DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA I
Die Finanzinvestoren Bain und Carlyle wollen den Lichttechnikkonzern Osram am liebsten komplett erwerben und von der Börse nehmen. "Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, wird ein Rückzug von der Börse angestrebt", sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Die beiden Finanzinvestoren hatten am Donnerstagabend offiziell ihr bereits in Aussicht gestellten Übernahmeangebot angekündigt. Mindestens 70 Prozent der Aktionäre müssen es annehmen, damit es zustandekommt. Pro Osram-Aktie wollen sie dabei 35 Euro in bar zahlen. Vorstand und Aufsichtsrat von Osram haben grünes Licht für die Übernahmeofferte im Volumen von rund 3,4 Milliarden Euro gegeben. Beide Bieter schlossen mit Osram eine Investorenvereinbarung, die den 26.000 Mitarbeitern "umfangreiche" Standort- und Beschäftigungsgarantien macht. Alle bisherigen Vereinbarungen und Tarifverträge sollen fortgelten. Osram soll unter der Marke am Standort München fortbestehen, Patente sollen nicht verkauft werden. "Bain und Carlyle sind für Osram die richtigen Partner zur richtigen Zeit", erklärte Osram-Vorstandschef Olaf Berlien.
TAGESTHEMA II
Der US-Stellenmarkt dürfte im Juni zum alten Wachstumstrend zurückgekehrt sein. Mit einem Zuwachs von nur 75.000 Jobs hatte es im Mai eine herbe Enttäuschung gegeben. Ökonomen rechnen für Juni mit einem Zuwachs von 165.000 zusätzlichen Jobs außerhalb der Landwirtschaft. Für die Arbeitslosenquote wird ein stabiler Wert von 3,6 Prozent vorhergesagt und für die Stundenlöhne ein Plus von 0,3 Prozent. Die Volkswirte der Commerzbank werten die Mai-Daten als Ausreißer nach unten. Auch für die Experten der Deka-Bank waren die Mai-Zahlen ein Ausrutscher: "Wir erwarten daher eine gewisse Gegenbewegung nach oben."
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Termine:
08:00 KR/LG Electronics Inc, Gewinnausblick 2. Quartal
10:00 DE/Helma Eigenheimbau AG, HV
11:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, HV
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Deutsche Rohstoff AG 0,70 EUR Lang & Schwarz AG 1,00 EUR Hornbach Baumarkt AG 0,68 EUR VIB Vermögen AG 0,65 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Auftragseingang Mai saisonbereinigt PROGNOSE: -0,3% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm - US 14:30 Arbeitsmarktdaten Juni Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +165.000 gg Vm zuvor: +75.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 3,6% zuvor: 3,6% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,30% gg Vm zuvor: +0,22% gg Vm
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.623,00 0,04 S&P-500-Future 3.003,60 0,11 Nikkei-225 21.711,77 0,04 Schanghai-Composite 3.003,74 0,05 +/- Ticks Bund -Future 173,92 4 INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.629,90 0,11 DAX-Future 12.617,50 -0,26 (Donnerstag, 19.00 Uhr) XDAX 12.632,17 -0,25 MDAX 26.063,37 0,19 TecDAX 2.944,30 0,12 EuroStoxx50 3.544,15 0,10 Stoxx50 3.240,60 0,04 Dow-Jones 26.966,00 0,67 (Mittwoch, 3. Juli) S&P-500-Index 2.995,82 0,77 (Mittwoch, 3. Juli) Nasdaq-Comp. 8.170,23 0,75 (Mittwoch, 3. Juli) EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 173,92 +25 (Donnerstag, 19.00 Uhr)
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Das wichtigste Ereignis des Tages ist die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichtes um 14.30 Uhr. Im Vorfeld wird mit einem ruhigen Handel und wenig veränderten Kursen gerechnet. Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung könnte es hier und da zu Gewinnmitnahmen kommen, heißt es. Auch wenn der Arbeitsmarkt weiter brummen sollte, setzen Börsianer darauf, dass die US-Notenbank Ende des Monats die Leitzinsen senken wird. Diese Erwartung ist aktuell die entscheidende Triebfeder, die nicht nur die Kurse an der Wall Street treibt.
Rückblick: Knapp behauptet - Zinssenkungsfantasie blieb nach entsprechenden Signalen aus Kreisen der Notenbanken vor dem Hintergrund von Konjunkturrisiken das dominierende Thema. Ohne die Wall Street plätscherte das Geschäft mit Aktien dennoch ereignisarm dahin, obwohl DAX und Euro-Stoxx-50 gleich zu Handelsbeginn neue Jahreshochs markiert hatten. Die US-Börsen blieben wegen des Unabhängigkeitstages geschlossen. Deutsche Bundesanleihen markierten weitere Renditetiefs. Dies wirkte sich wegen der Suche nach Rendite positiv auf die Nachfrage nach Aktien aus. In Helsinki ging es für die Kurse von Metso und Outotec um 0,7 bzw 20 Prozent nach oben. Der finnische Technologiekonzern Metso löst seine Bergbaumaschinensparte Metso Minerals aus dem Konzern heraus und fusioniert sie mit dem kleineren Wettbewerber Outotec. AB Foods legten in London nach Vorklage von Geschäftszahlen um 0,7 Prozent zu.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Osram standen im Blickpunkt, nachdem die Finanzinvestoren Bain und Carlyle ein Angebot für 35 Euro je Aktie abgegeben hatten. Der Kurs stieg aber nach der Rally am Vortag lediglich um 0,8 Prozent weiter auf 32,50 Euro. "Der Risiko-Abschlag bei Osram ist gerechtfertigt", sagte ein Händler, denn "keiner kennt die Details". Zudem war vor Monaten eine erste Annäherung auf einem deutlich höheren Niveau im Sande verlaufen. Thyssenkrupp kamen unter Druck. Im Handel wurde auf eine Verkaufsempfehlung von Metzler verwiesen mit einem Kursziel von 9,50 Euro. Thyssen schlossen 2,1 Prozent schwächer mit 12,36 Euro.
XETRA-NACHBÖRSE
Fintech waren stark stark gesucht, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, strategische Optionen zur Nutzung von Wachstumschancen zu prüfen. Die Aktie legte bei Lang & Schwarz gut 9 Prozent zu. Für die Osram-Aktie ging es um 3,6 Prozent auf 34,05 Euro nach oben, nahe an den Gebotspreis von 35 Euro je Aktie der Bieter Bain und Carlyle.
USA / WALL STREET
4. Juli: Kein Handel wegen des Unabhängigkeitsfeiertags
Rückblick Mittwoch, 3. Juli: Freundlich - Gestützt wurde der Markt von der Hoffnung auf weiter billiges Notenbankgeld, zusätzlich genährt von neuen, eher schwächeren Konjunkturdaten. Zur Zinsspekulation trug auch die Nominierung vermeintlich taubenhafter Geldpolitiker für vakante Gouverneursposten bei der US-Notenbank durch US-Präsident Donald Trump bei. Dow-Jones-Index und S&P-500 markieten neue Allzeithochs, die zudem auf den vorgezogenen Handelsschluss fielen. Dies werteten Händler als positives Signal. Erneut waren es vor allem die defensiven Sektoren, die voraus marschierten. Unter den Einzelwerten legten Symantec um 13,6 Prozent zu. Der Chiphersteller Broadcom will Berichten zufolge das Softwareunternehmen übernehmen. Broadcom verloren 3,5 Prozent. Tesla reagierten auf die vorgelegten Zweitquartalszahlen mit einem Anstieg um 4,6 Prozent. Diese waren besser ausgefallen als erwartet. Außerdem verkaufte Tesla eine Rekordzahl an Fahrzeugen.
Am US-Rentenmarkt stiegen die Kurse, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel im Gegenzug um 2,4 Basispunkte auf 1,95 Prozent.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0,00 Uhr Do, 18.04 Uhr EUR/USD 1,1279 -0,1% 1,1285 1,1283 EUR/JPY 121,67 -0,0% 121,67 121,62 EUR/CHF 1,1114 -0,0% 1,1117 1,1115 EUR/GBR 0,8967 -0,1% 0,8973 0,8967 USD/JPY 107,88 +0,1% 107,82 107,80 GBP/USD 1,2579 +0,0% 1,2577 1,2583 Bitcoin BTC/USD 11.156,25 -3,59 11.571,75 11.787,00
Am Devisenmarkt gab es nur wwenig Bewegung. Der Euro kam gegen den Dollar minimal zurück auf 1,2280 Dollar.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,83 57,34 -0,9% -0,51 +19,4% Brent/ICE 63,37 63,30 +0,1% 0,07 +14,7%
Die Ölpreise kamen in einem dünnen Geschäft etwas zurück. Noch immer lasteten laut Händlern die Daten zu den US-Lagerbeständen vom Vortag, die nicht so deutlich zurückgegangen waren wie erwartet. Ein Barrel der Sorte WTI fiel um 0,7 Prozent auf 56,91 Dollar. Brent gab 0,4 Prozent nach auf 63,55 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.417,80 1.414,55 +0,2% +3,25 +10,5% Silber (Spot) 15,27 15,29 -0,1% -0,02 -1,5% Platin (Spot) 837,88 835,00 +0,3% +2,88 +5,2% Kupfer-Future 2,67 2,68 -0,4% -0,01 +1,0%
Für den Goldpreis ging es nach der jüngsten Rally leicht zurück. Der treibende Hauptfaktor Niedrigzinsen dürfte noch einige Zeit weiter wirken, was weitere Gewinne wahrscheinlich mache, hieß es. Die Feinunze verlor 0,2 Prozent auf 1.426 Dollar.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR
ERDBEBEN KALIFORNIEN
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 05, 2019 01:35 ET (05:35 GMT)
Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat den Süden Kalifornien erschüttert. Das Epizentrum befand sich in einer Tiefe von 8,7 Kilometern unter der Wüstenregion Searles Valley im Bezirk San Bernardino. Ersten Berichten zufolge gab es keine Verletzten oder Tote. Die Feuerwehr von San Bernardino erklärte, Straßen und Gebäude seien beschädigt worden. Das Epizentrum befand sich in unmittelbarer Nähe zu einem Bomben-Testgelände der US-Marine. Es habe "erhebliche Schäden" auf der Anlage gegeben, darunter Brände und den Austritt gefährlicher Substanzen, hieß es.
USA/IRAN
Die USA haben die Beschlagnahme eines Supertankers wegen des Verdachts illegaler Öllieferungen an Syrien in Gibraltar begrüßt. Teheran kritisierte die Aktion hingegen als "illegal". Spaniens Außenminister Josep Borrell erklärte, die Aktion sei auf ein Gesuch der USA an Großbritannien hin erfolgt.
DEUTSCHE BANK
sortiert laut SZ im Zuge des geplanten Umbaus die Konzernsparten neu. Die Investmentbank in ihrer bisherigen Form werde zerschlagen, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der Zeitung. Dazu wolle die Bank einen neuen Geschäftsbereich schaffen, in dem die Betreuung von Unternehmenskunden gebündelt werde. Die neue Unternehmensbank werde ein eigenes Ressort im Vorstand erhalten. Teil dieser Einheit soll demnach die Transaktionsbank (GTB) werden, die der Konzern aus dem Investmentbanking herauslöst. Das Investmentbanking solle deutlich schrumpfen, wobei vor allem der Wertpapierhandel im Ausland betroffen sein dürfte, überwiegend in den USA. Die Nachrichtenagentur Reuters und die FT hatten jüngst berichtet, dass sich die Restrukturierungskosten auf 3 bis 5 Milliarden Euro belaufen könnten.
AROUNDTOWN
hat für 900 Millionen Euro Immobilien in Deutschland und den Beneluxländern gekauft. Die Zukäufe hätten Wertsteigerungspotenzial, sodass die Rendite des Nettobetriebsgewinns langfristig auf rund 7 Prozent steigen werde, so das Unternehmen. Aroundtown hatte vergangene Woche mitgeteilt, den Kauf von Hotels und Büros im Volumen von etwa 1,5 Milliarden Euro in der Pipeline zu haben,
FINTECH GROUP
will gemeinsam mit Lazard strategische Optionen für die künftige Ausrichtung des Unternehmens prüfen, um die "erheblichen Wachstumschancen optimal nutzen zu können". Die Prüfung umfasst mögliche strategische Partnerschaften, einen möglichen (Teil-)Verkauf der Gesellschaft und die Gewinnung etwaiger neuer Investoren.
SAMSUNG ELECTRONICS
hat belastet von einer weiterhin schwachen Nachfrage nach Speicherchips im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Zudem sorgten die Auswirkungen des Handelskonflikts zwischen den USA und China für Gegenwind. Samsung rechnetin den drei Monaten per Ende Juni mit einem operativen Gewinn von 6,5 Billionen Won (umgerechnet 4,9 Milliarden Euro), nach 14,87 Billionen Won im Vorjahr. Den Umsatz sieht Samsung 4,2 Prozent niedriger bei 56 Billionen Won. Analysten hatten einen Gewinnrückgang auf 6,01 Milliarden Won befürchtet und für den Umsatz 54,6 Billionen Won erwartet.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/err/gos
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July 05, 2019 01:35 ET (05:35 GMT)
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