
BERLIN (Dow Jones)--Deutsche Investitionen in Russland sind im ersten Quartal trotz andauernder Sanktionen deutlich gewachsen. Das berichtet die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) am Donnerstag unter Berufung auf neueste Zahlen der Bundesbank.
So stiegen die Investitionen im ersten Quartal um 33 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Insgesamt investierten die deutschen Firmen in Russland im vergangenen Jahr die höchste Summe seit einem Jahrzehnt und erreichten 3,2 Milliarden Euro. Auch der deutsch-russische Handel ist im vergangenen Jahr um 8,4 Prozent auf 61,9 Milliarden Euro angestiegen, so die AHK.
"Trotz lahmender Konjunktur vertrauen die deutschen Firmen weiterhin auf den russischen Markt und investieren sogar gegen den Trend", sagt der AHK-Vorstandsvorsitzende Matthias Schepp. Dies decke sich auch mit den Zahlen der aktuellen AHK-Geschäftsklimaumfrage unter unseren 900 Mitgliedsunternehmen. Demnach wollen 39 Prozent der deutschen Firmen in der nächsten Zeit in Russland investieren.
Allerdings bereiten die US-Sanktionen deutschen Unternehmen in Russland große Probleme. Allein die 141 Unternehmen, die sich an einer kürzlich von der AHK in Moskau vorgestellten Umfrage beteiligt haben, bezifferten die Verluste durch entgangene Geschäfte mit 1,1 Milliarden Euro. "Hochgerechnet auf die gesamte deutsche Wirtschaft mit mehr als 4.500 in Russland tätigen Unternehmen sind das mehrere Milliarden Euro", so AHK-Vorstandsvorsitzender Matthias Schepp.
Die AHK Russland hat 900 Mitglieder und ist der einzige ausländische Wirtschaftsverband, der mit zehn Prozent in den vergangenen beiden Jahren stark gewachsen ist. Die Zahl der Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung in Russland belief sich laut AHK Ende 2018 auf 4.461 Firmen.
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July 04, 2019 03:23 ET (07:23 GMT)
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