Halle (ots) - Anders als in Bremen hätte die SPD im Bund aktuell keine Chance, als stärkste Kraft den Kanzler zu stellen. Sie müsste sich auf das Risiko einlassen, zerrieben zu werden zwischen einem grünen Regierungschef und einem weiter nach links tendierenden Koalitionspartner. Es droht ein schmerzhafter Zangengriff, der in der Rückschau noch das Elend der Sozialdemokraten in den Merkel-Jahren wie ihr goldenes Zeitalter erscheinen lassen könnte. Nur wenn, wie in Bremen, der Posten des Regierungschefs rausspringt für die SPD, ergibt für sie ein Dreierbündnis mit Grünen und Linkspartei einen Sinn. Für die CDU bedeutet Bremen ein Warnsignal. Die Union darf nicht darauf vertrauen, dass Grüne, Linke und SPD nicht auch im Bund zusammenfinden. Und sie kann nicht damit rechnen, allein mit der überraschend schwachen FDP eine Koalition bilden zu können.
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