Wird das Ölkartell Opec seine Produktion auch im zweiten Halbjahr 2019 begrenzen? Diese Frage steht bei den Beratungen der 14 Mitgliedsstaaten am Montag in Wien im Mittelpunkt. Analysten gingen in den Tagen vor dem Treffen davon aus, dass die Ende Juni ausgelaufenen Produktionslimits verlängert und womöglich sogar verschärft werden. Die Opec sieht in diesen Beschränkungen ein Mittel, um den Ölpreis stabil zu halten.
Die ölreichen Staaten Russland und Saudi-Arabien setzen sich für eine Verlängerung des Produktionslimits der Opec und anderer Staaten um weitere sechs bis neun Monate ein. Er habe dies bei Gesprächen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman vereinbart, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Samstag nach dem G20-Gipfel im japanischen Osaka.
Die Beratungen beginnen am Montag mit einer Sitzung des sogenannten JMMC-Komitees, dem Minister der Opec-Länder sowie der mit dem Kartell kooperierenden Staaten wie etwa Russland angehören. Das JMMC wurde ins Leben gerufen, als sich die Opec und und die kooperierenden Staaten im Dezember 2016 auf eine Zusammenarbeit und auf Produktionslimits geeinigt hatten. Anschließend beraten die Minister der 14 Opec-Staaten ab 14 Uhr über ihre Strategie für die kommenden Monate. Am Dienstag folgt dann das Treffen in der Runde der "Opec+" mit den kooperierenden Staaten.
Im Dezember hatten sich die "Opec+"-Staaten nach langen Verhandlungen darauf verständigt, 1,2 Millionen Barrel (159 Liter) Öl pro Tag weniger als im Oktober 2018 aus dem Boden zu pumpen. Die Kürzung wurde in den vergangenen Monaten nach Angaben der Internationalen Energieagentur in Paris in einigen Monaten sogar übererfüllt. Der Ölpreis vollführte gleichzeitig auf eine Achterbahnfahrt. Die Übereinkunft wurde auf den Zeitraum bis Ende Juni begrenzt./nif/DP/fba
AXC0035 2019-06-30/15:37