FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Bayer AG soll sich künftig ein Aufsichtsratsausschuss intensiv mit dem Rechtskomplex Glyphosat befassen. Dies habe der Aufsichtsrat nach einer ganztägigen Sitzung beschlossen, teilte der DAX-Konzern mit. Zudem holt sich Bayer Hilfe von extern: US-Anwalt John H. Beisner soll den Aufsichtsrat beraten - auch zu Fragen der Prozesstaktik und zur Mediation.
Der neue Ausschuss soll seinerseits den Vorstand beraten und Vorschläge zur Prozessstrategie machen. Er werde aus acht Aufsichtsratsmitgliedern bestehen und paritätisch besetzt sein. Mehrere Mitglieder des Ausschusses hätten umfassende Erfahrung mit komplexen Gerichtsverfahren, hieß es.
Beisner werde an den Sitzungen des Ausschusses teilnehmen und regelmäßig an den Aufsichtsrat berichten. Der Anwalt sei ein ausgewiesener Experte für Produkthaftungsklagen. Er habe wichtige Führungsrollen bei einigen viel beachteten Produkthaftungsfällen im Auftrag großer multinationaler Unternehmen gehabt - sowohl in Form der erfolgreichen Verteidigung vor Gericht als auch im Zuge von Vergleichen.
Bayer teilte zudem mit, dass das Unternehmen der Mediation positiv entgegensehe. Ein Gericht hatte die Mediation angeordnet. Sie soll der US-Staranwalt Kenneth Feinberg in einem der beispielhaft geführten Glyphosat-Prozesse in San Francisco übernehmen.
Gegen Bayer sind in den USA bisher 13.400 Schadensersatzklagen wegen Glyphosat anhängig. Beobachter gehen davon aus, dass es am Ende zu einem milliardenschweren Vergleich kommen wird.
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June 26, 2019 12:48 ET (16:48 GMT)
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