdem das im Informationssektor tätige Unternehmen im dritten Quartal die Markterwartungen bei Umsatz und Ergebnis übertroffen hatte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.548,22 -0,67 -179,32 13,81 S&P-500 2.917,38 -0,95 -27,97 16,38 Nasdaq-Comp. 7.884,72 -1,51 -120,98 18,83 Nasdaq-100 7.591,54 -1,70 -131,49 19,93 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 877 Mio 802 Mio Gewinner 981 1.150 Verlierer 1.965 1.805 unverändert 107 101
Leichter - Im Vorfeld des G20-Gipfels wechselten die Anleger auf die Verkäufersete. Ernüchternd ausgefallene Immobiliendaten und ein eingebrochener Index des Verbrauchervertrauens schürten Konjunktursorgen, die die zugleich damit verbundenen Zinssenkungshoffnungen überlagerten. Außerdem dämpfte US-Notenbankchef Powell die Zinssenkungsspekulation mit der Aussagen, dass Zionssenkungen zwar möglich aber nicht ausgemachte Sachen seien. Technologiewerte blieben deutlicher zurück. Facebook fielen um 2,0 Prozent, weil sich die kritischen Stimmen zur Einführung der Kryptowährung Libra häuften. Alphabet gaben um 2,6 und Amazon um 1,9 Prozent nach. Hauptthema am Aktienmarkt war die Übernahme des Pharmakonzerns Allergan durch Abbvie für 63 Milliarden Dollar. Abbvie brachen um über 16 Prozent ein. Allergan stiegen um 25,4 Prozent. Gefragt war zunächst die Aktie des Eigenheimbauers Lennar nach guten Geschäftszahlen. Im Sog der schwachen Immobiliendaten geriet der Kurs aber unter Druck und auch weil Lennar-Chef Jaffe von höheren Rohstoffkosten im Zuge des Handelsstreits zwischen den USA und China sprach. Lennar fielen um 6,2 Prozent, die Kurse der Wettbewerber Pultegroup und D.R. Horton um 2,4 bzw. 3,9 Prozent.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,74 0,8 1,73 53,8 5 Jahre 1,73 -1,7 1,75 -19,5 10 Jahre 2,00 -2,3 2,02 -44,7 30 Jahre 2,53 -1,4 2,54 -53,7
Die Kurse der US-Anleihen stiegen zwar, wurden aber im Verlauf von den Powell-Aussagen etwas gebremst.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Di, 10:08 % YTD EUR/USD 1,1359 -0,1% 1,1368 1,1386 -0,9% EUR/JPY 122,04 +0,2% 121,80 121,82 -2,9% EUR/GBP 0,8967 +0,1% 0,8959 0,8926 -0,4% GBP/USD 1,2667 -0,2% 1,2689 1,2760 -0,6% USD/JPY 107,45 +0,3% 107,14 106,99 -2,0% USD/KRW 1157,26 +0,1% 1156,20 1155,56 +3,9% USD/CNY 6,8868 +0,1% 6,8798 6,8794 +0,1% USD/CNH 6,8865 +0,0% 6,8859 6,8793 +0,2% USD/HKD 7,8092 -0,0% 7,8108 7,8066 -0,3% AUD/USD 0,6967 +0,1% 0,6959 0,6968 -1,1% NZD/USD 0,6654 +0,3% 0,6636 0,6649 -0,9% Bitcoin BTC/USD 12.534,25 +8,5% 11.551,50 11.330,00 +237,0%
Der Dollar wurde von den Powell-Aussagen (s.u.) gestützt. Der Euro fiel vom Tageshoch am Morgen bei rund 1,1415 Dollar auf zuletzt 1,1368 Dollar. Zum Yen legte der Dollar ebenfalls zu und setzt diese Bewegung im asiatisch dominierten Geschäft am Mittwoch fort.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,04 57,83 +2,1% 1,21 +24,0% Brent/ICE 66,12 65,05 +1,6% 1,07 +19,9%
Die Ölpreise bewegten sich auf Tagessicht kaum. WTI sank um 0,1 Prozent auf 57,83 Dollar. Im späten Geschäft nach dem Settlement zogen die Preise dann aber an, gestützt von deutlich gesunkenenen US-Rohöllagervorräten des US-Branchenverbands API.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.408,23 1.423,25 -1,1% -15,02 +9,8% Silber (Spot) 15,24 15,38 -0,9% -0,14 -1,7% Platin (Spot) 807,90 810,50 -0,3% -2,60 +1,4% Kupfer-Future 2,73 2,74 -0,3% -0,01 +3,3%
Aufgrund der weiterhin vorherrschenden Unsicherheiten blieb Gold tendenziell weiter gefragt. Vom Jahreshoch 1.439 Dollar im asiatischen Handel bröckelte der Preis im Tagesverlauf aber ab. Zuletzt kam er mit den eher falkenhaften Kommentaren von Fed-Chef Powell und einem anziehenden Dollar wieder zurück auf 1.422 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
GELDPOLITIK NEUSEELAND
Die neuseeländische Notenbank hat den Leitzins unverändert gelassen.
GELDPOLITIK USA
Zinssenkungen der US-Notenbank sind nach den Worten von Chairman Jerome Powell möglich, aber keine ausgemachte Sache. Powell sagte laut einem vorab verbreiteten Redetext, die FOMC-Mitglieder seien der Ansicht, dass es mehr Gründe als zuvor für eine etwas wachstumsfreundlichere Geldpolitik gebe. "Ihnen ist aber auch klar, dass Geldpolitik auf einzelne Datenpunkte oder kurzfristige Stimmungsschwankungen nicht überreagieren sollte. Das zu tun, würde die Unsicherheit noch vergrößern", sagte Powell. Die Inflationsschwäche sei hartnäckiger als bisher angenommen, auch die niedrige Inflation sei ein Argument für Zinssenkungen, so Powell weiter. Ohne die abermalige Kritik von US-Präsident Donald Trump an der Fed explizit zu erwähnen, sagte Powell: "Die Fed ist von kurzfristigem politischem Druck abgeschirmt - oft wird das als unsere Unabhängigkeit bezeichnet".
Der Präsident der Federal Reserve von Richmond, Thomas Barkin, hat es mit einer Zinssenkung nicht eilig. Er wisse nicht, ob einer Zinssenkung dieses Jahr notwendig sei, sagte er.
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June 26, 2019 02:03 ET (06:03 GMT)
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