Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer
US-Richter Vince Chhabria, bei dem mehrere hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt sind, hatte den US-Staranwalt und -Schlichter im Mai auf vorläufiger Basis zum Schlichter bestellt. Bayer hatte kurz davor den zweiten Glyphosat-Fall in den USA verloren. Nach mittlerweile schon drei Gerichtsschlappen - und einer Schadenersatzforderung der Geschworenen von rund 2 Milliarden US-Dollar (rund 1,8 Mrd Euro) im jüngsten Prozess - sollten die Streitparteien an einen Tisch gebracht werden.
Auf Feinberg dürfte die Wahl wegen dessen großer Erfahrung gefallen
sein. So war er schon im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf
von Mexiko sowie beim Abgasskandal von Volkswagen
Bayer gründet zudem einen Aufsichtsratsausschuss, der die Causa Glyphosat vorantreiben soll, etwa durch Beratung des Vorstands und Vorschläge zur Prozessstrategie. "Mehrere Mitglieder des Ausschusses haben umfassende Erfahrung mit komplexen Gerichtsverfahren", hieß es weiter. Zudem soll der US-Anwalt John Beisner, ein Experte für Produkthaftungsklagen, den Aufsichtsrat zum Rechtskomplex Glyphosat kontinuierlich beraten.
Investoren fürchten im Zuge der mittlerweile 13 400 Klagen in den USA gegen Bayer und die Tochter Monsanto milliardenschwere Risiken. Der Bayer-Aktienkurs war nach dem ersten verlorenen Prozess im August 2018 auf Talfahrt gegangen./mis/stw/he
ISIN DE000BAY0017
AXC0318 2019-06-26/19:29