Der "Waffenstillstand" zwischen China und den USA sorgt am Dienstag an der Wall Street nicht mehr für Kauflaune. Diese hatte bereits am Vortag im Sitzungsverlauf an Schwung eingebüßt und die Kurse kamen deutlich zurück. Analysten verweisen auf den Umstand, dass der Status Quo im Handelskonflikt zwischen den USA und China unverändert gelte. Zwar werde wieder verhandelt, aber ein Durchbruch bleibe in weiter Ferne, heißt es. Anleger sehen es offenbar ähnlich: Der Aktienterminmarkt deutet einen knapp behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt an
Belastend kommt hinzu, dass ein weiterer Handelsstreit an Schärfe gewinnt. Im Streit um Subventionen für die Flugzeugbranche erwägen die USA Strafzölle auf Produkte aus der EU wie Käse, Wurst und Whisky. Das Büro von US-Handelsvertreter Robert Lighthizer legte eine Liste mit dutzenden Produkten aus der EU mit einem Handelsvolumen von vier Milliarden Dollar vor, die mit zusätzlichen Zöllen belegt werden könnten. Bereits im April hatten die USA eine Liste mit Produkten mit einem Handelsvolumen von 21 Milliarden Dollar vorgelegt, die mit neuen Zöllen belegt werden könnten. Die USA und die EU streiten sich seit rund 15 Jahren über Staatshilfen für die Flugzeugbauer Boeing und Airbus.
Im Handel heißt es, dass angesichts der trüben Konjunkturaussichten und der ungelösten Handelskonflikte einzig die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA die Aktienmärkte stütze. Ein Einigung im Handelsstreit werde wohl erst der Wahlkampf in den USA bringen. "Die Zeit vergeht bis zu den Wahlen 2020 und die Wähler werden eine Verlangsamung der Wirtschaft nicht verzeihen, wer auch immer an der Macht ist", sagt Investmentstratege Patrick Spencer bei Baird.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 02, 2019 06:12 ET (10:12 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.