FRANKFURT (Dow Jones)--Der Stahlkonzern Thyssenkrupp will ab 2050 klimaneutral sein. Wie der DAX-Konzern mitteilte, sollen die Emissionen aus eigener Produktion und bezogener Energie bereits bis 2030 um rund 30 Prozent gesenkt und jene aus der Anwendung der Produkte um 16 Prozent reduziert werden.
"Die Bedrohungen durch den Klimawandel gehen uns alle an", sagte CEO Guido Kerkhoff laut der Mitteilung. "Als weltweit tätiges Industrieunternehmen haben wir einen besonders großen Hebel, mit ressourcenschonenden Produkten und Prozessen Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken." Jetzt gebe sich der Konzern klare Ziele.
In der Stahlproduktion setzt der Konzern zum einen auf ein Projekt, das die Hüttengase genannten Stahlwerksemissionen in nutzbare Chemikalien umwandelt. Diese Technologie soll noch vor 2030 für große Anlagen verfügbar sein. Zum anderen soll langfristig Wasserstoff aus erneuerbaren Energien statt Kohle genutzt werden, so dass bei der Stahlerzeugung erst gar kein Kohlendioxid entsteht. Darüber hinaus will Thyssenkrupp sein Produktportfolio stärker klimaneutral ausrichten und arbeitet zurzeit etwa an der Herstellung von Treibstoffen aus Biomasse oder der Entwicklung von Energiespeichern.
"Unsere Ziele sind ambitioniert, aber erreichbar. Allein mit unserer Strategie beim Stahl können wir unsere produktionsbedingten Emissionen dort bis 2050 um 80 Prozent senken", sagte Technologie-Vorstand Donatus Kaufmann, appellierte aber auch an die Politik. Finanzielle Anreize für Investitionen in CO2-Vermeidungsstrategien müssten international stärker angeglichen werden.
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July 02, 2019 09:17 ET (13:17 GMT)
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