Frankfurt (ots) - Mit diesem Ergebnis hätte vor sechs Monaten kaum jemand gerechnet. Doch fällt die Bilanz zum Halbjahr für alle Assets  durchweg positiv aus: Die Kryptowährung Bitcoin hat gut 200% an Wert  gewonnen,   Öl hat 27% zugelegt, und die Aktienmärkte haben sich mit  einem Plus von 18% im S&P 500 und 17% im Dax von den Tiefs Ende 2018  wieder deutlich erholt (Berechnung jeweils in Euro). Auch Gold  kletterte um 11%, und selbst Bundesanleihen mit einer Laufzeit von  zehn Jahren erzielten einen Gewinn von knapp 5%. Dabei fällt auf,  dass vor allem Risikoaktiva markante Wertzuwächse erzielt haben.  Trotz Belastungsfaktoren wie anhaltenden Handelskriegs,  konjunktureller Abschwächung und häufig wechselnder Ansichten des  US-Präsidenten haben die Märkte offensichtlich vom Risk-off- in den  Risk-on-Modus gedreht. Zurückzuführen ist die gute Halbjahresbilanz  vor allem auf zwei Faktoren. Zum einen fand im vergangenen Jahr und  insbesondere zum Ultimo hin ein Ausverkauf bei Bitcoin und bei Aktien statt. Solche Abstürze führen zu ausgeprägten Erholungstendenzen,  sobald  die Richtung wieder wechselt. Zum anderen haben die Götter  des Geldes, die großen Notenbanken wie Fed und EZB, einen von  Volkswirten und Analysten kaum erwarteten Schwenk von einer Straffung hin zu einer wieder lockeren Geldpolitik vollzogen. Und das übrigens  aus gutem Grund: Die Konjunktur zeigt Bremsspuren, und die  Teuerungsrate fällt ausgesprochen niedrig aus. "Lower for longer"  heißt jetzt wieder das Motto, das Niedrigzinsumfeld bleibt bestehen.  Zum Halbjahr ist also alles gut, doch stellt sich natürlich die  Frage, wie es in der zweiten Hälfte weitergeht. Bei Bitcoin fällt  eine Prognose indes schwer. Dort ist sehr viel spekulatives Geld  unterwegs, manches mutet wie ein Blase an, und  markante  Kurseinbrüche wie zuletzt am vergangenen Donnerstag sind immer  möglich. Wer hier zocken will, sollte  auf jeden Fall sein Risiko  begrenzen. Gold ist auf Sicht von zehn Jahren nur um 50% gestiegen,  während der US-Aktienindex S&P 500 satte 220% zugelegt hat, so eine  aktuelle Berechnung der Fondsgesellschaft DWS. Doch profitiert das  gelbe Metall derzeit von geringen Opportunitätskosten in Form  niedriger US-Realzinsen sowie seinem Nimbus als Stabilitätsanker in  einer unsicheren Welt. Der jüngste Anstieg könnte sich also in der  zweiten Jahreshälfte durchaus fortsetzen. An den Anleihemärkten liegt die Rendite zehnjähriger US-Treasuries bei gerade einmal 2%, während  die Rendite zehnjähriger Bunds deutlich im negativen Bereich  rangiert. Auch für Corporates sind die Renditen  mau. Und im  kurzfristigen Bereich hat die EZB den Zins ohnehin abgeschafft. Auch  wenn ein deutlicher Zinsanstieg in den  nächsten Monaten wenig  wahrscheinlich ist, so sind die Performanceaussichten bei Fixed  Income  begrenzt. Unter Chance-Risiko-Aspekten erscheinen diese als  keine gute Wahl. Was tun im Null- oder Niedrigzinsumfeld? Diese Frage wird etliche Investoren auch in der zweiten Jahreshälfte umtreiben.  Als Alternative bleiben die insbesondere in Europa noch moderat  bewerteten Aktien, die  auch eine attraktive Dividendenrendite von  rund 4% bieten. Dies allerdings unter der Voraussetzung, dass die  Notenbanken an ihrem Lockerungskurs festhalten. "Die Richtung ist  klar: Zinsen runter und Liquidität weiter rauf", erwartet Frank  Fischer, Chefstratege bei Shareholder Value,  von den Notenbanken und sagt: "Für die Börsen ist das gut." Der Einbruch der Aktienmärkte im  vergangenen Jahr scheint nur eine Korrektur in der langfristigen  Aufwärtsbewegung zu sein, die im März 2009 begonnen hat. Der S&P 500  hat bereits ein neues Hoch erreicht,  der Dax      ist auf dem Weg  dahin. Eines ist aber auch klar: Mit seinen hohen Gewinnen war das  erste Halbjahr auch bei Aktien wohl die bessere Hälfte.
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