FRANKFURT (Dow Jones)--Beim Aufbau des geplanten 5G-Mobilfunknetzes will die Deutsche Telekom bis zum Jahresende rund 300 Antennen an mehr als 100 Standorten aufbauen und in Betrieb nehmen. Starten will der Telekomanbieter mit dem Netzaufbau zunächst in sechs Städten, wie er am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin mitteilte. Bis Ende 2020 sollen die 20 größten Städte Deutschlands an 5G angebunden sein, sagte Dirk Wössner, Vorstand bei Telekom Deutschland. Später soll auch der ländliche Raum folgen.
Das 5G-Netz zeichnet sich durch hohe Übertragungsraten und extrem kurze Reaktionszeiten aus. Das ist für die Vernetzung von Fabriken ebenso nötig wie für autonomes Fahren, Telemedizin oder digitale Anwendungen in der Landwirtschaft.
Ersten Interessenten, den sogenannten Early Adopters, bietet die Telekom bereits jetzt einen 5G-Zugang. Dazu werden die Testfelder in Berlin, Darmstadt und Bonn für Kunden geöffnet. Zwei sogenannte Frühstarterpakete mit Monats-Flatrates ab 75 Euro sind ab sofort verfügbar.
Wössner zeigte sich zuversichtlich, bis 2025 eine 5G-Versorgung für 99 Prozent der deutschen Bevölkerung schaffen zu können. Von den insgesamt fast 30.000 Antennenstandorten hätten bereits drei Viertel die für 5G zwingend nötige Glasfaseranbindung. Viele seien auch schon technisch vorgerüstet.
Wössner versprach, auch den weiteren Ausbau des LTE-Netzes (4G) nicht zu vernachlässigen. "Allein dieses Jahr wollen wir etwa 2.000 Mobilfunkstandorte neu aufbauen", um Funklöcher zu stopfen, sagte er.
Vier Mobilfunkanbieter wollen in Deutschland ein eigenes 5G-Netz aufbauen, neben der Telekom sind dies die Netzbetreiber Vodafone und O2 (Telefonica Deutschland) und der Neuling 1&1 Drillisch. Die starke Konkurrenz führte dazu, dass die Bundesnetzagentur bei ihrer Frequenzversteigerung am Ende fast 6,6 Milliarden Euro erlöste - deutlich mehr als von Beobachtern im Vorfeld erwartet. Am meisten - knapp 2,2 Milliarden Euro - legte die Telekom auf den Tisch, sicherte sich damit aber 13 Frequenzblöcke.
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July 03, 2019 06:58 ET (10:58 GMT)
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