Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Umsätze im deutschen Einzelhandel sinken im Mai
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Mai wider Erwarten gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, reduzierten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 0,6 Prozent prognostiziert. Für April wurde der monatliche Rückgang um 1,0 Prozent bestätigt.
Australische Notenbank senkt abermals den Leitzins
Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen die Zinsen gesenkt, um die heimische Wirtschaft gegen einen weltweiten Konjunkturabschwung zu stärken. Die Zentralbank verringerte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkt auf das Rekordtief von 1,00 Prozent. "Die Unsicherheit, die durch die Handels- und Technologiekonflikte entsteht, wirkt sich auf die Investitionen aus, und die Risiken für die Weltwirtschaft nehmen zu", erklärte Notenbankchef Philip Lowe den Schritt.
Opec verlängert Förderkürzung - Iran billigt Kooperation mit Russland
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich auf eine Verlängerung der Produktionskürzungen um neun Monate bis ins erste Quartal 2020 verständigt. Das sagten Delegierte der teilnehmenden Länder. Die Diskussionen über ein langfristiges Abkommen zeigten zugleich die wahren Kosten der Allianz des Kartells mit Russland: Die Opec braucht die Partnerschaft, um mit den US-Schieferproduzenten zu konkurrieren.
Italien ändert Defizitziel auf Druck der EU - Agentur
Italien hat sich laut einem Agenturbericht im Streit um seine Haushaltspläne dem Druck der Europäischen Union gebeugt. Die Regierung habe ihr Defizitziel auf 2,04 Prozent von zuvor 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gekürzt, berichtet Reuters unter Berufung auf Informationen eines Regierungsvertreters. Sie wolle so mögliche Disziplinarschritte der EU verhindern.
Weber setzt im Tauziehen um Juncker-Nachfolge auf "Rückendeckung" der EVP
EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber hält an seinen Ambitionen auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten vorerst fest. Die Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) im EU-Parlament habe ihm "Rückendeckung" gegeben, sagte der CSU-Politiker im ZDF-heute-journal. Er sei sich allerdings "bewusst, dass es viele Widerstände" unter den europäischen Staats- und Regierungschefs gegen ihn gebe, etwa von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.
Grüne Ska Keller bewirbt sich ums Amt des EU-Parlamentspräsidenten
Die deutsche Grünen-Politikerin Ska Keller wird bei der Wahl des neuen Präsidenten des Europaparlaments ins Rennen gehen. Die Grünen-Fraktion habe die 37-Jährige nominiert, teilte eine Sprecherin in Straßburg mit. Keller war in der vergangenen Legislaturperiode Ko-Vorsitzende der Fraktion, gemeinsam mit dem Belgier Philippe Lamberts. Nach der Europawahl wurden beide im Amt bestätigt.
Barley will Vizepräsidentin des EU-Parlaments werden
Die frühere Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) will Vizepräsidentin des EU-Parlaments werden. "Ich möchte mich als Vizepräsidentin des Europaparlaments bewerben", sagte Barley dem Nachrichtenportal Business Insider. "Die Europäische Union hat ein Kommunikationsproblem und ich möchte dem EU-Parlament mehr Gehör verschaffen."
Katalanen-Politiker scheitern vor Gericht im Streit um EU-Parlamentsmandate
Die katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter Carles Puigdemont und Toni Comin haben im Streit um ihre Mandate im EU-Parlament eine Niederlage vor dem Europäischen Gerichtshof erlitten. Sie wollten vor Gericht ihre Teilnahme an der konstituierenden Sitzung des Parlaments am Dienstag in Straßburg durchsetzen. Das Gericht wies dies zurück.
"Sea-Watch-3"-Kapitänin bleibt vorerst unter Hausarrest
Die in Italien festgenommene deutsche Kapitänin der "Sea-Watch 3", Carola Rackete, bleibt vorerst unter Hausarrest. Das Gericht im italienischen Agrigent habe die Entscheidung auf Dienstag vertagt, teilte die Hilfsorganisation Sea-Watch im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die 31-jährige Deutsche wird beschuldigt, ein Schnellboot der italienischen Polizei und die Menschen an Bord in Gefahr gebracht zu haben.
Britischer Außenminister legt Programm für No-Deal-Brexit vor
Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat einen milliardenschweren Plan vorgestellt, der die Auswirkungen eines vertragslosen Brexit auf die britische Wirtschaft abmildern soll. Der Plan sieht unter anderem einen Fonds in Höhe von 6 Milliarden Pfund (6,7 Milliarden Euro) für den Landwirtschafts- und Fischereisektor vor. Hunt will demnach die Unternehmenssteuer senken und die Sommerferien in den Ministerien streichen, die für die Vorbereitung eines Brexit ohne Abkommen mit der EU zuständig sind.
USA erwägen Strafzölle auf Produkte aus der EU wie Käse, Wurst und Whisky
Im Streit um Subventionen für die Flugzeugbranche erwägen die USA Strafzölle auf Produkte aus Europa wie Käse, Wurst und Whisky. Das Büro von US-Handelsvertreter Robert Lighthizer legte eine Liste mit dutzenden Produkten aus der Europäischen Union mit einem Handelsvolumen von 4 Milliarden Dollar vor, die mit zusätzlichen Zöllen belegt werden könnten.
Trump: Der Iran "spielt mit dem Feuer"
US-Präsident Donald Trump hat den Iran nach der Überschreitung der zulässigen Menge gering angereicherten Urans gewarnt. Teheran "spielt mit dem Feuer", sagte Trump in Washington. "Sie wissen, was sie tun. Sie wissen, womit sie spielen, und ich denke, sie spielen mit dem Feuer."
Trump kündigt Kampfflugzeuge und Panzer bei Feiern zum 4. Juli an
US-Präsident Donald Trump will den Nationalfeiertag am kommenden Donnerstag mit Kampfflugzeugen und Panzern begehen. Bei den Feierlichkeiten am Lincoln Memorial in der Hauptstadt Washington würden "die besten Kampfjets der Welt" über die Veranstaltung fliegen, sagte Trump. Außerdem würden Panzer ausgestellt. Die Feierlichkeiten würden einmalig und "besonders", sagte der Präsident.
US-Demokrat Biden sackt nach TV-Debatte in Umfragen ab
Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden ist nach der ersten TV-Debatte mit seinen Rivalen in Umfragen abgesackt. Laut einer vom Nachrichtensender CNN veröffentlichten Umfrage bleibt der frühere Vizepräsident zwar an der Spitze des demokratischen Bewerberfelds. Seine Zustimmungswerte sanken demnach aber von 32 Prozent Ende Mai auf jetzt 22 Prozent.
Venezolanische Regierung kündigt "Rückkehr" von deutschem Botschafter an
Der im März aus Venezuela ausgewiesene deutsche Botschafter Daniel Kriener darf nach Angaben der Regierung in Caracas wieder in das südamerikanische Land zurückkehren. Deutschland und Venezuela hätten sich bei einem bilateralen Treffen in Berlin auf eine "Normalisierung" ihrer Beziehungen verständigt, erklärte die venezolanische Regierung. Die Bundesregerierung habe der "Rückkehr" Krieners bereits zugestimmt.
China erlaubt ab 2020 Ausländern den Besitz von Finanzfirmen
China wird schon ab 2020 darauf verzichten, die Beteiligung von Ausländern an Finanzfirmen zu begrenzen. Das geschehe ein Jahr vor dem bisherigen Zeitplan und solle die Bereitschaft Pekings zum Öffnen seiner Märkte signalisieren, sagte Ministerpräsident Li Keqiang in einer Rede. Das Land hatte im vergangenen Jahr bereits Ausländern die Mehrheit an Geschäften erlaubt, die im Wertpapierhandel oder bei Lebensversicherungen tätig sind. Ab 2021 sollten Ausländer diese Geschäfte auch alleine führen können.
Hongkongs Regierungschefin verurteilt "extremen Einsatz von Gewalt" bei Protesten
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat einen "extremen Einsatz von Gewalt" bei der Erstürmung des Parlaments durch Demonstranten angeprangert. "Das ist etwas, das wir ernsthaft verurteilen sollten, denn in Hongkong ist nichts wichtiger als die Rechtsstaatlichkeit", sagte Lam bei einer Pressekonferenz. Polizeichef Stephen Lo sagte, die "gewalttätigen Akte der Protestierenden" hätten nichts mehr mit der friedlichen Äußerung von Forderungen zu tun.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Nationwide Hauspreisindex Juni +0,1% gg Vm; +0,5% gg Vj
Südkorea Verbraucherpreise Juni +0,7% (PROG: +0,8%) gg Vorjahr
Südkorea Verbraucherpreise Juni -0,2% (PROG: -0,1%) gg Vormonat
Südkorea Verbraucherpreise Kernrate Juni +0,9% gg Vorjahr, -0,1% gg Vormonat
Brasilien Handelsbilanz Juni Überschuss 5,02 Mrd USD (Mai: Überschuss 6,42 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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July 02, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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