Nach den Abgaben am Vortag dürfte die Wall Street zur Wochenmitte etwas erholt starten. Der Future auf den S&P-500 legt vorbörslich um 0,5 Prozent zu. Angetrieben wird der Markt von Hoffnungen im Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Finanzminister Steven Mnuchin hat erklärt, man stehe kurz vor dem Abschluss eines Handelsabkommens. "Wir haben etwa 90 Prozent des Weges dorthin gemacht und ich denke, es gibt einen Weg, dies zu vollenden", sagte er in einem Interview mit CNBC in Bahrain.
Das schürt die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping bei ihrem geplanten Treffen am Rande des G20-Gipfels, der am Freitag beginnt, möglicherweise einen Durchbruch in dem seit Monaten schwelenden Streit erzielen können.
Dagegen hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Dienstag die Unabhängigkeit der Fed hervorgehoben und Zinssenkungsspekulationen gedämpft. Man werde die Geldpolitik erst dann lockern, wenn die vorliegenden Daten einen anhaltenden Abwärtstrend in der US-Wirtschaft aufzeigten, so Powell.
"Der Eindruck, den die Anleger in den vergangenen Wochen gewonnen haben, ist, dass die Fed bereit steht, die Zinsen zu senken und damit im Juli beginnen wird", so Oanda-Analyst Craig Erlam. Der Kommentar von Powell habe diese Einschätzung nun durchkreuzt.
Konjunkturseitig steht die Veröffentlichung des Auftragseingangs langlebiger Wirtschaftsgüter für Mai auf der Agenda. Zudem werden die wöchentlichen Daten zu den Rohöllagerbeständen von der staatlichen Energy Information Administration (EIA) mitgeteilt. Die am Vortag vom privaten American Petroleum Institute (API) vorgelegten Daten, hatten einen überraschend deutlichen Rückgang der Lagerbestände um 7,5 Millionen Barrel aufgezeigt. Die Ölpreise zogen in der Folge wieder an.
Unter den Einzelwerten legen Micron Technology im vorbörslichen Handel um knapp 10 Prozent zu. Der Chiphersteller hatte nach Börsrenschluss für das dritte Geschäftsquartal ein besseres Ergebnis als erwartet vorgelegt. Gut kam auch an, dass Micron einige Lieferungen an Huawei wieder aufgenommen hat, die offenbar von US-Sanktionen gegen den chinesischen Konzern ausgenommen sind. Außerdem gebe es erste Anzeichen einer Nachfrageerholung.
Fedex zeigen sich 1,3 Prozent fester. Der Logistikkonzern hat im vierten Geschäftsquartal zwar - auf bereinigter Basis - mehr verdient als erwartet. Allerdings beeinträchtige der Handelskonflikt zwischen den USA und China und die Nichtverlängerung des Vertrages mit Amazon die Geschäftsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr.
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June 26, 2019 06:40 ET (10:40 GMT)
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