Großbritannien will seinen Beitrag zur Erderwärmung bis zum Jahr 2050 auf Null senken. Ein entsprechendes Gesetz zur Klimaneutralität trat am Donnerstag in Kraft, wie die Regierung mitteilte. Demnach müssten von diesem Datum an Emissionen aus dem Luftverkehr etwa durch neu gepflanzte Bäume ausgeglichen werden. "In Großbritannien begann die Industrielle Revolution, die für das weltweite Wirtschaftswachstum aber auch für einen Anstieg von Treibhausgasen verantwortlich war", sagte der Energie-Staatssekretär Chris Skidmore. Nun werde man mit dem neuen Gesetz erneut eine Vorreiterrolle einnehmen.
Das britische Finanzministerium warnte Premierministerin Theresa May vor kurzem, dass ein solcher Beschluss den Staat mindestens eine Billion Pfund (rund 1,1 Billionen Euro) kosten würde. Das Beratungsgremium der Regierung für den Klimawandel gab ebenfalls bekannt, dass Großbritannien bis 2050 ein bis zwei Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung einbüßen würde. Unternähme der Staat allerdings nichts, wären die Kosten noch wesentlich höher.
Großbritannien will das Gesetz in fünf Jahren noch einmal überprüfen. Die Regierung hofft, dass andere Staaten sich in dieser Zeit ähnliche Ziele setzen werden. Ansonsten würde die britische Wirtschaft benachteiligt. In Folge von Klima-Protesten in Großbritannien hatte das Parlament Anfang Mai die Ausrufung eines "Klima-Notstands" befürwortet./sb/DP/stw
AXC0135 2019-06-27/12:32