G20/GESAMT-ROUNDUP: Gipfel droht wegen Klima-Streits zu scheitern
OSAKA - Wegen tiefgreifender Differenzen beim Klimaschutz droht der G20-Gipfel in Japan zu scheitern. Die Europäische Union machte am Freitag zum Auftakt der Beratungen der großen Wirtschaftsnationen in Osaka deutlich, dass sie keine Abschlusserklärung mittragen werde, die einen Rückschritt gegenüber früheren Gipfeln bedeutet. Die Gruppe der Gegner besonders strenger Klimaschutzziele in der G20 wächst aber. Neben den USA unter Präsident Donald Trump gehören Brasilien, die Türkei, Saudi-Arabien und Australien dazu. Bei früheren Gipfeln war Trump mit seiner strikten Ablehnung des UN-Klimaabkommens von Paris noch isoliert.
G20: EU hofft auf neuen riesigen Freihandelsvertrag
OSAKA/BRÜSSEL - Die Gespräche über den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur sind auf der Zielgeraden. Beide Seiten arbeiteten hart daran, die noch verbliebenen offenen Punkte zu klären, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Freitag in Brüssel. Aus Verhandlungskreisen hieß es, dass eventuell bereits am Rande des G20-Gipfels im japanischen Osaka eine Grundsatzeinigung bekanntgegeben werden könnte. Dort sind neben den EU-Spitzen auch Argentiniens Präsident Mauricio Macri sowie Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro anwesend.
USA: Michigan-Verbraucherstimmung trübt sich etwas weniger ein als erwartet
MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juni etwas weniger als erwartet eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel um 1,8 Punkte auf revidierte 98,2 Punkte, wie die Universität am Freitag laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit der Bestätigung der Erstschätzung von 97,9 Punkten gerechnet.
USA: Chicago-Einkaufsmanagerindex fällt auf Dreijahrestief
CHICAGO - In den USA hat sich die Unternehmensstimmung in der Region Chicago deutlich eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel im Juni von 54,2 Punkten im Vormonat auf 49,7 Punkte, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Februar 2016. Zudem deutet die Kennzahl auf leichte wirtschaftliche Schrumpfung hin, weil sie unter der Marke von 50 Punkten liegt.
USA: Einkommen steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - Die Einkommen der privaten Haushalte sind im Mai stärker als erwartet gestiegen. Sie legten um 0,5 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten einen etwas geringen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Die Konsumausgaben legten um 0,4 Prozent zu. Hier war ein Anstieg um 0,5 Prozent erwartet worden.
Altmaier: Hoher Strompreis Wettbewerbsnachteil für deutsche Firmen
BERLIN - Die Strompreise in Deutschland dürfen aus Sicht von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in der Debatte um Klimaschutz nicht weiter steigen. Für die deutsche Wirtschaft seien die jetzt schon hohen Preise ein deutlicher Wettbewerbsnachteil, sagte Altmaier am Freitag bei einer Tagung der Stiftung Familienunternehmen in Berlin. Im Vergleich zum Rest Europas und auch den USA lägen die deutschen Preise "meilenweit über dem Durchschnitt". Er werde alles dafür tun, "dass der Abstand nicht so groß wird, dass sich Investitionen nur noch in den USA lohnen", versprach Altmaier.
ROUNDUP: Regierung will Batterieforschung forcieren - Hauptstandort Münster
BERLIN - Die Bundesregierung will in der Batterietechnologie im internationalen Wettbewerb aufholen und kurbelt deshalb die Forschung mit 500 Millionen Euro an. Es gehe darum, möglichst den gesamten Wertschöpfungsprozess in Deutschland zu halten, vom Bau einzelner Teile bis zur Wiederverwertung. Dazu solle ein Konzept entwickelt werden, das Forschung an neuen Batteriezellen und für effiziente Produktionsprozesse zusammenführen solle, erläuterte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Freitag in Berlin.
Kramp-Karrenbauer gegen Steuererhöhungen für Klimaschutz
BERLIN - CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich gegen vorschnelle Steuererhöhungen für den Klimaschutz ausgesprochen. Es gebe in Deutschland schon heute ein System von Energieabgaben, Steuern und Umlagen, das bis zu 70 Milliarden Euro im Jahr einbringe, sagte sie am Freitag vor Familienunternehmern in Berlin. "Und ich glaube, bevor wir darüber reden sollten, ob wir an der ein oder anderen Stelle nochmal eine zusätzliche Steuer einführen oder erhöhen, wäre es viel intelligenter zu schauen, ob diese 70 Milliarden Euro eigentlich im System so eingesetzt sind, dass sie CO2 vermeiden, dass sie wirtschaftsverträglich sind und sozial transparent und gerecht", sagte Kramp-Karrenbauer.
Opec und 'Opec+' beraten über Öl-Limit für zweites Halbjahr
WIEN - Das Ölkartell Opec und die mit ihm kooperierenden Staaten werden nach Einschätzung von Analysten auch im zweiten Halbjahr 2019 mit Produktionslimits agieren. Die Experten rechnen für die Beratungen am Montag und Dienstag in Wien mit entsprechenden Beschlüssen. Offen sei aber vor allem noch, ob die Länder das Produktionsniveau weiter kürzen oder die aktuelle Begrenzung nur verlängern. Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, erwartet eine Einigung auf ein Produktionslimit. "Die große Frage wird dann aber sein, wie diszipliniert die Staaten sind", sagte der Analyst der Deutschen Presse-Agentur. "Da bin ich skeptisch."
Eurozone: Inflation stabil bei 1,2 Prozent
LUXEMBURG - Die Inflation im Euroraum hat sich im Juni nicht verändert. Wie im Vormonat seien die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,2 Prozent gestiegen, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Analysten hatten mit dieser Entwicklung gerechnet.
Italien: Inflation gibt leicht nach
ROM - In Italien hat sich der Preisanstieg im Juni etwas abgeschwächt. Die nach europäischer Methode erhobenen Verbraucherpreise (HVPI) seien um 0,8 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, teilte die Statistikbehörde Istat am Freitag nach einer ersten Schätzung mit. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 0,9 Prozent gelegen. Analysten hatten mit einer etwas stärkeren Abschwächung auf 0,7 Prozent gerechnet.
Britische Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn solide
LONDON - Die britische Wirtschaft hat im ersten Quartal solide zugelegt. Nach Angaben des Statistikamts ONS vom Freitag stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) von Anfang Januar bis Ende März um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt. Im Schlussquartal 2018 war das Wachstum mit 0,2 Prozent noch deutlich niedriger ausgefallen.
Spanien: Wirtschaft wächst etwas stärker
MADRID - Die spanische Wirtschaft ist zu Jahresbeginn etwas stärker gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent, wie das Statistikamt INE am Freitag in Madrid nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als das Wachstum im Vorquartal und das stärkste Wachstum seit dem Schlussquartal 2017. Eine erste Schätzung wurde bestätigt. Im Jahresvergleich stieg das BIP um 2,4 Prozent.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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AXC0202 2019-06-28/17:09